Arbeiten vom Salinen-Symposium 2006 sowie Radierungen von Felix Waske
Salzburg (lk) - Noch bis Ende November sind in der Galerie im Traklhaus in Salzburg zwei interessante
Ausstellungen zu sehen. Zum einen handelt es sich dabei um Arbeiten, die beim diesjährigen Salinen-Symposium
entstanden sind, und zum anderen um 75 Radierungen von Felix Waske.
Im Juli 2006 veranstaltete die Galerie im Traklhaus mit Unterstützung der Internationalen Sommerakademie für
bildende Kunst und dem Sozialreferat des Landes zum zweiten Mal ein Künstler-Symposium in der ehemaligen Saline
in Hallein. Die Teilnehmer waren Georg Bernsteiner, Leonhard Besl, Enrique Fuentes, Gerhard Maurer, Martin Rasp,
Saul Villa und Elisabeth Wörndl. Das Konzept dieses Symposiums wurde aus dem Vorjahr übernommen und ist
eine neue Form der Integration von physisch und psychisch beeinträchtigten Personen, die sich nicht nur mit
Kunst als Therapie beschäftigen, sondern – alleine oder in verschiedenen Betreuungsinstitutionen – als Künstler
eigenständig arbeiten.
Zehn Tage haben sie mit freischaffenden Künstlern tagsüber in Hallein gearbeitet. Durch gegenseitiges
Interesse sollten die Teilnehmer zu gemeinsamen Arbeiten angeregt werden. Ebenso sollte für die Künstler
die Möglichkeit und Anregung geschaffen werden, sich in anderen Medien auszudrücken. Trotz desselben
Gedankens im Hintergrund haben die Künstler, die heuer am Symposium teilnahmen, ihre eigene Atmosphäre
geschaffen, die sich bedeutend auf die entstandenen Werke auswirkte. Erstaunlich ist, dass sich die Künstler
sehr schnell zu einer bemerkenswert harmonischen Gruppe zusammenfügten, obwohl sich die Teilnehmer vorher
kaum oder gar nicht kannten. Diese Übereinstimmung in der Gruppe hat sehr spannende Gemeinschaftsarbeiten
hervorgebracht, jedem aber auch die Freiheit gegeben, eigenständig zu arbeiten. In einer Woche intensiven
Arbeitens sind somit viele qualitätvolle Einzel- und Gemeinschaftswerke entstanden, die von Zeichnung über
Druckgrafik und Collage bis zur Performance und Aktionskunst reichen. Zur Ausstellung wird ein Katalog herausgegeben,
der dieses Symposium dokumentiert.
Waskes „Buch“ mit 75 Radierungen
In zehn Jahren (1994 bis 2003) entstanden 75 Radierungen, die Felix Waske als “Das Buch“ in einer Auflage
von 30 Exemplaren herausbrachte. Im Studio der Galerie im Traklhaus werden alle Blätter gerahmt und ein Original-Buch
in der Vitrine gezeigt. Die Kleinteiligkeit und Sorgfalt, mit der der Künstler seine Werke fertigt, ist ein
entscheidendes Merkmal, das sich dem Betrachter primär offenbart. Er erhält einen Einblick in eine faszinierende
Bildwelt voller phantasiebeladener Wesen und unbekannter Bedeutungen.
Der Künstler kombiniert die Techniken der Strich- bzw. Ätzradierung, Aquatinta und Kaltnadel. Dabei wird
jede Kupferplatte in zahlreichen Überarbeitungen bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Im Arbeitsprozess
aus Einschreiben, Löschen und Überdecken überträgt er seine Inspirationen in die Kupferplatte,
das Vorangegangene existiert jedoch immer in der Neugestaltung weiter. Daraus entsteht eine besondere Genese aus
Erinnerung und Neuschaffung, die sich dem Betrachter in verbliebenen Druckspuren mitteilt.
Felix Waske wurde 1942 in Wien geboren. Von 1958 bis 1967 studierte er an der Hochschule für angewandte Kunst
bei Prof. Eduard Bäumer sowie an der Akademie der bildenden Künste bei Prof. Max Weiler. Von 1967 bis
1977 lebte er als freier Maler in Ibiza. 1977 kehrte er nach Wien zurück, wo er derzeit tätig ist. |