Innsbruck (universität) - Am Freitag, 13. Oktober 2006, erhält
Univ.-Prof. Dr. Rainer Blatt den Erwin-Schrödinger-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
(ÖAW). Der Innsbrucker Experimentalphysiker wird damit für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen
auf dem Gebiet der experimentellen Atomphysik, der Quantenoptik und Quanteninformation ausgezeichnet. Die feierliche
Preisverleihung findet in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien statt.
Prof. Rainer Blatt ist Vorstand des Instituts für Experimentalphysik der Universität Innsbruck und geschäftsführender
Direktor des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
In den vergangenen Jahren hat er mit zahlreichen Experimenten zur Realisierung eines Quantencomputers auf der Basis
gespeicherter Ionen für internationales Aufsehen gesorgt. So ist es seiner Arbeitsgruppe 2004 gelungen, die
weltweit erste Teleportation mit Atomen zu demonstrieren. Im vergangenen Jahr erzeugten die Forscher zum ersten
Mal ein so genanntes "Quantenbyte". Die Realisierung eines "Quantenbytes" gilt als wichtiger
Schritt auf dem Weg zum Quantencomputer. Auch als Universitätslehrer und Förderer des wissenschaftlichen
Nachwuchses war Prof. Blatt sehr erfolgreich. Drei START-Preisträger kommen aus seiner Schule und nicht weniger
als vier seiner Assistenten wurden in den letzten Jahren auf Professuren ins Ausland berufen. Im Bemühen um
den naturwissenschaftlichen Nachwuchs gibt Rainer Blatt auch immer wieder interessierten Mittelschullehrern und
Schülern Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Physik.
Erfolgreicher "Team Player"
"Diese hohe Auszeichnung nehme ich im Namen meines gesamten Teams entgegen", betont Prof. Blatt.
"Ohne ein entsprechendes Umfeld und die enge Kooperation von Wissenschaftlern wären unsere Erfolge so
nicht möglich gewesen." Rainer Blatt ist 1952 in Idar-Oberstein (Deutschland) geboren und hat an der
Uni-versität Mainz Physik studiert. Nach Forschungsaufenthalten in Boulder (USA), Berlin und Hamburg wurde
er 1994 Professor an der Universität Göttingen. Ein Jahr später wurde er an die Universität
Innsbruck berufen, wo er seither forscht und lehrt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Der Erwin-Schrödinger-Preis
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist mit 15.000 Euro dotiert und wird seit 1956 verliehen.
Ideales Forschungsumfeld
Durch die enge Kooperation von Theoretikern und Experimentalphysikern und die hohe Dichte an hochqualifizierten
Forschern um die Professoren Rainer Blatt, Hans J. Briegel, Rudolf Grimm und Peter Zoller hat sich in den letzten
Jahren in Innsbruck eine Hochburg der Quantenphysik herausgebildet. Entscheidenden Beitrag dazu leisten die Österreichische
Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation, der Österreichische
Wissenschaftsfonds (FWF) mit einem österreichweiten Spezialforschungsbereich und die Europäische Union
sowie Land Tirol, Stadt Innsbruck und die Tiroler Industrie. |