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Koalitionsverhandlungen / "Eurofighter" als Knackpunkt |
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erstellt am
30. 10. 06
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Khol
schließt Abbruch der Koalitionsverhandlungen nicht aus
Wien (övp-pd) - In der ORF-Pressestunde am 29.10. kamen scharfe Worte von Nationalratspräsident
Andreas Khol. Er schloß einen Abbruch der Koalitionsverhandlungen nicht aus: "Ich bin in ernster Sorge."
Der Grund sind die "Parallelverhandlungen" der SPÖ, die gleichzeitig "unterm Tisch" an
einer zweiten Koalition arbeiten würde. Khol: "Ich habe mir gelobt, ich gebe keine Ratschläge. Ich
bin am Weg hinaus. Allerdings sehe ich, dass sich etwas aufbaut".
Khol sieht eine angespannte Stimmung im ÖVP-Klub wegen des von SPÖ, Grünen und FPÖ geplanten
Untersuchungsausschusses zu den Eurofightern: "Die SPÖ hat zu wenig vertrauensbildende Maßnahmen
gesetzt. Meines Wissens nach hat es seit dem Beginn der Koalitionsverhandlungen kein einziges persönliches
Gespräch zwischen Alfred Gusenbauer und Wolfgang Schüssel gegeben. In der dritten großen Gesprächsrunde
mit beiden Parteiobmännern ist kein einziges Papier übergeben worden. Dabei sollten die Sozialdemokraten
jetzt auf den Partner zugehen, Ideen vorlegen und die nächsten vier Jahre vorbereiten." |
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Cap: ÖVP eingeladen, an Einrichtung eines Eurofighter-U-Ausschusses mitzuwirken
Wien (sk) - "Der Untersuchungsausschuss ist eines der wichtigsten parlamentarischen Instrumente,
um politische Verantwortung zu klären und Transparenz herzustellen. Dass der scheidende NR-Präsident
Khol diesen nun in Frage stellt und praktisch als überflüssig erklärt, nur weil der ÖVP das
Thema nicht passt, ist inakzeptabel", so der gf. SPÖ-Klubobmann Josef Cap am 29.10. gegenüber dem
SPÖ-Pressedienst. Beim Untersuchungsausschuss zur Beschaffung der Eurofighter gehe es darum, eine möglichst
breite Mehrheit "für Licht ins Dunkel der Causa Eurofighter" zu bekommen. Die ÖVP sei herzlich
eingeladen, an der Einrichtung eines solchen Untersuchungsausschusses mitzuwirken.
"Die große Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich Aufklärung darüber, wie die Entscheidung
für die Eurofighter zustande gekommen ist. Es wäre daher völlig unverständlich, wenn die ÖVP
eine solche Untersuchung nicht möchte oder gar aus Protest die Verhandlungen für eine Regierung nicht
fortsetzen würde", so Cap.
Zu der Unterstellung, dass die SPÖ Parallelverhandlungen führe, stellte der gf. SPÖ-Klubobmann klar,
dass es sich hier um parlamentarische Gespräche mit allen Parteien handle - auch die ÖVP sei herzlich
-, und nicht um Verhandlungen. |
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Van der Bellen: Abbruch der Koalitions-Gespräche durch ÖVP wäre unverständlich
Wien (grüne) - Bundessprecher Alexander Van der Bellen würde den von der ÖVP angedrohten
Abbruch der Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ "nicht verstehen". Die ÖVP müsste dann
der Öffentlichkeit erklären, warum sie wegen der Inanspruchnahme eines normalen parlamentarischen Instruments
wie eines Untersuchungsausschusses die Verhandlungen platzen ließe, sagte Van der Bellen am 29.10. Die ÖVP
wäre seiner Auffassung nach "gut beraten", den Eurofighter-U-Ausschuss "kommentarlos hinzunehmen".
Wenn die ÖVP nichts zu verbergen habe, wie sie immer betone, dann sei nicht einzusehen, warum sie sich so
ziere, meinte der Bundessprecher. Er hielt der ÖVP vor, sich zu weigern, das Wahlergebnis anzuerkennen und
die "beleidigte Leberwurst" zu spielen. "Wir werden aber nicht so lange wählen können,
bis der ÖVP das Ergebnis passt."
Unterdessen basteln die Grünen auch einer möglichen Mehrheit für einen zweiten U-Ausschuss, nämlich
jenem zum Thema Banken. Van der Bellen kündigte an, dass die Grünen am Montag im Nationalrat auch dazu
einen Antrag einbringen werden. Dieser soll sich aber nicht nur mit der BAWAG, sondern auch mit der Hypo Alpe Adria
und der Raiffeisen International sowie der Kontrolle durch die Finanzmarktaufsicht beschäftigen. Van der Bellen
meinte, ein Beschluss könnte sich am Montag noch an Details spießen, möglich wären deshalb
auch mehrere Anträge von verschiedenen Parteien, die dann in der Minderheit blieben. Das BZÖ hat bereits
einen Antrag nur zur BAWAG angekündigt.
