Bundeskanzler Schüssel gratuliert Elfriede Jelinek  

erstellt am
20. 10. 06

Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel würdigte in seinem Gratulationsschreiben an Elfriede Jelinek, die am 20.10. ihren 60. Geburtstag feiert, nicht nur die stilistische Brillanz der Autorin, die vor zwei Jahren den Literaturnobelpreis erhalten hatte. Er sprach seine persönliche Anerkennung für ihr "konkurrenzlos feines Ohr für Nuancen und Interferenzen der Sprache" aus. Darüber hinaus wies er auf die gesellschaftliche Bedeutung ihres Einsatzes für die "Erinnerung an Verfolgte, Vertriebene, Ermordete" und ihr literarisches Anschreiben gegen die "Verursacher und Nutznießer des Unheils" hin. Jelinek, so der Bundeskanzler, "taste die gesellschaftliche Gegenwart beharrlich nach strukturellen Gefährdungen ab." Der Bundeskanzler, selbst seit vielen Jahren kritischer Leser von Jelineks Prosatexten und Theaterstücken, erinnerte an eine seiner Begegnungen mit Jelineks Werk im Rahmen des Steirischen Herbstes. Diese hätte damals zu heftigen Diskussionen angeregt. Ähnliche fruchtbare Denkanstöße erhoffe er sich auch weiterhin von Jelineks als eine der großen Vertreterin der österreichischen und der Weltliteratur.
 
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