Wien (bmlfuw) - „2005 konnten die österreichischen Bauern ein leichtes Einkommensplus verzeichnen.
Insgesamt waren die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft 2005 je Betrieb mit 19.843 Euro um 2,3 Prozent
höher als 2004 oder anders gesagt je nicht entlohnter Arbeitskraft (nAK) - d.h. je Bauern oder Bäuerin
- mit 14.996 Euro sogar um 5 Prozent höher als 2004. Die Ergebnisse der Einkommensentwicklung für 2005
zeigen auch, dass sich die Ertragslage für die bäuerlichen Betriebe unterschiedlich entwickelt hat“,
so Landwirtschaftsminister Josef Pröll am 03.10. anlässlich der Vorlage des Grünen Berichts 2006
an den Ministerrat.
Die mit Abstand größte Verbesserung bei den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft verzeichneten
die Veredelungsbetriebe (+17 Prozent), gefolgt von den Futterbaubetrieben (+11 Prozent), den landwirtschaftlichen
Gemischtbetrieben (+9 Prozent) und den Betrieben mit 25 bis 50 Prozent Forstanteil (+8 Prozent) sowie bei jenen
mit über 50 Prozent Forstanteil (+4 Prozent). Im Gegensatz dazu kam es bei den Dauerkulturbetrieben nach zwei
guten Jahren zu einer Einbuße von 37 Prozent und bei den Marktfruchtbetrieben zu einem Rückgang von
8 Prozent. Die durchschnittlich höchsten Einkommen je nicht entlohnter Arbeitskraft (nAK) erreichten aber
nach wie vor die Marktfruchtbetriebe, gefolgt von den Veredelungsbetrieben und Betrieben mit über 50 Prozent
Forstanteil. An letzter Stelle lagen 2005 die Dauerkulturbetriebe.
Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft aller Bergbauernbetriebe stiegen im Jahr 2005 gegenüber dem
Vorjahr um 11 Prozent auf 19.568 Euro an. Die kräftigste Steigerung erzielten dabei die Bergbauernbetriebe
der Stufe 3 mit +19 Prozent, gefolgt von den Betrieben der Stufe 1 (+15 Prozent) und Stufe 2 (+8 Prozent). Hingegen
konnten sich die Bergbauernbetriebe der Stufe 4 nach dem Einkommensrückgang im Jahr 2004 auch heuer nicht
verbessern. Vor allem bei Bergbauernbetrieben mit hoher und extremer Erschwernis trägt die Ausgleichszulage
wesentlich zu den Einkünften bei.
Da die Biobetriebe stets ein günstigeres Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag aufweisen, lagen dort
die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft 2005 mit 21.566 (+5 Prozent) Euro je Betrieb um fast 9 Prozent
über dem Durchschnitt aller Betriebe. Die Einkünfte je nicht entlohnter Arbeitskraft (nAK) wurden mit
16.140 (+8 Prozent) Euro ermittelt und lagen um 8 Prozent über dem Durchschnitt aller Betriebe.
Die Erträge aus der Forstwirtschaft lagen aufgrund gestiegener Holzpreise und eines höheren Anteils an
Stammholz um 5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die sonstigen Erträge waren insgesamt betrachtet rückläufig.
Die öffentlichen Gelder, die den bäuerlichen Betrieben direkt zu Gute kommen, waren im Durchschnitt je
Betrieb um 7 Prozent höher als 2004. Für diesen Anstieg waren insbesondere die Umstellung der Flächen-
und Tierprämien auf die einheitliche Betriebsprämie, die Rückerstattung für den Agrardiesel,
sowie eine weiter gestiegene Inanspruchnahme des Agrarumweltprogramms ÖPUL verantwortlich. Die Mehrwertsteuer
(+2 Prozent) erhöhte sich im selben Ausmaß wie der Ertrag.
„Ausschlaggebend für die höheren Einkünfte im Vergleich zu 2004 war vor allem der um 2 Prozent höhere
Ertrag, der wesentlich auf öffentliche Gelder zurückzuführen ist. Diese kommen vorwiegend aus der
im Jahr 2005 wirksam gewordenen Umstellung der Flächenprämie und vieler Tierprämien auf die einheitliche
Betriebsprämie oder aus der Vergütung für den Agrardiesel und der stärkeren Inanspruchnahme
des Agrarumweltprogramms ÖPUL. Weiter ins Gewicht fielen auch höhere Erträge bei Schweinen und Rindern
durch gestiegene Erzeugerpreise. Im Gegenzug wurde diese Entwicklung allerdings durch die mengenmäßig
und qualitativ schlechte Brotgetreideernte und die Mindererträge im Weinbau gebremst“, so der Minister weiter.
Bäuerliche Betriebe sichern Arbeitsplätze im ländlichen Raum
Landwirtschaftsminister Josef Pröll verwies im Zusammenhang mit dem Grünen Bericht zugleich auch
auf die deutlichen Impulse, die für die gesamte Wirtschaft im ländlichen Raum gesetzt wurden: „Die bäuerlichen
Betriebe investierten im Jahre 2005 insgesamt rund 6,2 Milliarden Euro, wovon der Industrie und dem Gewerbe rund
2,9 Milliarden Euro zugute kamen. Förderungsgelder für die Land- und Forstwirtschaft sichern daher nicht
nur Arbeitsplätze im ländlichen Raum, sondern lösen positive Impulse für die regionale Wirtschaftsstruktur
aus.“
„Mit dem finanziellen Rahmen für das neue Programm für die ländliche Entwicklung konnten wir 3,9
Milliarden Euro aus Brüssel für die Periode 2007-2013 sicherstellen. Damit ist der Grüne Pakt für
Österreichs Landwirtschaft voll ausfinanziert und ein gutes Fundament gelegt für das Umweltprogramm,
das Bergbauernprogramm und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Bäuerinnen und Bauern“,
so Pröll abschließend. |