Die Bevölkerungszahl Österreichs wächst auch in Zukunft, gleichzeitig steigt der
Anteil älterer Menschen
Wien (statistik austria) - Die Bevölkerung Österreichs wird auch künftig weiter wachsen.
Ausgehend von den 8,23 Mio. Einwohnern des Jahres 2005 wird die Bevölkerungszahl bis 2015 um 3,9% auf 8,55
Mio. steigen, bis 2030 um 7,5% auf 8,85 Mio. 2050 wird Österreich nach dem Hauptszenario der aktuellen Bevölkerungsvorausschätzung
der Statistik Austria 8,99 Mio. Einwohner zählen, um 9,2% mehr als 2005.
Hauptmotor des anhaltenden Bevölkerungswachstums ist die Zuwanderung. Geburten und Sterbefälle halten
sich vorerst noch die Waage, langfristig werden jedoch die jährlichen Sterbefälle überwiegen. Da
jedoch jährlich mehr Menschen nach Österreich zuwandern als von hier wegziehen, steigt die Einwohnerzahl.
Parallel dazu altert die Bevölkerung Österreichs. Zahl und Anteil der Menschen im Pensionsalter steigen,
die Kinder und Jugendlichen verlieren an Gewicht. Die Bevölkerung im Erwerbsalter bleibt mittelfristig konstant,
längerfristig nimmt sie jedoch ab. Derzeit sind noch 16,0% der Bevölkerung unter 15 Jahre, 62,0% zwischen
15 und 59 Jahre und 22,0% sind 60 Jahre oder älter. Im Jahr 2030 wird der Anteil der unter 15-Jährigen
14,2%, jener der 15- bis 59-Jährigen 55,2% und der über 60-Jährigen 30,6% betragen.
Künftig weniger Schulkinder, jedoch mehr ältere Menschen
Die Zahl der unter 3-jährigen Kinder (Säuglings- und Kleinkindalter) sinkt vorerst leicht ab, wird aber
längerfristig infolge etwas höherer Geburtenzahlen wiederum steigen. Die Besetzung dieser Altergruppe
beeinflusst u.a. die benötigte Zahl der Krippenplätze bzw. Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder,
aber auch die Zahl der Karenz- bzw. Kindergeldbezüge ist davon abhängig. Im Zeitraum 2015 bis 2030 sollte
es etwas mehr Kinder dieser Altersgruppe geben als im Basisjahr 2005 der Prognose (239.000 Säuglinge und Kleinkinder).
Die Besetzungszahlen im Kindergartenalter, also jene der 3- bis 5-jährigen Kinder, bleiben mittel- und längerfristig
auch relativ konstant. 2005 gab es österreichweit noch 241.000 Mädchen und Buben im Kindergartenalter,
bis 2030 werden es jährlich geringfügig mehr sein.
Die Zahl der Kinder im Volksschulalter (2005: 351.000 Kinder) wird österreichweit künftig jedoch niedriger
sein als heute. Derzeit verlassen die stärkeren Jahrgänge aus der ersten Hälfte der 1990er Jahre
die Volksschule, die nachrückenden Jahrgänge sind jedoch zahlenmäßig deutlich schwächer.
In den nächsten beiden Jahren haben die Volksschulen mit einem Kinderschwund von 4,5%, bis 2015 von rund 6%
zu rechnen. Längerfristig wird ihre Zahl aber nicht mehr weiter sinken bis 2030 sogar wieder etwas ansteigen.
387.000 Kinder waren im Jahr 2005 zwischen 10 und 13 Jahre alt und standen somit im Hauptschul- bzw. AHS-Unterstufenalter.
Auch diese Zahl sollte längerfristig sinken, und zwar bis 2015 um 12%. Danach wird sie sich wiederum stabilisieren.
Anfang der 1990er Jahre gab es österreichweit mit jährlich 95.000 Geburten ein kleines Zwischenhoch.
Diese Jahrgänge stehen derzeit noch im Pflichtschulalter, werden dieses aber bereits bald verlassen haben.
Die 14- bis 17-jährige Bevölkerung, hier als Jugendliche bezeichnet, stellt eine sehr inhomogene Altersgruppe
dar. Dieser Personenkreis absolviert entweder das neunte Schuljahr, geht in eine weiterführende höhere
Schule (AHS, BHS) bzw. Fachschule, oder ist bereits als Lehrling oder in einer anderen Form am Arbeitsmarkt aktiv.
Die Zahl der Jugendlichen (14 bis unter 18 Jahre) wird kurzfristig noch um 2,1% von rund 392.000 (2005) auf 400.000
im Jahr 2008 ansteigen. Für den Zeitraum danach wird ein starker Rückgang prognostiziert. Im Jahr 2030
wird die Zahl der Jugendlichen mit 349.000 etwa 11% unter dem derzeitigen Niveau liegen.
