Gabmann: Ziel ist Sicherung der Nahversorgung
St. Pölten (nlk) - Im ORF-Landesstudio in St. Pölten wurde im Beisein von Landeshauptmann-
stellvertreter Ernest Gabmann und NÖ Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl der NÖ Lebensmittelkaufmannpreis
2006 verliehen. Der erste Platz ging an die Firma „Nah & Frisch Christine“ aus Waldegg im Bezirk Wiener Neustadt.
In einem neuen Gebäude, in dem auch eine Arztpraxis und sieben Wohnungen untergebracht wurden, konnte die
Nahversorgung Waldeggs mit Hilfe des Landes Niederösterreich, der Aktion NAFES und des Großhandelshauses
Kastner gesichert werden.
Auf Platz zwei landete die Firma Johann Enne aus Großebersdorf, die Nahversorgungsgeschäfte wieder eröffnete,
und zwar in Stetten im Bezirk Korneuburg (2001), in Großebersdorf im Bezirk Mistelbach (2003) und in Hagenbrunn
im Bezirk Korneuburg (2005). Den dritten Platz errang die Firma Eurospar Unfried Senior GmbH in Korneuburg, die
gemeinsam mit ARGEV und TOMRA ein Gemeinschaftsprojekt für die Entsorgung von PET-Flaschen startete. Der Sonderpreis
ging an das Projekt „Lebensmittelnahversorgung – Schule“ der Kaufleute des Bezirkes Bruck an der Leitha.
Gerade die Nahversorger hätten die schwierigsten Rahmenbedingungen, sagte Gabmann. Nur mit kreativen Ideen
könnten sie ihre Betriebe aufrechterhalten. Das Land hätte größtes Interesse daran, dass die
Nahversorgung flächendeckend funktioniert. Alle Maßnahmen des Landes und der Wirtschaftskammer wären
aber wertlos, wenn nicht die Unternehmen selbst die Angebote annehmen und mit viel Ideen, Kreativität und
Fleiß versuchen, die Nahversorgung sicherzustellen.
Dieses Konzept sei für alle Lebensmitteleinzelhändler wichtig, meinte Zwazl. Mit großartigen Ideen
hätten die vorgestellten Nahversorger das geschafft und dabei auch Einblicke in ihre täglichen Geschäftsabläufe
gegeben. Der Lebensmitteleinzelhandel komme seinem Auftrag nach und bilde heuer 630 Lehrlinge aus, um 50 mehr als
im Vorjahr.
Anlass für die Schaffung des NÖ Lebensmittelkaufmannpreises – der Preis wurde zum 9. Mal vergeben - war
der wachsende Konkurrenzdruck auf die niederösterreichischen Einzelhändler. Verbrauchermärkte an
den Stadträndern mit immer größeren Verkaufsflächen führten zur Entkernung der Zentren,
niedrige Einkaufsspannen verschärften den Wettbewerb im Handel. Angespornt durch Geldpreise bis zu 5.000 Euro,
eine eigene Sendung auf Radio Niederösterreich, vor allem aber durch Erfolgsbeispiele haben auch heuer wieder
zahlreiche Unternehmer ihre Ideen eingereicht. |