Chemikalien-Leasing schont Umwelt und reduziert Kosten für Wirtschaft  

erstellt am
19. 09. 06

Wien (bmlfuw) - „Chemikalien-Leasing ist ein innovativer Weg, um Risikomanagement mit Umweltvorteilen und wirtschaftlichen Nutzen für Verwender und Produzenten zu gewährleisten. Bei diesem Geschäftsmodell werden Chemikalien effizient eingesetzt, weil sie nicht verkauft sondern nur verleast und nach dem Einsatz wieder zurückgenommen werden. Das schont die Umwelt und reduziert den Verbrauch für die Unternehmen, welche sich dadurch auch erhebliche Kosten ersparen. So sieht erfolgreiche Politik für eine gesunde Umwelt und eine Stärkung der Wirtschaft aus“. Dies erklärte Umweltminister Josef Pröll gestern im Europäischen Parlament zum Geschäftsmodell Chemikalien-Leasing, welches vom Lebensministerium und der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) zusammen mit SAFECHEM, einer Tochtergesellschaft von Dow Chemical, untersucht wurde.

Neue dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle, wie das Chemikalien-Leasing, stellen nicht auf das Verkaufen eines Produktes ab, sondern setzen auf den Nutzen der Chemikalie. Das schafft eine Win-Win-Situation für den Kunden und den Lieferanten. Der Erzeuger verkauft hauptsächlich den Nutzen der Chemikalie und sein damit verbundenes Expertenwissen. Die Vorteile liegen in einer Optimierung der für die Aufgabe eingesetzten Menge der Chemikalie, weiters den Bedingungen der Verwendung von Recycling-Konzepten und Entsorgung, und beinhalten ein umfassendes Risikomanagement.

In Österreich könnten fast 4000 Unternehmen Chemikalien-Leasing übernehmen. Dies würde zu einer Reduktion ihres Chemikalieneinsatzes von derzeit 150.000 Tonnen um ein Drittel führen. Schlüsselelemente der erfolgreichen Anwendung des Geschäftsmodells Chemikalien-Leasing sind die angemessene Aufteilung der Kostenersparnis, hohe Qualitätsstandards und Vertrauen zwischen den teilnehmenden Unternehmen.

Im Europäischen Parlament wurde das Geschäftsmodell von Chemikalien-Leasing diskutiert, ebenso wie die Frage, wie die kommende EU-Verordnung REACH (EU-Verordnung zum Thema Chemikalien: Registration, Evaluation and Authorization of Chemicals - REACH) vom Chemikalien-Leasing profitieren könnte. Weiters waren die Erfahrungen der Industrie sowie der Zugang der UNIDO zum Chemikalien-Leasing Thema.

Das vom österreichischen Lebensministerium initiierte Modell „Chemikalien Leasing“ wurde im Dezember 2004 mit dem „Genius“ Preis für Innovation ausgezeichnet und erhielt 2005 den „Constantinus“ auf dem Gebiet des Management Consulting. Die Erfahrungen der österreichischen Pilotprojekte bilden die Basis für das Vorhaben der UNIDO „Promotion und Implementierung von Kooperationen für das Schließen von Stoffströmen und Geschäftsmodelle in der chemischen Industrie“. Beratungsinstitute, welche die österreichischen Projekte begleiteten, arbeiten nun im Rahmen dieser Projekte in Ägypten, Mexiko und Russland.
 
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