Die 18- bis 29-jährige Bevölkerung wird als junge Erwachsene zusammengefasst. Auch diese Gruppe ist sehr
heterogen. Einerseits ist ein guter Teil von ihnen bereits am Arbeitsmarkt integriert, andere stehen noch in der
sekundären (BHS-Matura) bzw. bereits in der tertiären Ausbildung (Fachhochschulen, Universitäten
u. dgl.). Für die Männer fällt die Zeit des Präsenz- bzw. Zivildienstes in diese Altersgruppe.
Auch ist in diesem Alter eine wesentliche Phase der Haushalts- und Familienbildung angesiedelt. Die Größe
dieser Altersgruppe steigt in den nächsten Jahren noch um 6% an, von 1,23 Mio. auf 1,31 Mio. im Jahr 2012.
Danach sinkt sie wiederum ab, nach 2020 sollte sie unter dem Niveau von 2005 liegen.
Die 30- bis 54-Jährigen bilden die Personengruppe des zentralen Erwerbsalters. Auch diese Altersgruppe wird
noch bis 2012 zunehmen und zwar um 1,4% gegenüber 2005 (3,10 Mio. Personen). Danach sind hier stärkere
Rückgänge zu erwarten. Um 2030 wird ihre Zahl mit 2,88 Mio. bereits um rund 7% niedriger sein als im
Jahr 2005. Innerhalb des zentralen Erwerbsalters gibt es jedoch stärkere Verschiebungen: Während die
jüngeren Jahrgänge schrumpfen, nehmen die älteren zahlenmäßig zu. Dieser Umstand wird
u.a. auch Auswirkungen auf die Notwendigkeit und Intensität von inner- und außerbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen
sowie die Innovationsbereitschaft der Mitarbeiter in den Betrieben haben.
Als Personengruppe im späten Erwerbs- bzw. frühen Ruhestandsalter wird hier die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen
bezeichnet. In diesem Alter erfolgt der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Die Umgestaltungen im
Pensionsrecht zielen auf einen höheren Anteil von Erwerbstätigen in dieser Altersgruppe ab. Die Absolutzahl
wird nach einem kurzfristigen Rückgang von 2% bis 2007 langfristig deutlich zunehmen. Insbesondere nach 2015
erfolgen mit dem Eintritt der Baby-Boom Generation in diese Altersklasse sehr starke Zuwächse (2020: 1,22
Mio. bzw. +29% gegenüber 2005 mit 0,95 Mio., 2025: 1,29 Mio. bzw. +36%). Danach wird sich ihre Zahl wiederum
verringern. 2030 wird die Zahl der 55- bis 64-Jährigen mit 1,21 Mio. noch um 28% größer sein als
2005.
Sehr kräftig wird die Gruppe der „jungen Alten“ zwischen 65 und 79 Jahren anwachsen. Diese Menschen sind bereits
in Pension, stellen aber zu einem guten Teil aufgrund ihres erreichten Wohlstandes und ihres deutlich besseren
Gesundheitszustandes eine immer bedeutendere ökonomische Zielgruppe dar. Ihr demographisches Gewicht wird
in Zukunft stark zunehmen: Bereits 2015 wird es mit 1,16 Mio. um 18% mehr jüngere Senioren geben als 2005
(984.000). Bis zum Jahr 2030 steigt ihre Zahl auf 1,48 Mio. (+51% gegenüber 2005) an. Danach ist noch mit
einem weiteren Wachstum zu rechnen.
Die betagten und hochbetagten Personen (Altersgruppe 80 und mehr Jahre) werden im Prognosezeitraum langfristig
die stärksten Zuwächse erfahren. Die stetig steigende Lebenserwartung, die starken Geburtsjahrgänge
um 1940 und um 1960, aber auch das Nachrücken von Männergenerationen, die von Kriegsverlusten verschont
blieben, sorgen für diese Zuwächse. Die Nachfrage nach allen Arten von Altenbetreuungseinrichtungen und
die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens sind stark von der demographischen Entwicklung dieser Gruppe abhängig.
Bereits im Jahr 2010 werden in Österreich mit 397.000 um 12% mehr über 80-jährige Personen leben
als 2005 (354.000). Bis 2015 steigt ihre Zahl auf 413.000 an, ein Plus von 16%. Im Jahr 2030 sollte die Zahl der
Betagten und Hochbetagten mit 595.000 bereits um zwei Drittel größer sein als 2005 (+68%). Im Vergleich
dazu: 1975 war die Zahl der über 80-jährigen Bevölkerung nur halb so groß wie im Jahr 2005.
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