U2-Verlängerung geht in die nächste Bauphase: Ab Ende 2010 fährt die U2 dann auch
vom Stadion bis Aspernstraße
Wien (rk) - Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister
Dr. Sepp Rieder gaben am 28.09. den Startschuss für den nächsten Ausbauschritt bei der Verlängerung
der U2. Mit diesem Spatenstich beginnen die Arbeiten am Streckenabschnitt vom Stadion bis zur Aspernstraße
im 22. Bezirk. Auf dem rund fünf Kilometer langen Teilstück, das in Hochlage geführt wird, werden
insgesamt sechs Stationen gebaut, unter anderem die Station Stadlau als Umsteigeknoten zu den Bahnlinien der ÖBB.
Auch das zweitgrößte Krankenhaus Wiens - das SMZ-Ost - erhält eine eigene Station. Ende 2010 sollen
die Arbeiten abgeschlossen sein.
Die Donaustadt - sie ist mit über 146.000 Einwohnern der an Bevölkerung zweitreichste Bezirk Wiens -
wird dann neben der U1 bereits mit der zweiten U-Bahn-Linie erschlossen. In die Errichtung dieses U2-Teilabschnittes
investieren die Wiener Linien insgesamt rund 490 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für die komplette Verlängerung
der U2 vom Schottenring bis Aspernstraße betragen rund 1,3 Milliarden Euro. Mit diesem Großprojekt
setzt die Stadt Wien den Ausbau des U-Bahn-Netzes konsequent fort. Bereits im September erfolgte die Eröffnung
der neuen U1- Verlängerungsstrecke bis Leopoldau. Auch die Arbeiten am ersten Bauabschnitt der U2-Verlängerung
vom Schottentor bis Stadion laufen planmäßig und werden rechtzeitig vor der Fußball- Europameisterschaft
im Jahr 2008 abgeschlossen sein.
U-Bahn-Bau: Milliardenprojekt, das Arbeitsplätze sichert und die Wirtschaft ankurbelt
Der U-Bahn-Bau bringt nicht nur eine massive Verbesserung der Qualität des öffentlichen Verkehrs, sondern
ist auch ein entscheidender Faktor für die Wiener Wirtschaft, der das Wachstum fördert und Arbeitsplätze
sichert. Rund sieben Milliarden Euro, das sind durchschnittlich rund 190 Millionen Euro jährlich, wurden seit
Beginn des U-Bahn-Baus in 66 U-Bahn-Kilometer, fast 700 U- Bahn-Wagen, 90 Stationen, moderne Aufzüge, Rolltreppen
und die technische Infrastruktur investiert. Fast 1.000 Firmen aus Bauwirtschaft und Industrie haben davon enorm
profitiert.
Laut einer Untersuchung des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts - WIFO kann pro investierten 72,6
Millionen Euro von ca. 1500 Beschäftigten bzw. gesicherten Arbeitsplätzen ausgegangen werden. Das heißt,
durch den U-Bahn-Bau wurden und werden jährlich rund 5.000 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert. Insgesamt
hat der Wiener U-Bahn-Bau in den vergangenen Jahrzehnten rund 120.000 Jahresarbeitsplätze garantiert. Und
allein mit dem Investment von 1,3 Milliarden Euro in die Verlängerung der U2 - Wiens derzeit größtes
Infrastrukturprojekt - werden über die gesamte Bauzeit bis 2010 rund 24.000 Arbeitsplätze erhalten oder
geschaffen.
Mit der U2 vom Stadion über die Donau bis nach Aspern
Der neue Teilabschnitt beginnt nach der Station Stadion und wird auf einer Hochstrecke - sozusagen im 1.Stock
- bis zur neuen Endstelle in der Aspernstraße geführt. Dabei wird auch die Donau gequert, und zwar auf
der bereits Ende der 90er Jahre gebauten Donaustadtbrücke. Sechs Stationen werden insgesamt entlang des fünf
Kilometer langen Abschnittes errichtet.
Nach dem Stadion erreicht die U-Bahn die neue U2-Station Donaumarina, in deren Nahbereich auch ein großes
Bürozentrum mit über 10.000 Arbeitsplätzen - das entspricht der Bevölkerungszahl von Eisenstadt
- entstehen wird. In Folge überquert die U-Bahn die bereits im Jahr 1996/1997 gebaute Donaustadtbrücke
(Schrägseilbrücke mit einer Masthöhe von 85m). Diese Brücke wurde bereits damals so konstruiert,
dass später eine Querung mit der U- Bahn technisch problemlos möglich ist. Die U-Bahn ist damit parallel
zur Süd-Ost-Tangente unterwegs und wirbt so auch in Sichtweite staugeplagter Autofahrer um neue Kunden für
den öffentlichen Verkehr. Nach Querung der Brücke wird auf der anderen Seite der Donau die Station Donaustadtbrücke
erreicht.
