Bozen (lpa) - Außergewöhnlichen Besuch konnte Landeshauptmann Luis Durnwalder am 13.10. empfangen.
Ralph Dick, Häuptling der We Wai Kai Nation der indianischen Ureinwohner von British Columbia, war gekommen,
um sich über die in Südtirol getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Minderheiten zu informieren.
Begleitet wurde Dick von Rudi Unterthiner, mittlerweile in Kanada lebender plastischer Chirurg mit Sterzinger Wurzeln.
Häuptling Ralph Dick war nach Europa gekommen, um in Genf an einer Minderheitentagung teilzunehmen. Im Gefolge
der Tagung wollte er ein Beispiel funktionierenden Minderheitenschutzes unter die Lupe nehmen und hat deshalb in
Begleitung von Unterthiner in Südtirol Station gemacht. Landeshauptmann Durnwalder erläuterte dem Häuptling
heute die Schritte, die zur Autonomie in Südtirol geführt haben und die wichtigsten Regelungen zum Schutz
der sprachlichen Minderheiten.
"Besonderes Interesse hat der Häuptling an den Maßnahmen gezeigt, die wir zugunsten unseres kulturellen
Überlebens getroffen haben, speziell im Bereich der Schule", so der Landeshaupt- mann. Entsprechend schilderte
Durnwalder Dick das heimische Schulsystem, das jedem Südtiroler die Möglichkeit gebe, eine Schule in
seiner Muttersprache zu besuchen, gleichzeitig aber auch der jeweils anderen Landessprache gebührende Bedeutung
beimesse. "Gerade eine funktionierende Schule in der Muttersprache ist das Um und Auf für das Überleben
einer Minderheit", so Durnwalder zu seinem kanadischen Besucher.
Häuptling Dick zeigte sich heute gegenüber Landeshauptmann Durnwalder beeindruckt vom Niveau, das der
Minderheitenschutz in Südtirol erreicht habe. Sein Volk, so Dick, müsse derzeit vor allem die Assimilierung
fürchten. Außerdem gehe die Zahl der indianischen Ureinwohner stetig zurück. |