Vielleicht schon bald neue Nachbarn im „Steiermark-Haus“ in Brüssel
Graz (lk) - Anlässlich des „Kroatientages“ der diesjährigen Grazer Herbstmesse besuchte
das Oberhaupt der Gespanschaft Sisak-Moslovina, die Gespanin Marina Lovric', an der Spitze einer hochrangigen Delegation
am 04.10. die Steiermark. Eine Gespanschaft ist ungefähr mit einem Bundesland vergleichbar. Kroatien besteht
aus zwanzig Gespanschaften, mit elf unterhält die Steiermark bereits Partnerschaften.
Beim Arbeitsgespräch mit Landeshauptmann Mag. Franz Voves, dem für Europa und Außenbeziehungen
verantwortlichen Regierungsmitglied, in der Grazer Burg ging es vorrangig um den Ausbau der partnerschaftlichen
Zusammenarbeit. Der Landeshauptmann der Steiermark gab seiner Kollegin aus Kroatien einen kurzen Überblick
über Wirtschaft, Land und Leute der Steiermark und freute sich, „dass wir als kleine Regionen im großen
Europa Gemeinsamkeiten suchen und näher zusammen rücken, um unsere Interessen gemeinsam zu vertreten.“
Neben wirtschaftlichen Themengebieten war auch die mögliche Beteiligung am Gemeinschafts-Büro kroatischer
Regionen im „Multiregionalen Haus“ des Landes Steiermark in Brüssel sowie ein Treffen im Ausschuss der Regionen
Inhalt der freundschaftlichen Gespräche. Gespanin Lovric' – sie erhofft sich von der Steiermark Hilfe bei
der Projektfindung für EU-Fördermittel – lud Landeshauptmann Voves ein, möglichst bald ihre Region
zu Besuchen und meinte: „Ein Tag wird allerdings zu wenig für unser schönes Land sein.“
Nach dem Gespräch mit dem Landeshauptmann folgte für die kroatische Delegation noch ein Besuch bei Präsident
Siegfried Schrittwieser, Landtag Steiermark sowie weitere Wirtschaftsgespräche in steirischen Betrieben.
Die in sechs Städte und dreizehn Gemeinden gegliedert Gespanschaft Sisak-Moslovina liegt südöstlich
von Zagreb und grenzt im Süden an Bsnien-Herzegowina. Mit einer Fläche von 4.448 Quadratkilometern und
185.387 Einwohnern ist sie eine der größeren Gespanschaften Kroatiens. Hauptstadt und Verwaltungssitz
ist die Stadt Sisakmit rund 50.000 Einwohnern. Die Stadt liegt an der Mündung der Kupa in die Save, welche
ab dort in Richtung Donau schiffbar wird, und besitzt einen Hafen. In der Stadt sind Erdöl-, Eisen-, Stahl-,
Lebensmittel-, und Chemieindustrie angesiedelt.
Außerdem existieren für Heilzwecke genutzte Jodquellen. Auch die Metallurgische Fakultät der Universität
Zagreb hat ihren Sitz in Sisak. Die Stadt ist darüber hinaus Mitglied des 32 Städte umfassenden „Kooperationsnetzwerks
Europäischer Mittelstädte“, dem aus der Steiermark die Stadt Leoben angehört. |