Wien (öj/mg) - Die Hauptthemen der Viennale am 21.10. waren Recht und Gerechtigkeit. "Sisters
in Law" (K. Longinotto/ F. Aysi, GB/ Kamerun, 2005) ist ein Dokumentarfilm über die Arbeit der Women
Lawyers Association, die um Gleichberechtigung der Frauen im moslemischen Kamerun kämpfen und versuchen die
Frauen dort zu ermutigen, ihre Rechte vor Gericht anzufechten, wenn sie misshandelt werden. Es wird sehr deutlich
gezeigt, dass viele Männer "die letzten 100 Jahre verschlafen" haben, wie es eine Richterin sagt.
In "Bamako" (A. Sissako, F/ Mali/ USA, 2006) sehen wird die Zeugenbefragung in einem fiktiven Prozess
der afrikanischen Staaten gegen die Weltbank und die westlichen Länder. Zentrale Punkte des Films sind die
Fragen weshalb Mali oder Kamerun nur ca. 6% des Landesbudgets für soziale Leistungen wie Bildung, Medizin
etc. verbrauchen und bis zu 50% für die Rückzahlung der Schulden gegenüber dem Westen ausgeben,
und weshalb der afrikanische Markt von Außen manipuliert.
Im österreichischen Dokument "Keine Insel- Die Palmers Entführung 1977" (A. Binder/ M. Garnter,
2006) erzählen die an der Entführung des Wiener Industriellen Walter Michael Palmers beteiligten ehemaligen
Studenten, Sympathisanten der "Rote Armee Fraktion" (RAF) von der Vorbereitung, der Durchführung
und den Folgen dieser politischen Aktion.
Aus dem Programm "Sisters Act" wurde "Jane Eyre" (R. Stevenson, USA, 1944), die Verfilmung
des Romans von Charlotte Brontë, projiziert. Die Rolle von Jane hat Joan Fontaine gespielt und in der einzigartigen
Darstellung des Sir Edward Rochester kann man Orson Welles sehen, der den Film produziert hat. Eine Überraschung
war auch die junge Elisabeth Taylor als Janes Kindheitsfreundin.
Von der VIENNALE berichtet täglich Malgorzata Glac für das "Österreich Journal" |