Salzburg: Ausstellung im Traklhaus  

erstellt am
30. 10. 06

Arbeiten vom Salinen-Symposium 2006 sowie Radierungen von Felix Waske
Salzburg (lk) - Noch bis Ende November sind in der Galerie im Traklhaus in Salzburg zwei interessante Ausstellungen zu sehen. Zum einen handelt es sich dabei um Arbeiten, die beim diesjährigen Salinen-Symposium entstanden sind, und zum anderen um 75 Radierungen von Felix Waske.

Im Juli 2006 veranstaltete die Galerie im Traklhaus mit Unterstützung der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst und dem Sozialreferat des Landes zum zweiten Mal ein Künstler-Symposium in der ehemaligen Saline in Hallein. Die Teilnehmer waren Georg Bernsteiner, Leonhard Besl, Enrique Fuentes, Gerhard Maurer, Martin Rasp, Saul Villa und Elisabeth Wörndl. Das Konzept dieses Symposiums wurde aus dem Vorjahr übernommen und ist eine neue Form der Integration von physisch und psychisch beeinträchtigten Personen, die sich nicht nur mit Kunst als Therapie beschäftigen, sondern – alleine oder in verschiedenen Betreuungsinstitutionen – als Künstler eigenständig arbeiten.

Zehn Tage haben sie mit freischaffenden Künstlern tagsüber in Hallein gearbeitet. Durch gegenseitiges Interesse sollten die Teilnehmer zu gemeinsamen Arbeiten angeregt werden. Ebenso sollte für die Künstler die Möglichkeit und Anregung geschaffen werden, sich in anderen Medien auszudrücken. Trotz desselben Gedankens im Hintergrund haben die Künstler, die heuer am Symposium teilnahmen, ihre eigene Atmosphäre geschaffen, die sich bedeutend auf die entstandenen Werke auswirkte. Erstaunlich ist, dass sich die Künstler sehr schnell zu einer bemerkenswert harmonischen Gruppe zusammenfügten, obwohl sich die Teilnehmer vorher kaum oder gar nicht kannten. Diese Übereinstimmung in der Gruppe hat sehr spannende Gemeinschaftsarbeiten hervorgebracht, jedem aber auch die Freiheit gegeben, eigenständig zu arbeiten. In einer Woche intensiven Arbeitens sind somit viele qualitätvolle Einzel- und Gemeinschaftswerke entstanden, die von Zeichnung über Druckgrafik und Collage bis zur Performance und Aktionskunst reichen. Zur Ausstellung wird ein Katalog herausgegeben, der dieses Symposium dokumentiert.

Waskes „Buch“ mit 75 Radierungen
In zehn Jahren (1994 bis 2003) entstanden 75 Radierungen, die Felix Waske als “Das Buch“ in einer Auflage von 30 Exemplaren herausbrachte. Im Studio der Galerie im Traklhaus werden alle Blätter gerahmt und ein Original-Buch in der Vitrine gezeigt. Die Kleinteiligkeit und Sorgfalt, mit der der Künstler seine Werke fertigt, ist ein entscheidendes Merkmal, das sich dem Betrachter primär offenbart. Er erhält einen Einblick in eine faszinierende Bildwelt voller phantasiebeladener Wesen und unbekannter Bedeutungen.

Der Künstler kombiniert die Techniken der Strich- bzw. Ätzradierung, Aquatinta und Kaltnadel. Dabei wird jede Kupferplatte in zahlreichen Überarbeitungen bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Im Arbeitsprozess aus Einschreiben, Löschen und Überdecken überträgt er seine Inspirationen in die Kupferplatte, das Vorangegangene existiert jedoch immer in der Neugestaltung weiter. Daraus entsteht eine besondere Genese aus Erinnerung und Neuschaffung, die sich dem Betrachter in verbliebenen Druckspuren mitteilt.

Felix Waske wurde 1942 in Wien geboren. Von 1958 bis 1967 studierte er an der Hochschule für angewandte Kunst bei Prof. Eduard Bäumer sowie an der Akademie der bildenden Künste bei Prof. Max Weiler. Von 1967 bis 1977 lebte er als freier Maler in Ibiza. 1977 kehrte er nach Wien zurück, wo er derzeit tätig ist.
 
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