Wien (bmi) - Anlässlich der Nationalratswahl 2006 wurden von der Bundeswahlbehörde hochrangige
Vertreter von Wahlbehörden in OSZE-Teilnehmerstaaten zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen.
In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten und der Österreichischen
Delegation bei der OSZE wurde den Wahlexperten aus Belarus, Kasachstan, Litauen, Moldau, der Mongolei und der Ukraine
im Rahmen eines knapp dreitägigen Programms das österreichische Wahlrecht näher gebracht. Die Delegation
wurde umfassend über die Vorbereitungen und die Durchführung der Nationalratswahl am 1. Oktober 2006
informiert; daneben verblieb den Besuchern Zeit, auch einige Sehenswürdigkeiten in Wien kennen zu lernen.
In Vorträgen und zahlreichen persönlichen Gesprächen kam es am Samstag, 30. September 2006, zu einem
regen Erfahrungsaustausch mit den Gästen der OSZE-Staaten. Überraschend war für die Delegierten
unter anderem die große Zahl von unabhängigen Wahlbehörden in Österreich (insgesamt rund 15.000);
hohes Interesse erweckten spezielle Vorkehrungen zur Erhöhung der Wahlbeteiligung wie die Blindenschablone,
die "fliegende Wahlbehörde" oder die Stimmabgabe aus dem Ausland. Bei einer Führung durch die
Räumlichkeiten des Innenministeriums wurde die notwendige Infrastruktur für den Wahltag präsentiert.
Am Wahlsonntag konnten die OSZE-Wahlexperten im Zuständigkeitsbereich der Wiener Landeswahlbehörde unmittelbar
die Arbeit einer Sprengelwahlbehörde und die Vorgänge rund um die Stimmabgabe beobachten. Die einzelnen
Funktionen in einer Wahlbehörde wurden von Angehörigen der Magistratsabteilung 62 der Stadt Wien erläutert;
praktische Informationen zum Wahlbetrieb, etwa zur Handhabung von Wahlkarten, wurden mit großer Aufmerksamkeit
notiert.
Am Nachmittag des 1. Oktober trafen die Vertreter der OSZE-Teilnehmerstaaten mit Mitgliedern der Bundeswahlbehörde
zusammen. Sektionschef Dr. Mathias Vogl begrüßte in Vertretung von Bundeswahlleiterin Liese Prokop die
Delegation, die im weiteren Verlauf des Wahltages auch die Ermittlung des Wahlergebnisses, die Medienarbeit im
Innenministerium, Hochrechnungen und die ersten Statements der Spitzenkandidaten mitverfolgen konnte. Den Höhepunkt
und Abschluss des Besuches bildete die Verkündigung des vorläufigen Endergebnisses der Nationalratswahl
durch Innenministerin Liese Prokop. |