Österreich ist bereits der größte Auslandsinvestor in Bulgarien – Exporte boomen,
Zuwachs um 22,6% in den ersten sieben Monaten 2006
Wien (awo/pwk) - Der bevorstehende EU-Beitritt Bulgariens am 1. Jänner 2007 hat das ohnehin
schon große Interesse österreichischer Unternehmen am bulgarischen Markt noch verstärkt. Das zeigte
sich am regen Besuch eines Kooperationstreffens der Außenwirtschaft Österreich (AWO) zwischen österreichischen
und bulgarischen Firmen in der WKÖ. Über 50 heimische Unternehmen nahmen die Chance wahr, mit den anwesenden
33 bulgarischen Firmenvertretern erste Geschäftskontakte zu schließen. Das Kooperationstreffen war eine
gemeinsame Veranstaltung der AWO mit dem WIFI-IKT (Internationaler Know-How-Transfer).
„Bulgarien ist für die österreichische Wirtschaft ein äußerst interessanter Partner“, betont
Michael Angerer, seit September neuer österreichischer Handelsdelegierter in Sofia. Die wirtschaftliche Verflechtung
hat in den letzten Jahren weiter stark zugenommen. Angerer: „Unsere Exporte nach Bulgarien stiegen 2005 um 14,7%
auf 450 Millionen Euro an und heuer läuft es sogar noch besser. In den ersten sieben Monaten machte der Zuwachs
22,6% aus.“ Traditioneller Schwerpunkt der österreichischen Ausfuhren ist der Maschinensektor. Weiters sind
etwa Lieferungen von Eisen/Stahl, Papier/Pappe bzw. pharmazeutischen Erzeugnissen umfangreich vertreten. Gleichzeitig
ist das Interesse österreichischer Firmen auch an einem Engagement im Land enorm groß. Angerer: „Die
österreichische Wirtschaft liegt unter den ausländischen Direktinvestoren in Bulgarien mittlerweile an
1. Stelle.“ Insgesamt wurden seit 1992 von österreichischer Seite über 2,5 Mrd. US-Dollar (Stand: Ende
2005) in Bulgarien investiert. Die österreichische Investitionstätigkeit in Bulgarien hat Schwerpunkte
sowohl im Bereich der Produktion als auch des Handels und der Dienstleistung. Im Sektor Handel sind besonders Lebensmittel-,
Treibstoff- und Energiedistribution Hauptbetätigungsfelder österreichischer Unternehmen. Eine wichtige
Rolle für das umfangreiche Engagement österreichischer Unternehmen in Bulgarien liegt sicher in der traditionell
starken Ausrichtung der österreichischen Wirtschaft nach Südosteuropa.
Die Wirtschaft Bulgariens ist gegenwärtig von hoher Dynamik geprägt: Mit einem prognostizierten BIP–Wachstum
für 2006 von 5,5%, hohen Zuwächsen der Industrieproduktion und einer regen Bautätigkeit befindet
sich das Land in einem Aufholprozess. Dieser ist dringend notwendig – das BIP pro Kopf auf Basis Kaufkraftparität
lag 2005 bei nur 32% des EU–Durchschnitts. „Das soeben von der EU–Kommission erteilte grüne Licht für
den Beitritt Bulgariens zur Union per 1.1.2007 wird die Wachstumsdynamik Bulgariens weiter beschleunigen“, ist
Angerer überzeugt, „denn mit dem EU-Beitritt kommt Bulgarien nämlich in den Genuss von signifikanten
EU-Zuschüssen. Die aus dem EU-Budget für die Budgetperiode 2007 bis 2013 aus diversen Fonds zur Verfügung
stehenden Mittel belaufen sich auf insgesamt über 6 Mrd. Euro.“ Der EU-Beitritt lenkt weiters das Interesse
ausländischer Investoren zunehmend auf Bulgarien, was auch wesentlich zu einer Verbesserung der Beschäftigung
und des Lebensstandards beitragen wird.
Die Österreichische Außenhandelsstelle in Sofia steht österreichischen Firmen, die in den bulgarischen
Markt eintreten oder ihre bestehenden Aktivitäten ausbauen möchten, jederzeit gern unterstützend
zur Verfügung. Für Unternehmen mit Angeboten am Infrastruktursektor (Verkehrswesen, Umwelt, Energieeinsparung)
organisiert die AHSt. Sofia neben der laufenden Beratung gezielte Veranstaltungen: So findet vom 29. November
bis 1. Dezember der Austria Showcase Umwelttechnik und Energieeinsparung in Sofia statt – eine Teilnahme an dieser
Veranstaltung bietet österreichischen Unternehmern die Möglichkeit sich konkret über Geschäftschancen
zu informieren und Kontakte zu bulgarischen Entscheidungsträgern und Geschäftspartnern zu knüpfen. |