… und umfassenden Konsumentenschutz – 100 JahrJubiläum - von der Kontrolle zum gefragten
Bürgerservice
Innsbruck (rms) - Über 2000 Betriebe werden jährlich vom Marktamt der Stadt Innsbruck kontrolliert
- und das bei einem Angebot von rund 20.000 Lebensmitteln und ebenso vielen Kosmetika. " Sichere Lebensmittel
und einen umfassenden Konsumentenschutz zu garantieren war und ist die Aufgabe des Marktamtes", so Marktamtsleiter
Klaus Seirer in seiner Festrede zum "100 Jahr Jubiläum Marktamt Innsbruck 1906 - 2006".
1896 wurde das Reichstagsgesetz erlassen, das sich mit dem der Verkehr von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen
befasste. 10 Jahre nach dieser "Großtat der Staatsverwaltung zum Schutze der Bevölkerung"
(so ein zeitgenössischer Kommentar) wurde ein "geprüftes Organ für die Lebensmittelkontrolle"
angestellt - die Geburtsstunde des Innsbrucker Marktamtes.
Verdünnte Milch, ranzige Butter oder mit Kesselfarbe gefärbte Würste waren unter anderem anfangs
die Gründe für Kontrolle und Beanstandungen. "Gentechnisch verändertes Saatgut und Pflanzen
oder Rückstände von Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfungsmittel sind heute die problematischen
Entwicklungen", verweist Marktamtsleiter Seirer auf den drastischen Paradigmenwechsel des Gefährdungspotenzials.
Bei den Lebensmitteln liegt der Durchschnittsverbrauch bei rund 500 Kilo pro Jahr - in 70 Jahren immerhin rund
40 Tonnen Lebensmittel, die in Ordnung sein sollten.Geändert haben sich damit auch die Ansprüche an die
fachlichen Qualifikation der Mitarbeiter. Notebooks, digitale Kameras und digitale Messgeräte gehören
zur Standardausrüstung der Marktkommissäre. "Die Lebensmittelaufsicht hat eine enorme Entwicklung
genommen, die ein hohes Fachwissen verlangt", betont Bgm Hilde Zach: "Das Marktamt wird als Partner empfunden,
das Vertrauen schafft bei Konsumenten aber auch bei den Unternehmen."
Nicht nur von der Kontrollseite "vor Ort" her hat sich der Aufgabenbereich erweitert. Das Lebensmittelaufsichts-
und Verbraucherschutzgesetz (auf nationaler Ebene die bereits vierte legistische Regelung) und auf übernationaler
Ebene die EU-Richtlinie "General food law" werden zu "legistischen Ungetümen und erschweren
das Handling der Vorschriften", so die kritische Anmerkung von Seirer. Der reduzierte Personalstand des Marktamtteams
(von neun in den 70er Jahren auf aktuell vier Kommissäre) und der wesentlich intensivere Arbeitsbereich werden
zum Kriterium: "Mehr Personal ist wünschenswert im Interesse der Sicherheit."
Das Referat "Lebensmittelkontrolle-Marktwesen" (so der Terminus) versteht sich als Bürgerservice.
Neben Kontrolle ist auch Beratung ein Schwerpunkt - bis hin zur fachlichen Information über Pilze. Die Ratschläge
und Empfehlungen der Marktkommissäre sind gefragt (etwa, wie man die Einrichtung besser pflegt oder gestaltet).
"Mit Kontrolle und Beratung seitens des Marktamtes haben die Betriebe ein sehr hohes Niveau an Hygiene und
Einrichtungsstandards erreicht", ist das positive Resümee des Marktamtsleiters zum Jubiläum: "Die
Marktkommissäre werden sich auch in Zukunft um sichere Lebensmittel und einen umfassenden Konsumentenschutz
bemühen."
Ein prägnanter Rückblick auf 100 Jahre Marktamt
Das Interesse am 100 Jahr Jubiläum Marktamt Innsbruck war groß. Dr. Mag.a Doris Renner (zuständige
Abteilungsleiterin) konnte im "besten Ambiente der Markthalle mitten im Geschehen" unter anderem Bgm
Hilde Zach, Vizebgm. DI Eugen Sprenger, StRin. Mag.a Christine Oppitz-Plörer (als politisch zuständige
Referentin u.a. auch für das Gesundheits-Markt- und Veterinärwesen), StRin. Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter,
die Gemeinderäte Mag.a Gerti Mayr, Sigrid Marinell, Mag. Christian Kogler und Richard Heiss, die Vertreter
der Landwirtschafts- und Wirtschaftskammer Tirol, der Tiroler Landesregierung und des Stadtmagistrats begrüßen:
"Für gesunde Lebensmittel Sorge zu tragen, ist die Aufgab aller Kontrolle seitens des Marktamtes",
so die Stadtpysika und Amtsleiterin.
Kurz und prägnant ließ Josefine Justic (Stadtarchiv/Stadtmuseum) die Geschichte des Marktamtes und
des Innsbrucker Marktgeschehens Revue passieren - unterstützt von einer Power Point Präsentation. Die
musikalische Begleitung des Jubiläums hat ein Bläserensemble der Musikschule Innsbruck übernommen
- bewährt und mit Schwung.
Umfassend aufgearbeitet wird das Jubiläum in der Schriftenreihe des Innsbrucker Stadtarchivs "100 Jahre
Marktamt Innsbruck, 1906 - 2006". Auf 118 Seiten wird das Thema Innsbrucker Marktwesen ausführlich dokumentiert
- in Text und Bild. |