Wasserqualität der österreichischen Fließgewässer weiter verbessert  

erstellt am
13. 10. 06

Wien (bmlfuw) - „Die Gewässergüte hat sich in den letzten fünf Jahren wieder leicht verbessert. Die neuesten Ergebnisse des österreichischen Überwachungspro­gramms „Gewässergüte in Österreich“ bestätigen den großen Anteil von Fließgewässern mit hervorragender Wasserqualität. So weisen 2005 88 Prozent des Fließgewässernetzes in Österreich eine kaum bis mäßige Verunreinigung auf und erreichen Güteklasse I bzw. Güteklasse II. Lediglich elf Prozent der Fließgewässer in Österreich sind der Güteklasse II-III zuzuordnen. Nur mehr ein minimaler Anteil – sprich ein Prozent – ist so stark belastet, dass er Güteklasse III aufweist. Seit 2001 können überhaupt keine übermäßigen Verschmutzungen in Österreich festgestellt werden, d.h. es gibt keine Gewässer mit Güteklasse III-IV bzw. mit Güteklasse IV“, so Umweltminister Josef Pröll zu den neuesten Ergebnissen zur Gewässergüte der österreichischen Fließgewässer.
Der Anteil der heimischen Fließgewässer mit Güteklasse I bis Güteklasse II ist im Vergleich zu 2001 um ein Prozent gestiegen. Die Verbesserung der Situation zeigt sich am deutlichsten in der Güteklasse I-II. Hier konnte der Anteil um sieben Prozentpunkte auf 35 Prozent gesteigert werden. Dies resultiert vor allem aus dem Rückgang in der Güteklasse II um sechs Prozentpunkte von 55 Prozent auf 49 Prozent und einer Reduktion der Anteile an der Güteklasse II-III um einen Prozentpunkt auf elf Prozent.

Ziel der Gewässerschutzpolitik der letzten Jahre war es, durch den Ausbau der Abwasserreinigungsanlagen und vermehrten Schadstoffrückhalt die stark verunreinigten Gewässer wieder auf Güteklasse II (mäßig verunreinigt) anzuheben bzw. Gewässerabschnitte, die eine besser Gewässergüte als II aufweisen, zu erhalten. Tatsächlich ist es gelungen, die Gewässergüte in den letzten zwei Jahrzehnten zu verbessern. Der Anteil der Gewässerstrecken, die eine massive Belastung mit leicht abbaubaren organischen Stoffen aufweisen, ist seit den siebziger Jahren wesentlich zurückgegangen. Diese positive Entwicklung ist in erster Linie auf abwassertechnische Maßnahmen, wie z.B. der Errichtung kommunaler Kläranlagen, zurückzuführen. Güteprobleme gibt es vor allem noch dort, wo Siedlungen und abwassertechnische Betriebe an Gewässern mit geringer Wasserführung liegen, insbesondere in Ostösterreich. Dies trifft auch zu, wenn das eingeleitete Abwasser gut gereinigt ist.

Seit 1968 werden vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft flächendeckende Darstellungen der Wasserqualität der österreichischen Fließgewässer in Abständen von zwei bis drei Jahren herausgegeben. Die biologische Beurteilung von Fließgewässern erfolgt in Österreich mit Hilfe einer biologischen Gütekarte, die auf dem Zusammenhang von Gewässerverunreinigung und verstärktem Vorkommen bestimmter Organismen beruht. Die Einteilung erfolgt in vier Stufen, denen auf der Gewässergütekarte verschiedene Farben entsprechen. So steht Güteklasse I (blau) für kaum verunreinigte Gewässer und Güteklasse II (grün) für mäßig verunreinigte Gewässer. Stark verunreinigte Gewässer erreichen Güteklasse III (gelb), außergewöhnlich stark verunreinigte Gewässer gar Güteklasse IV (rot).

„Die Sicherung der Versorgung mit einwandfreiem Wasser hat eine funktionierende Kontrolle des Grundwassers zur Voraussetzung. Das österreichische System der Wassergüteerhebung hat in der Europäischen Union bereits viel Anerkennung gefunden. Die Ziele und auch deren Umsetzung werden als vorbildlich angesehen und zeigen, dass es Österreich mit dem Schutz seiner reichen Wasserreserven ernst meint“, so Pröll abschließend.
 
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