Die Station Donaustadtbrücke erschließt das Freizeitparadies Alte und Neue Donau. Damit ist die U2 nach
der U1 und der U6 die dritte U-Bahn-Linie Wiens, die die Donau überquert und einen direkten Zugang zur Donauinsel
ermöglicht.
Die nächste U-Bahn-Station Stadlau ist als optimale Umsteigestation zu den Bahnlinien der ÖBB konzipiert.
Damit wird dem Gedanken des Schienenverbundes, also der Verknüpfung von überregionalen Zügen der
ÖBB mit den regionalen U-Bahn-Zügen Wiens, voll entsprochen. Mit der Station Stadlau gibt es damit zehn
solcher Knotenpunkte zwischen U-Bahn und ÖBB - Schnellbahn (U1: Praterstern und Leopoldau, U3: Westbahnhof
und Simmering, U4: Hütteldorf, Landstrasse und Spittelau, U6: Philadelphiabrücke und Floridsdorf).
Die folgende Station Hardeggasse führt direkt in ein bestehendes Wohngebiet und erhöht dadurch wesentlich
die Attraktivität und Lebensqualität dieses Bereiches.
Station Donauspital wird Wiens hundertste U-Bahn-Station
Mit der nächsten Station Donauspital verfügt auch das nach dem AKH zweitgrößte Wiener
Spital über einen direkten U-Bahn- Anschluss. Die Station Donauspital ist übrigens die hundertste U-
Bahn-Station, die in Wien errichtet wird. Die erste U-Bahn- Station, der Karlsplatz, wurde 1978 in Betrieb genommen.
100 Stationen in rund 30 Jahren zu errichten ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
Die sechste Station und damit die vorläufige Endstelle dieser U2-Verlängerung ist die Station Aspernstraße.
Damit wird in diesem Bereich die Stadtentwicklung wesentlich gefördert und ein neuer Umsteigeknoten als Verbindung
mit dem Busnetz entstehen. Die Anlagen nach der Station Aspernstraße sind bereits auch für die nächste
Verlängerung zum Flugfeld Aspern konzipiert.
Die gesamte Verlängerungsstrecke vom Stadion zur Aspernstraße ist 5.133 Meter lang und hat damit einen
durchschnittlichen Stationsabstand von 855 Metern. Die Fahrzeit von der Aspernstraße bis zum Stadion wird
neun Minuten betragen. Für eine Fahrt auf der gesamten U2-Strecke von der neuen Endstelle bis zum Karlsplatz
wird man 23 Minuten benötigen. Die Fertigstellung und Eröffnung dieser zweiten Verlängerung der
U2 ist in vier Jahren für Dezember 2010 geplant.
U2-Verlängerung auch im ersten Bauabschnitt voll im Plan: Eröffnung im Mai 2008 - rechtzeitig vor
der Fußball-EM
Auch die anderen Arbeiten bei der U2-Verlängerung laufen erfolgreich. Im ersten Bauabschnitt vom Schottenring
bis zum Stadion wird seit Sommer 2003 konsequent gebaut. Im Bereich der Hochstrecke zwischen Messe und Stadion
konnten die Wiener Linien bereits im Mai 2005 die Rohbauarbeiten abschließen. Die Tunnelvortriebsarbeiten
zwischen Praterstern und Messe wurden trotz eines Wassereinbruchs im September 2005 ebenfalls termingerecht beendet.
Selbst im Bereich der zukünftigen Station Schottenring - hier liegen die Stationsröhren direkt unter
dem Donaukanal - sind die Wiener Linien absolut im Zeitplan. Zu Verzögerungen im Baufortschritt kam es lediglich
im Bauabschnitt Taborstraße. Hier haben sich zwei Hausbesitzer gegen die Untertunnelung ihrer Grundstücke
gewehrt. Durch Umstellungen im Bauablauf ist es den Wiener Linien gelungen, die durch den Rechtsstreit entstandenen
Verzögerungen wieder aufzufangen. Ab Mai 2008, also rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft, wird
man mit der U2 über die bisherige Endstelle Schottenring hinaus bis zum Ernst-Happel-Stadion fahren können.
U2-Verlängerung: Von 3,5 Kilometer heute auf 12,5 Kilometer im Jahr 2010
Die U2 ist heute auf ihrer Stammstrecke 3,5 Kilometer lang. Nach der kompletten Fertigstellung der U2-Verlängerung
vom Schottenring bis Aspernstraße wird die U2 dann auf einer Strecke von 12,5 Kilometern unterwegs sein.
