Professionelle Kinderbetreuung im Frauen- und Sozialhaus  

erstellt am
04. 10. 06

Problematiken aufgreifen und psychischen Folgeschäden entgegenwirken
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland weist österreichweit eine der besten Betreuungssituationen für Frauen in Gewalt- bzw. Krisensituationen auf. Damit auch Kinder und Jugendliche professionell betreut werden, wurde von Landesrätin Verena Dunst und Gabriele Arenberger, Vorsitzende des Vereins "Die Treppe", ein Projekt zur professionellen Kinderbetreuung im Frauen- und Sozialhaus ins Leben gerufen. In jeweils 20 Wochenstunden soll mit einer Psychologin im Frauenhaus und einem Sozialarbeiter im Sozialhaus das Erlebte aufgearbeitet und auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingegangen werden.

Die Statistik belegt, dass die Anzahl der Kinder sowohl im Frauen- als auch im Sozialhaus stark angestiegen ist. So wurden 2004 im Sozialhaus 15 Kinder, im Jahr 2005 18 Kinder betreut. Im Frauenhaus wurde ein noch größerer Anstieg verzeichnet: 2004 waren es 29 Kinder, 2005 wurden 54 Kinder betreut. Das ergibt fast eine Verdoppelung der betreuten Kinder. Aufgrund der Tatsache, dass sowohl im Frauenhaus als auch im Sozialhaus sehr viele traumatisierte Kinder mit ihren Müttern untergebracht sind, ist eine professionelle Betreuung der Kinder sehr wichtig, denn durch die Vorbildwirkung der Eltern fallen diese meist sehr früh in das gleiche Verhaltensmuster.

Eine professionelle Betreuungsarbeit kann die Problematiken schon im Kindesalter aufgreifen und somit verhindern, dass die Kinder und Jugendlichen die Verhaltensweisen der Eltern übernehmen. Gleichzeitig kann auch psychischen Folgeschäden entgegengewirkt werden. Eine regelmäßige therapeutische und sozialpädagogische Betreuung im Kinderbereich leistet somit einen wichtigen präventiven Beitrag im Bereich der psychosozialen Versorgung im Burgenland.

Aus diesem Grund fördert das Land Burgenland die Kosten einer Psychologin für das Frauenhaus und eines Sozialarbeiters für das Sozialhaus mit einem Betrag von € 15.480,- für das zweite Halbjahr 2006. "In diesen jeweils 20 Wochenstunden soll die dringendste psychosoziale Betreuung der Kinder und Jugendlichen gewährleistet und ein Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse ermöglicht werden. In diesem Zeitausmaß wird Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Mütterarbeit sowie die Zusammenarbeit mit diversen Institutionen gewährleistet", so Dunst.
 
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