Stärkstes Industriewachstum in dieser Aufschwungphase
für Herbst zu erwarten – Beschäftigungswachstum verstärkt sich noch
Wien (ba-ca) - Der EinkaufsManagerIndex der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) ist im September mit
58,2 gegenüber dem August (56,3) nochmals stark gestiegen und erreichte damit fast wieder den Rekordwert von
58,4. "Die Einkaufsmanager melden im September ein höheres Tempo als im zweiten Quartal, als die Industrie
mehr als acht Prozent wachsen konnte", so BA-CA Chefvolkswirtin Marianne Kager. "Der nochmalige starke
Anstieg des EinkaufsManagerIndex überrascht und lässt auch für das dritte Quartal eine sehr hohe
Industriedynamik erwarten", sagt Stefan Bruckbauer.
Der EMI zeigte sich dabei in allen Teilindizes gegenüber dem August verbessert, was die robuste Industriekonjunktur
zu Beginn des Herbstes unterstreicht. Wesentliche Impulse für die erneute Tempoerhöhung erhielt die Industrie
im September von der Auslandsnachfrage. Der Teilindex für die Exportnachfrage stieg von 55,8 auf 59,3 und
damit stärker als der Anstieg der gesamten Auftragseingänge, die sich von 57,1 auf 59 erhöhten.
"Im September war der Auftragseingang wieder dynamischer als im August, was vor allem auf die sehr lebhaften
Exportaufträge zurückzuführen war", so Kager. Die gute Auftragslage der letzten Monate wird
auch durch die optimistische Beurteilung des Auftragsbestandes mit 59,5 bestätigt. Dementsprechend melden
die Einkaufsmanager im September einen stärkeren Zuwachs der Produktion als im August. Der Index dafür
stieg von 56,9 auf 57,3. "Mit diesen starken Auftragseingängen und Produktionserwartungen dürfte
die Industrieproduktion im September die höchste Jahreswachstumsrate in diesem Aufschwung erreichen. Wir erwarten
fast 10 Prozent", so Stefan Bruckbauer.
Starke Auftragslage und gestiegenes Produktionsvolumen führten auch im September zu einer erneuten Zunahme
der Beschäftigung, auch hier kam es zu einer Beschleunigung und der Index stieg von 53,8 auf 57,5, den höchsten
Wert seit der Erhebung des EMI 1998. "Der Anstieg der Industriebeschäftigung seit einigen Monaten sollte
sich auch im Herbst fortsetzen und könnte sogar noch an Tempo gewinnen", sagt Marianne Kager. In das
positive Bild der Industriekonjunktur passen auch die wieder etwas stärker steigenden Verkaufspreise, die
wieder stärker sinkenden Fertigwarenlager und die trotz Rohstoffpreisrückgang wieder stärker gestiegenen
Einkaufspreise. Auch die von den Einkaufsmanagern gemeldeten Einkaufsmengen nehmen wieder stärker zu.
Alles in allem setzt sich die Industriekonjunktur im Herbst mit einem etwas höheren Tempo fort als noch vor
kurzem erwartet. Dementsprechend haben die Ökonomen der BA-CA auch ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum
2006 nochmals erhöht. "Angesichts der sehr robusten Industriekonjunktur in diesem Herbst wird das Wirtschaftswachstum
in Österreich 2006 über 3 Prozent liegen, wir erwarten 3,1 Prozent", so Bruckbauer. Für 2007
gehen die Ökonomen der BA-CA weiterhin davon aus, dass sich die Konjunkturdynamik abkühlt.
Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen
unter 50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer
sind die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage
unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter
der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird. |