Wien (sk) - Für den Präsidenten des Pensionistenverbandes Österreichs, Karl Blecha, hat die
Anpassung der Pensionen in Höhe der eigens berechneten Teuerungsrate für Pensionisten höchste Priorität.
Der Pensionisten-Index liegt konstant 0,4 Prozent über dem "normalen" Verbraucherpreis-Index, weil
Senioren ein spezielles Konsumverhalten haben. Gesundheit, Wohnen, Heizen und die Güter des täglichen
Bedarfs schlagen stärker im Pensionisten- Warenkorb durch als z.B. der Preisverfall bei Notebooks. Deshalb
fordere Blecha jetzt auch eine Pensionsanpassung von 2,0 Prozent nach dem Pensionistenpreis-Index anstatt der errechneten
1,6 Prozent, die sich nach dem normalen Verbraucherpreis-Index ergeben.
Dass das Sozialministerium jetzt vorgeprescht sei und ohne Sitzung der Anpassungskommission und ohne politische
Gespräche bereits die 1,6 Prozent bekannt gegeben hat, wertet Blecha am Sonntag gegenüber dem Pressedienst
der SPÖ als "letzten Streich der alten Regierung gegen die Pensionisten." Laut Gesetz hat nämlich
das Sozialministerium noch bis 30. November Zeit, die Pensionsanpassung für das kommende Jahr per Verordnung
festzulegen. Blecha: "Da sich der neu gewählte Nationalrat am 30. Oktober konstituiert, könnnte
es sich theoretisch noch ausgehen, den Anpassungsparagrafen im Gesetz zu ändern und damit festzulegen, dass
für die Pensionsanpassung künftighin nur mehr der Pensionistenpreis-Index heranzuziehen ist und nicht
der normale Verbraucherpreis-Index. Nachdem die beiden großen Parteien SPÖ und ÖVP vor der Wahl
eine diesbezügliche Hauptforderung aller Pensionistenvereinigungen unterstützt haben, sehe ich keinen
Grund, warum dies nicht auch jetzt nach der Wahl gesetzlich umgesetzt werden kann!" |