Wien (öj/mg) - Am 19.10. wurde ein weiterer spanischer Film gezeigt, "La leyenda del tiempo"
(I. Lacuesta, E, 2006). Er handelt von dem Zusammenstoß zweier fremder Kulturen, der Kultur der Roma, der
Meister des Flamenco und der japanischen Kultur; und zeigt andererseits wie Japaner zu Chinesen werden müssen
um Spanier werden zu können.
In "Nue propriete" (J. Lafosse, B/F/LUX, 2006) wird auf die Beziehung von Pascale, einer geschiedenen
Mutter, zu ihren Söhnen, zweieiigen Zwillingen, fokussiert. Dazu kommen noch der Exmann und der neue Freund.
Pascale lebt mit ihren erwachsenen Söhnen auf sehr engem Raum, auf die Küche, das Wohnzimmer und die
Schlafzimmer beschränkt, ohne definierte Grenzen der Intimsphäre weder im Bad noch in der Toilette. Erst
am Ende des Films sieht man, wie riesig ihr Haus im Grunde ist. Der Versuch, sich von Thierry und François
abzunabeln, wird im Keim erstickt, da die beiden den Verkauf des Hauses boykottieren; die Folgen dessen lassen
nicht lange auf sich warten, die Rollen werden umgedreht und plötzlich sind es die Söhne, die ihre Mutter
dominieren. Lafosse sagt, er habe dieses Paradox metaphorisch gezeigt, in dem er die Mutter immer wieder an den
Herd stellt und kochen lässt; somit nährt Pascale eigentlich "ihre Monster" selbst.
Das österreichische Kino wurde mit "I´m About Winning. Der Filmtycoon Eric Pleskow" (A. Eckert,
2006). Eric Pleskow, Viennale- Präsident seit 1998, erzählt während einer Reise über sich
selbst, wobei die Reise an sich symbolisch für sein Leben in ständiger Bewegung steht.
In der Urania, der Festival-Zentrale, hat man im Zusammenhang mit dem Sonderprogramm "Tales from the Jungle"
ein fast schon tropisches Klima geschaffen. Die Fassade der Urania verwandelte sich für einen Abend zu einem
Dschungelbild und im Dachgeschoss ertönten karibische Rhythmen.
Von der VIENNALE berichtet täglich Malgorzata Glac für das "Österreich Journal" |