Burgstaller: Mit Labor für Embedded Software Systems wird Forschungsstandort Salzburg weiter
gestärkt
Salzburg (lk) - "Mit dem dritten Christian-Doppler-Labor und mit der Firma AVL List als Partner
haben wir die Salzburger Forschungs-Landschaft wieder einen großen Schritt vorwärts gebracht",
sagte Forschungsreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller kürzlich zur Entscheidung des Kuratoriums
der Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft (CDG), die Gründung eines dritten Christian-Doppler-Labors in
Salzburg zu genehmigen. Das neue CD-Labor für Embedded Software Systems wurde von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang
Pree (Universität Salzburg, Institut für Computerwissenschaften) in Zusammenarbeit mit dem Industriepartner
AVL List GmbH initiiert.
"Nach den Christian-Doppler-Labors für Allergiediagnostik und Therapie der Naturwissenschaftlichen Fakultät
und Biomechanics and Skiing" in Hallein-Rif kommt nun ein wichtiges Standbein in der Informatik dazu. Das
ist ein wichtiger Schritt zu Verbesserung der Forschung in einem der zukunftsträchtigsten Wirtschaftsbereiche",
so Burgstaller weiter. Ab 2007 soll das neue CD-Labor unter der Leitung von Prof. Pree während der vorgesehenen
siebenjährigen Laufzeit über ein Budget von insgesamt 2,1 Millionen Euro verfügen. Das Land Salzburg
steuert 105.000 Euro bei, und der Industriepartner AVL List in Graz finanziert mehr als eine Million Euro. AVL
erwartet sich von der Kooperation einen Ausbau seiner weltweit führenden Position in der Motoren- und Prüfstands-Entwicklung.
Experten bewerten es als besondere Auszeichnung für den Forschungs- und Industriestandort Salzburg, dass mit
AVL List eines der führenden High-Tech-Unternehmen des österreichisch-steirischen Automotive-Clusters
gewonnen werden konnte. Das Unternehmen verfügt mit der TU Graz über eine der renommiertesten technischen
Forschungsstätten in unmittelbarer Umgebung des Firmen-Standortes.
Prof. Pree wurde im Alter von 32 Jahren als Professor für Informatik an die Universität Konstanz berufen.
In den insgesamt mehr als zehn Jahren im Ausland war er zudem Assistent an der Universität Zürich, Assistant
Professor an der Washington University, bei der Siemens AG in München und als Gastprofessor an einem der besten
Informatik-Departements der Welt, an der University of California in Berkeley. Dort wurde der Grundstein für
eine erfolgreiche Kooperation in der Embedded Software gelegt. Seit seiner Berufung an die Universität Salzburg
2002 hat Prof. Pree nun bereits mehr als drei Millionen Euro an Sponsorgeldern an Land ziehen können. Diese
führten zu international beachteten Forschungsergebnissen und zur Gründung einer Spin-Off-Firma, also
einer Ableger-Firma.
Computer-Systeme für den Alltag
Eingebettete Systeme (= Embedded Systems) sind Computer, die in Geräten und Alltagsgegenständen integriert
sind. Das Spektrum reicht von Mobiltelefonen über medizinische Geräte bis hin zu Autos, Flugzeugen und
Satelliten. Viele Anwendungen, wie zum Beispiel die Steuerungssysteme von Airbags, sind sicherheitskritisch. Ein
Versagen der Software kann lebensgefährlich sein. Zum Beispiel finden sich in modernen Autos bis zu 80 Prozessoren
und mehrere Millionen Programmzeilen Software. Das Ziel des CD-Labors Embedded Software Systems ist es, die Industrie
bei der Verbesserung der Qualität von Embedded Software zu unterstützen. Die Art und Weise, wie heute
Embedded Software entwickelt wird, birgt viele potenzielle Fallstricke, die oft die Ursache für die als Elektronikprobleme
bekannten Pannen sind.
Der Antrag zur Errichtung des CD-Labors erhielt von drei internationalen Fachgutachter/innen äußerst
positive Beurteilungen. Univ.-Prof. Dr. Reinhart Kögerler, Präsident der CDG, erwartet daher, dass die
Forschungsarbeiten sowohl für die beteiligte Firma AVL als auch für die Universität Salzburg und
damit auch für das Land Salzburg sehr fruchtbringend sein werden. Christian-Doppler-Labors dienen der anwendungsorientierten
Grundlagenforschung, der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen sowie dem allgemeinen Technologietransfer.
Die CD-Labors werden je zur Hälfte von der öffentlichen Hand und den kooperierenden Mitgliedsfirmen der
Christian-Doppler-Gesellschaft finanziert. |