Weltspartag: 2 Millionen Österreicher am 31. Oktober in den Banken erwartet - Jeder Österreicher
veranlagt 183 Euro monatlich
Wien (ba-ca) - Die Altersvorsorge ist für die Österreicher erstmals das Sparmotiv Nummer
1. Bei den Spar- und Veranlagungsmotiven wurde von 76,4 Prozent aller Befragten die Alters- und Zukunftsvorsorge
genannt. 76 Prozent aller Österreicher sparen, um einen "Notgroschen für alle Fälle" zu
haben. An dritter Stelle werden die "Kinder" von 63 Prozent der Bevölkerung genannt. Das ist das
Ergebnis des BA-CA GeldAnlageBarometers, einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts FESSEL-GfK
im Auftrag der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA).
"Die Mehrheit der Österreicher hat die Tücke mit der Pensionslücke bereits erkannt. Das hat
die Altersvorsorge in den letzten Jahren als starkes Veranlagungsmotiv bei der Bevölkerung geprägt",
sagt Werner Kretschmer, BA-CA Vorstandsdirektor für Asset Management & Private Banking. "Dennoch",
so der Anlageexperte weiter, "laut Umfrage haben rund 1,8 Millionen Österreicher noch nicht vorgesorgt."
2 Millionen Österreicher wollen am 31.Oktober in ihre Bank pilgern
19 Prozent der Österreicher werden ihren Angaben zufolge am heurigen, 81. Weltspartag, "sicher"
in ihre Bankfiliale gehen. Sechs Prozent "haben es sich vorgenommen". Umgerechnet sind das rund 2 Millionen
Österreicher. Das sind immerhin 400.000 mehr Menschen, als im Vorjahr. Als häufigster Grund (24 Prozent)
wird die Begleitung der Kinder oder Enkelkinder sowie die "Tradition" genannt. 22 Prozent gehen wegen
der Geschenke hin. Und elf Prozent haben sich am Weltspartag vorgenommen, "den persönlichen Kontakt mit
ihrer Bank zu pflegen", also "Networking" zu betreiben.
Jeder Österreicher veranlagt 183 Euro monatlich
Herr und Frau Österreicher sparen jedenfalls fleißig: "Vom Baby bis zur Großmutter
werden es für das laufende Jahr 2006 statistisch betrachtet 183 Euro monatlich sein", sagt BA-CA Ökonom
Stefan Bruckbauer. Das entspricht einer Veranlagungsquote des Nettoeinkommens von 11,7 Prozent und sechs Euro mehr
als im vergangenen Jahr. Im Vergleich zur Juli-Erhebung haben die BA-CA Ökonomen die Prognose damit ein wenig
nach unten revidiert. 2005 waren es 177 Euro und ebenfalls 11,7 Prozent.
Der größte Anteil der monatlichen Veranlagungssumme von 183 Euro pro Österreicher geht in Bankeinlagen
(45 Euro oder 24 Prozent; das sind u.a. Spareinlagen, Sparkarten, Girokonto). In Lebensversicherungen werden 43
Euro oder 24 Prozent investiert. 32 Euro oder 17 Prozent des Sparanteils kommen in Fonds. In die Kategorie Lebensversicherungen
und Fonds fallen statistisch auch Zukunftsvorsorge-Produkte.
Mit dem BA-CA GeldAnlageBarometer - es wird bereits zum sechsten Mal durchgeführt - werden auch Anlagekriterien
abgefragt: Das wichtigste Kriterium ist mit 26 Prozent die Kapitalgarantie, gefolgt von der jederzeitigen Verfügbarkeit
des Geldes (19 Prozent) und der Sicherheit des Unternehmens (15 Prozent).
"Das ist keine Überraschung für uns und erklärt höchstens den derzeitigen Boom bei Garantieprodukten",
meint Kretschmer. Im Jahr 2005 konnte die BA-CA ein Volumen von etwa 1 Milliarde Euro absetzen, eine Steigerung
von 240 Prozent im Vergleich zum Jahr 2004. Die Spareinlagen wuchsen im Vergleich um drei Prozent auf 18,1 Milliarden
Euro. Kretschmer dazu: "Der Garantiefonds entwickelt sich immer stärker zum Sparbuch-Surrogat, weil er
die wichtigsten Bedürfnisse der Kunden abdeckt: garantiertes Kapital bei maximalen Gewinnchancen".
Das Sparbuch bleibt trotzdem beliebteste Anlageform, Wertpapier holt auf
1.000 Euro würden heute 55 Prozent auf ein Sparbuch legen. 2005 waren es noch 49 Prozent. An zweiter Stelle
steht bereits das Wertpapier mit 18 Prozent (2005: 12 Prozent) Bausparen, Lebensversicherungen und Immobilien haben
im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung verloren.
Bei höheren Veranlagungsbeträgen (Frage nach 10.000 Euro) ist die Veränderung ähnlich: Gaben
2005 noch 34 Prozent der Befragten das Sparbuch als beste Anlageform an, sind es heuer 38 Prozent. An zweiter Stelle
stehen hier ebenfalls bereits Wertpapiere mit 32 Prozent (2005: 25 Prozent). Bei laufender Veranlagung von 100
Euro monatlich ist das Sparbuch ebenfalls unverändert die beliebteste Anlageform gefolgt von Bausparen und
Zukunftsvorsorge.
BA-CA GeldTipps
Die BA-CA rät bei Beträgen um die 1.000 Euro zur Veranlagung auf dem Sparbuch oder auf der Sparkarte.
Sie bietet dafür derzeit das KünstlerSparbuch gestaltet von Oswald Oberhuber mit einer fixen Verzinsung
von 3,5 Prozent auf 19 Monaten Laufzeit an. Bei 10.000 Euro empfiehlt die größte Bank des Landes zur
Veranlagung in eine Garantieanleihe oder einer Garantiefonds. Ab November bietet sie eine Neuauflage der R.I.CH.-Garantie
an. Bei laufenden Investments um die 100 Euro monatlich bietet sich derzeit die VorsorgePlus-Pension, die staatlich
geförderte Zukunftsvorsorge der BA-CA, an. Als "Zuckerl" gibt es zum Abschluss einen Zukunftsbonus
von 65 Euro.
Wissen: Der Weltspartag feiert heuer seinen 81. Geburtstag in Österreich
Der Weltspartag wurde am 27. Oktober 1924 beim 1. Internationalen Sparkassenkongress in Mailand ins Leben
gerufen - in einer Zeit, in der das Sparen nach den schrecklichen Erfahrungen der Inflationsjahre einen absoluten
Tiefpunkt erreicht hatte. In Österreich wurde er am 31. Oktober 1925 zum ersten Mal begangen. Das Sparschwein
hingegen ist deutlich älter. Ausgrabungen im nordthüringischen Billeben haben ergeben, dass das Sparschwein
erstmals im 13. Jahrhundert aufgetaucht ist. Im Mittelalter entstanden auch geflügelte Wörter wie "Schweineglück"
oder "Glücksschwein".
Die Wortwendung etwas auf "die hohe Kante zu legen" geht auf das Mittelalter zurück. "Hohe
Kante" bezeichnet einen Platz im Baldachin eines Bettes (Betthimmel), an dem früher wohlhabende Menschen
ihr Erspartes versteckten. Häufig befand sich in einem Balken des Baldachins ein besonderes Geheimfach zu
diesem Zweck. (Quelle: wikipedia) |