"Möglichst viele WissenschafterInnen zur Kommunikation über ihre Forschungsarbeit
motivieren"
Wien (fwf) - Mit den heuer erstmals ausgeschriebenen FWF-Preisen für Wissenschafts- kommunikation
wurden im Haus der Forschung in Wien sieben WissenschafterInnen für herausragende Kommunikationsleistungen
ausgezeichnet: FWF-Präsident Christoph Kratky überreichte einen 1. und einen 2. Preis sowie fünf
3. Preise. Nicht zuletzt motivierten namhafte Preisgelder - Euro 30.000 für den ersten, Euro 20.000 für
den zweiten und jeweils Euro 10.000 für die dritten Preise - 45 Wissenschafter-Innen, sich um diese Auszeichnungen
zu bewerben.
Einer der Schwerpunkte der Aktivitäten des FWF neben seinem ‚Kerngeschäft', der Förderung von Grundlagenforschung,
"wird in den nächsten Jahren die Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte an Zielgruppen außerhalb
der Scientific Community sein", kündigte FWF-Präsident Univ.-Prof. Dr. Christoph Kratky im Rahmen
der feierlichen Überreichung der FWF-Preise für Wissenschafstkommunikation 2006 gestern Abend im Haus
der Forschung (Wien) an. Es gelte, so Kratky, die Bedeutung von Wissenschaftlicher Forschung, das Wesen des Berufs
ForscherIn und den methodischen Rahmen der Grundlagenforschung einer breiteren Bevölkerungsschicht bekannt
zu machen.
Gesetzlicher Auftrag des FWF
Das verstärkte Engagement des Wissenschaftsfonds in Richtung Wissenschaftskommunikation bezeichnete
Kratky als sinnvoll und notwendig, weil die Finanzierung Wissenschaftlicher Forschung zum überwiegenden Teil
aus öffentlichen Geldern erfolgt. Es ist daher wichtig, die (Steuer)ZahlerInnen darüber zu informieren,
wofür ihr Geld in diesem Bereich verwendet wird, wie die Gesellschaft, die Wirtschaft und sie selbst davon
profitieren und warum in Zukunft noch mehr Mittel dafür aufzuwenden sein werden.
Darüber hinaus, so Kratky weiter, ist die "Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung
der Wissenschaftlichen Forschung und ihrer Förderung, insbesondere durch neue Formen partizipativer Kommunikation"
im FTFG § 4 Abs. 1 lit. D festgeschrieben und damit ein klar definierter gesetzlicher Auftrag des FWF.
Möglichst viele ForscherInnen für Wissenschaftskommunikation gewinnen
Um hier die notwendige Informations- und Aufklärungsdichte zu erreichen, braucht der FWF die Unterstützung
möglichst vieler WissenschafterInnen. Insbesondere sollen jene, die an
vom FWF geförderten Projekten arbeiten, motiviert werden, in Sachen Wissenschaftskommunikation selbst aktiv
zu werden. Um die Wichtigkeit eines solchen Engagements zu unterstreichen, hat sich der FWF daher zur Ausschreibung
der FWF-Preise für Wissenschaftskommunikation entschlossen und alle ProjektleiterInnen und ihre MitarbeiterInnen
an vom FWF geförderten wissenschaftlichen Projekten zur Teilnahme eingeladen. Ihnen soll ein attraktiver Anreiz
geboten werden, über Maßnahmen nachzudenken, mit denen die Inhalte wissenschaftlicher Projekte, an denen
sie gerade arbeiten, verständlich und überzeugend an Zielgruppen außerhalb der Scientific Community
herangetragen werden können.
Der FWF wird daher ab 2006 jährlich Preise für Wissenschafts-kommunikation vergeben.
Positives Echo der Scientific Community
Das Echo auf die Ausschreibung der FWF-Preise für Wissenschaftskommunikation war enorm positiv. Insgesamt
haben 45 WissenschafterInnen Kommunikationskonzepte für vom FWF geförderte Forschungsprojekte eingereicht.
"Die Qualität der Einreichungen war erstaunlich hoch", berichtete der FWF-Präsident, selbst
Mitglied der Jury. "Besonders überrascht hat uns, wie viele Aktivitäten im Bereich Wissenschaftskommunikation
es bereits gibt."
"WissenschafterInnen haben viel dazugelernt"
In vielen Wissenschaftsbereichen werden bereits Initiativen gesetzt, innovative Darstellungen wissenschaftlicher
Inhalte an die Öffentlichkeit zu bringen. Diese erfreuliche Entwicklung soll durch die FWF-Preise für
Wissenschaftskommunikation einen zusätzlichen Impuls erhalten.
Nicht zuletzt auch, betonte Kratky, "um WissenschafterInnen aus Forschungsgebieten, die noch unterrepräsentiert
sind, dazu zu motivieren, sich verstärkt in der Wissenschaftskommu-nikation zu engagieren."
Auch Juryvorsitzender Dr. Manfred Jochum, Vorsitzender des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten, attestiert
der Scientific Community, in Sachen Kommunikation "viel dazugelernt zu haben". |