Der Vorsitzende des Rechnungshofausschusses der Grün-Abgeordneter Werner Kogler lud unterdessen am Sonntag
alle Fraktionen zu weiteren Gesprächen über diesen Grünen Entwurf für einen solchen Antrag
ein. Er wies darauf hin, dass in diesem Vorschlag Anregungen sowohl von der SPÖ als auch von der FPÖ
eingeflossen sind. Darüber hinaus sei ein Punkt des geplanten BZÖ-Antrages bezüglich des Verhaltens
der Wirtschaftspolizei übernommen worden. |
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Vilimsky: Eurofighter-Untersuchungsauschuß wird kommen
Wien (fpd) - Es sei fast "putzig" mit anzusehen, wie die Herrschaften von ÖVP
und BZÖ dem Eurofighter-Untersuchungsausschuß entgegenzittern. Offenbar sind noch eine Menge "Leichen
im Keller" versteckt, sonst würde Herr Scheibner nicht derart unbeholfen um sich schlagen, so FPÖ-Generalsekretär
Harald Vilimsky.
Faktum ist jedoch, daß der größte Beschaffungsvorgang der zweiten Republik mit vielen Fragezeichen
behaftet sei und es die demokratische Hygiene erfordere, alle Fragen aufzuklären und vor allem die Bevölkerung
nicht "dumm sterben" zu lassen. Wenn, wie Herr Scheibner oftmals betont hat, ohnehin alles in Ordnung
sei, so brauche auch niemand nervös zu werden. Die ÖVP suche jedoch indes krampfhaft nach "Sollbruchstellen"
bei den Koalitionsverhandlungen und es scheine, daß man diese beim Eurofighter zu finden gedenke.
Den abgewählten Herrschaften von ÖVP und BZÖ sei jedoch ins Stammbuch geschrieben, daß sowohl
der Eurofighter aber auch die Bankenaufsicht demnächst genauestens und parlamentarisch unter die Lupe genommen
werden. Natürlich sei die Bevölkerung daran interessiert, die Malversationen rund um die BAWAG aufgeklärt
zu sehen, genauso werde man jedoch auch die vernebelten Aktionen rund um die Spekulationsgeschäfte der Hypo-Alpe-Adria
in Kärnten untersuchen lassen und auch die Verantwortung der Bankenaufsicht und die Verantwortung von Finanzminster
Grasser aufklären. Für Spannung sei also in den nächsten Monaten gesorgt, so Vilimsky abschließend. |
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Scheibner: "Beeindruckende Allianz von Strache, Gusenbauer und Van der Bellen"
Wien (bzö) - "Die politischen Hintergründe des von SPÖ, Grünen und
FPÖ geplanten Eurofighter-Untersuchungsausschusses treten nun endgültig zu Tage", sagte der stellvertretende
Klubobmann des Parlamentsklubs des BZÖ Abg. Herbert Scheibner.
Es sei einfach nicht nachvollziehbar, dass die Untersuchung des BAWAG-Skandals mit einem Schaden von vier Milliarden
Euro und Verstrickungen bis in höchste Politkreise, weniger wichtig sein soll, als die Nachbeschaffung von
Luftraumüberwachungsflugzeugen. Wenn es nach dem Willen von Grün-Abgeordenten Pilz geht, dann solle der
Untersuchungsausschuss zum BAWAG-Skandal erst nach dem Ende des geplanten Eurofighter-Untersuchungsausschusses
beginnen. "Zum Thema Eurofighter hat es bereits drei Rechungshofberichte gegeben und alle haben einen korrekten
Ablauf und eine richtige Entscheidung bescheinigt", so Scheibner.
"Mit diesen parteipolitischen Spielchen von Rot-Grün-Blau wird die "schärfste parlamentarische
Waffe" missbraucht", sagte Scheibner weiter. Den Grünen und besonders Peter Pilz dürfte es
ja nur um eine weitere Diskreditierung des Bundesheeres gehen. Unter diesem Aspekt handle es sich um eine wirklich
beeindruckende Allianz von Strache, Gusenbauer und Van der Bellen.
"Wir werden in der kommenden Sitzung des Nationalrates jedenfalls einen Antrag zur Untersuchung der BAWAG-Affäre
einbringen. Das wird dann eine Nagelprobe für die Parlamentarier von SPÖ, Grünen und FPÖ werden",
sagte Scheibner abschließend. |
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