Harvard University bedankt sich bei Universität Salzburg  

erstellt am
02. 10. 06

Burgstaller: Neuerlicher Beweis für die hohe Qualität der Salzburger Universität in Forschung und Lehre
Salzburg (lk) - Im Alter können unsere Muskeln nicht mehr so kräftig "Gas geben", aber sie können besser "bremsen". Das lässt sich zum Beispiel beim Abstieg von einer Bergtour beobachten. Forscher der renommierten Medical School der Harvard University in Boston (USA) fanden nun die Ursache für dieses Phänomen – mit Hilfe eines Salzburger Wissenschafters: In ihrem Abschlussbericht dankten die Professoren der Harvard University dem Muskelforscher Univ.-Doz. Dr. Stefan Galler, der am Fachbereich für Zellbiologie der Universität Salzburg arbeitet, wie einem Bericht der Universität Salzburg kürzlich zu entnehmen war. "Das ist ein neuerlicher Beweis für die hohe Qualität der Salzburger Universität, sowohl was die Forschung als auch die Lehre betrifft", sagte dazu Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller.

Vor drei Jahren klopfte die amerikanische Elite-Universität bei Stefan Galler, der im September 2005 zum "Salzburger der Woche" auf SALZBURG.AT gekürt wurde, an, um seine technischen Neuerungen bei der Untersuchung physiologischer Eigenschaften einzelner Muskelfasern kennen zu lernen. Daraufhin beriet Galler die amerikanischen Kollegen bei der Etablierung seiner Messverfahren an der Harvard University. Um die Verfeinerung der Messtechnik bemühte sich der gebürtige Südtiroler bereits seit 1985, als er seine muskelphysiologischen Forschungsarbeiten an der Universität Konstanz begann. 1990 gelang es der Universität Salzburg den damals schon viel gefragten Forscher für sich zu gewinnen. Bald wurde Gallers Forschungslabor an der Universität Salzburg zur weltweit ersten Adresse bei den überaus schwierigen Messungen an isolierten Muskelzellen. Gallers Fortschritte ermöglichen es, das rätselhafte Innenleben von Muskelzellen fassbar zu machen. So konnten die Forscher der Harvard University damit herausfinden, dass die Kraft erzeugenden Moleküle im Inneren der Muskelzellen sich im Alter effizienter gegen Zugkräfte wehren. "Sie kontern also wirkungsvoller als in jüngeren Jahren", so Galler. Das Forschungsergebnis aus den USA dürfte mithelfen, "dem Muskelabbau im Alter entschiedener entgegentreten zu können", schätzt Galler.

Neben technischen Leistungen in der Entwicklung sind Stefan Galler und sein Team in der Fachwelt auch durch wegweisende Forschungsbeiträge bekannt. Insbesondere die Entdeckung eines neuen Muskelfasertyps und Beiträge zur Entschlüsselung der Rolle von Magnesium erregten weltweit Aufsehen. Auch in der Lehre hat sich Galler durch seine zweimalige Wahl zum Professor des Jahres an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität einen Namen gemacht.
 
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