Das Wiener U-Bahn Netz wird dann von derzeit 66 Kilometer auf insgesamt 75 Kilometer gewachsen sein und über
101 Stationen (derzeit 90 Stationen) verfügen. Sowohl die überwiegend von Jungfamilien bewohnte Donaustadt,
der flächenmäßig mit Abstand größte Bezirk Wiens mit der höchsten Einwohnerzunahme
in den letzen 10 Jahren, als auch die bevölkerungsstarke Leopoldstadt bekommen mit der verlängerten Linie
U2 ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot. Darüber hinaus gewinnt Wien durch den U-Bahn-Anschluss
an das Ernst- Happel-Stadion, an die Freizeit- und Naherholungsbereiche Prater und Neue Donau und an die "Messe
Wien" weiter an Attraktivität für Besucher und Firmen aus dem In- und Ausland.
Die 6 neuen U2-Stationen im Teilstück Stadion bis Aspernstraße
* Die Station Donaumarina
Diese Station liegt am rechten Donauufer im Bereich der Yachthafenanlage "Marina Wien" über
den ÖBB-Gleisanlagen und dem Handelskai auf einem Brückentragwerk ca. zwölf Meter über dem
Gelände und ist mit zwei Seitenbahnsteigen konzipiert. Pro Bahnsteig sind zwei Abgänge geplant. Der stadteinwärts
gerichtete Hauptabgang Wehlistraße sowie der Abgang Hochwasserschutzdamm erhalten Treppen und je einen Lift
zu den Seitenbahnsteigen.
* Die Station Donaustadtbrücke
Mit dieser am linken Donauufer gelegenen Station wird ein neuer Anknüpfungspunkt des öffentlichen Verkehrs
an die Donauinsel geschaffen. Sie liegt unmittelbar nach der Donaustadtbrücke 13 Meter über der Donauuferautobahn
A22. Von den Seitenbahnsteigen erreicht man an beiden Enden die Abgänge Neue Donau und Am Kaisermühlendamm
(Hauptabgang), die jeweils mit Treppen und Liften ausgestattet werden.
* Die Station Stadlau
Die neue U2-Station liegt auf einem Brückentragwerk etwa 13 bis 14 Meter über dem Niveau und schräg
über der Schnellbahn- Trasse, der Kaisermühlenstraße und den bestehenden Sportplätzen. Sie
erhält einen Mittelbahnsteig und wird vollständig eingehaust. Beim Hauptabgang Kaisermühlenstraße
führen Treppen und Rolltreppen vom U-Bahn- zum S-Bahn-Bahnsteig und zum Straßengeschoß. Zwei Lifte
verbinden die Geschoße. Für den Abgang Konstanziagasse sind eine Treppe und zwei Lifte vorgesehen.
* Die Station Hardeggasse
Diese Station wird nördlich des Stadlauer Friedhofs im Bereich der Kreuzung Hardeggasse/Schickgasse auf einem
Brückentragwerk (ca. sieben Meter über dem Gelände) errichtet. Aus Witterungs- und Schallschutzgründen
wird das Bauwerk komplett eingehaust. Es erhält einen Mittelbahnsteig und einen Mittelaufgang mit zwei Treppen
und zwei Liften.
* Die Station Donauspital
Die Station liegt nördlich der Langobardenstraße auf Höhe der Tamariskengasse auf einem Brückentragwerk
etwa sieben Meter über dem Niveau und wird vollständig eingehaust. Hier ist ein Mittelbahnsteig mit Endabgängen
vorgesehen. Der Abgang Zschokkegasse, mit Treppen, Rolltreppen und einem Lift ausgestattet, ist für die zu
erwartenden Umsteiger zur Straßenbahnlinie 26 konzipiert. Der Abgang Buchsgasse wird eine Treppe und einen
Lift erhalten.
* Die Station Aspernstraße
Die vorläufige U2-Endstelle liegt nördlich bzw. unmittelbar über der Erzherzog-Karl-Straße
in Hochlage (ca. sieben Meter über dem Gelände). Sie erhält einen Mittelbahnsteig mit zwei Endabgängen
und einen Abgang in Stationsmitte. Auch diese Station wird vollständig eingehaust. Der Abgang Aspernstraße
wird mit einer Treppe, einer aufwärts führenden Rolltreppe und einem Lift ausgestattet, für den
Abgang Erzherzog-Karl-Straße Nord sind Treppen und ein Lift vorgesehen. Beide Abgänge bringen die Fahrgäste
zu den Anschlüssen von voraussichtlich fünf städtischen und fünf regionalen Buslinien. Der
Abgang Erzherzog-Karl-Straße Süd, der hauptsächlich das künftige Wohngebiet südlich der
Erzherzog-Karl-Straße erschließen wird, erhält eine Treppe und einen Lift. Rund um die Station
sind ein Einkaufszentrum, Büros und Wohnungen sowie Parkmöglichkeiten geplant. |