Wien (statistik austria) - Bei der mit Stichtag 1.12.2005 von der Statistik
Austria durchgeführten Agrarstrukturerhebung (Stichprobe) wurden 189.591 land- und forstwirtschaftliche Betriebe
in Österreich ermittelt. Die Zahl der Betriebe nahm somit im Vergleich zu 2003 - nach dem starken Rückgang
zwischen 1999 und 2003 - nur leicht um 791 oder 0,4% ab. Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Betriebsgröße
von 39,0 ha auf 40,0 ha an.
Betriebe und Betriebsstruktur
Der überwiegende Teil, nämlich 95,6% aller landwirtschaftlichen Betriebe, wird nach wie vor als Einzelunternehmen
geführt, davon 74.504 bzw. 41,1% im Haupterwerb und 106.836 bzw. 58,9% im Nebenerwerb. Diese Einzelunternehmen
bewirtschafteten insgesamt 61,9% aller Flächen, wobei auf einen Haupterwerbsbetrieb durchschnittlich 40,3
ha und auf einen Nebenerwerbsbetrieb im Durchschnitt 15,8 ha entfielen.
Nur 6.778 Betriebe (3,6%) befanden sich in der Hand juristischer Personen. Diese verfügten jedoch mit einer
durchschnittlichen Betriebsfläche von 382,3 ha über 34,1% der Flächen.
Auf die 1.473 Personengemeinschaften mit einem Anteil von 0,8% an den Gesamtbetrieben Österreichs entfielen
insgesamt 3,9% der bewirtschafteten Flächen. Im Schnitt kamen auf eine Personengemeinschaft somit rund 204,0
ha.
Die Anzahl der Haupterwerbsbetriebe ging im Vergleich zu 2003 um 6.029 Betriebe oder 7,5% zurück, jene der
Nebenerwerbsbetriebe nahm hingegen um 4.676 bzw. 4,6% zu. Auch die Personengemeinschaften und Betriebe juristischer
Personen legten im Vergleich zu 2003 um 302 (+25,8%) bzw. 259 Betriebe (+4,0%) zu.
Die österreichische Landwirtschaft ist nach wie vor kleinstrukturiert, obwohl auch hier der Trend zu immer
größeren Betrieben festgestellt werden kann. Der Großteil der Betriebe, nämlich 113.148 bzw.
59,8%, bewirtschafteten weniger als 20 ha Gesamtfläche, während es 2003 noch 60,7% und 1999 64,5% waren.
Bei 8.017 Betrieben (4,2%) konnte eine Fläche von mehr als 100 ha ermittelt werden, 2003 waren es erst 7.400
Betriebe (3,9%).
Des Weiteren zeigt sich relativ deutlich, dass die Anzahl jener Betriebe mit bzw. über 50 ha Zuwächse
verzeichnen, während in den Kategorien unter 50 ha eine generelle Abnahme an Betrieben festzustellen ist.
Mit einem Rückgang von 1.292 Betrieben (-3,2%) war die Größenklasse von 10 bis 20 ha davon am stärksten
betroffen, während die Größenklasse von 100 bis 200 ha mit 14,6% die relativ stärksten Zuwächse
verzeichnen konnte.
Beschäftigung in der Land- und Forstwirtschaft
Im Rahmen der Agrarstrukturerhebung 2005 wurden 520.984 land- und forstwirtschaftliche Arbeitskräfte ermittelt;
das entspricht einer Zunahme von 24.428 Personen oder 4,9% gegenüber 2003. Während bei den familieneigenen
Arbeitskräften mit 437.809 Personen ein Rückgang um 1.791 Personen oder 0,4% zu verzeichnen war, konnte
bei den familienfremden Arbeitskräften mit 83.175 Personen ein Plus von 26.219 Personen (+46,0%) festgestellt
werden. Dies ist vor allem auf die Zunahme der unregelmäßig Beschäftigten (Saisonarbeiter, Erntehelfer)
zurückzuführen. Der Großteil der in der Land- und Forstwirtschaft Beschäftigten (437.809 bzw.
84,0%) entfiel aber nach wie vor auf Familienangehörige, während familienfremde Arbeitskräfte nur
83.175 (16,0%) Personen ausmachten. Als land- und forstwirtschaftliche Arbeitskräfte im Sinne dieser Erhebung
zählten - unabhängig vom tatsächlichen Hauptberuf - alle Personen ab dem 16. Lebensjahr, die land-
und forstwirtschaftliche Tätigkeiten für den Betrieb verrichteten.
Des Weiteren wurde auch wieder nach jener Person gefragt, die mit der Betriebsleitung betraut ist, d.h. die die
laufende und tägliche Führung des Betriebes wahrnimmt. Demnach war die Leitung der land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe nach wie vor eine Domäne der Männer; lediglich die Führung von 63.665 Betrieben lag in
Frauenhänden (33,6%). Aber auch in diesem Wirtschaftszweig sind die Frauen weiter im Vormarsch, denn gegenüber
der letzten Agrarstrukturerhebung im Jahr 2003 (32,8%) bedeutet dies einen Anstieg des Frauenanteils um 0,8%.
Methodisches
Die Agrarstrukturerhebung 2005 wurde als Stichprobenerhebung in 40.000 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben
durchgeführt und erstmals mittels Webfragebogen via Internet abgewickelt. Die Landwirte hatten hierbei die
Möglichkeit, ihre Meldung mittels Benutzer-ID und Kennwort direkt am eigenen PC (Direktmelder) abzugeben,
wovon rund 25% der befragten Landwirte Gebrauch machten. Die Erfassung der restlichen Betriebe erfolgte wie bisher
über die zuständige Gemeindebehörde. |