"Honor de Cavalleria" u.a.  

erstellt am
19. 10. 06

Wien (öj/mg) - Der 18.10. brachte den Film "Honor de Cavalleria" (A.Serra, E, 2006), eigentlich ein katalanisches Werk, denn sowohl der Regisseur als auch die Schauspieler sind Katalanen und es wird auch Katalanisch gesprochen. Wenn man sich nun die Verhältnisse zwischen Spanien und Katalonien in Erinnerung ruft, stellt sich die Frage, weshalb sich ein katalanischer Filmemacher mit dem wichtigsten spanischen literarischen Werk der Neuzeit befasst, dem "Don Quijote" von Miguel Cervantes. Serra sagte, er hatte keine besondere Intention, denn wichtig für ihn war es, die Geschichte zweier Männer zu erzählen, die einerseits so gegensätzlich sind, die aber im Umgang miteinander diese Unterschiede völlig ausklammern. Es fällt eine sehr intime Darstellung der Personen auf, hauptsächlich Nahaufnahmen, die im Gegensatz zu den Totalen in der Darstellung der Landschaften stehen. Und im Prinzip könnte man sagen, dass Serra den "Don Quijote" umgeschrieben hat, denn die zentralen Passagen des Buches kommen gar nicht vor, wichtig ist der Weg, das Miteinander unterwegs.

Im Gegensatz dazu steht "Analog Days" (M. Ott, USA, 2006), der eine Gruppe Jugendlicher in einer nordamerikanischen Kleinstadt zeigt, deren Lebenstempo bei weitem nichts mit Bewegung zu tun hat. Ott wählte den Titel ganz bewusst, um das Analoge dem Digitalen gegenüber zu stellen, denn die Jugendlichen hören Musik aus analogen Bändern und fahren alte Autos. Die Geschichte könnte man in den 80er Jahren positionieren und es würde nicht auffallen.

Der österreichische Dokumentarfilm von Adrina Mracnikar "Der Kärntner spricht Deutsch" (2006), ist ein Porträt der Zeitzeugen der Naziherrschaft, im Untergrund arbeitender Kärntner Slowenen. Fern von Diskussionen über den Ortstafelstreit, ohne eindeutige politische Anspielungen, werden die Menschen in ihrer Umgebung, vor ihren Häusern, in ihren Stuben, gezeigt.

Ein weiterer Film, der sich mit der Geschichte auseinandersetzt ist "Bobby" (E. Estevez, USA, 2006). Er ruft den Mordanschlag auf den Senator Robert Kennedy 1968 in Erinnerung. Das eigentliche Ereignis wird auf die letzten Minuten verschoben, im Mittelpunkt stehen Angestellte und Gäste des Ambassador Hotels in Los Angeles, des Tatortes. Estevez, der "Mission: Impossible" - Regisseur, konnte für seinen Film die Crème de la Crème der amerikanischen Schauspieler gewinnen, Helen Hunt, Anthony Hopkins, Demi Moore u .a., auch Estevez selbst übernahm eine Rolle. Wer amerikanische High- Budget Filme mag, wird sicher nicht enttäuscht.

Von der VIENNALE berichtet täglich Malgorzata Glac für das "Österreich Journal"
 
zurück