Positive Einstellung der Jugend zu Europa wächst  

erstellt am
24. 10. 06

Studienpräsentation "Jugend und Europa": Zustimmung zu EU-Mitgliedschaft Österreichs stieg bei Österreichs Jugend von 66% im Jahr 2002 auf nunmehr 69%
Wien (pdi) - „Wir sind überzeugt und können nachweisen, dass die Mitgliedschaft bei der Europäischen Union der österreichischen Bevölkerung als auch den Unternehmen in unserem Land enorme Vorteile gebracht hat. Insbesondere von der EU-Osterweiterung und der Öffnung der mittel- und osteuropäischen Märkte hat Österreich wie kein anderes Land profitiert,“ betonte IV-Generalsekretär Mag. Markus Beyrer anlässlich der bei der Pressekonferenz präsentierten Studie „Jugend und Europa“. Besonders erfreulich sei jedoch, dass die EU-Stimmung bei den österreichischen Jugendlichen überwiegend positiv ist: Der Anteil der jugendlichen Befürworterinnen und Befürworter einer EU-Mitgliedschaft Österreichs ist im Jahr 2006 auf mehr als zwei Drittel (69%) aller Befragten gestiegen.

„Österreichs Jugendliche bekennen sich zu Europa“, erklärte die Vorsitzende des Österreichischen Instituts für Jugendforschung ÖIJ, Rita Sommersguter-Zotti, die für die Durchführung der Studie verantwortlich zeichnet, „jedoch fordern sie auch noch mehr Engagement seitens der EU in den Bereichen Sicherung von Arbeitsplätzen, Umweltschutz und Gesundheitspolitik.“ Dies seien die Top-3 Themen in Zusammenhang mit den Erwartungshaltungen an die EU, die Jugendliche in Österreich beschäftigen.

Für die Industriellenvereinigung, die sich als Vorreiterin internationalen und europäischen Denkens in Österreich versteht, muss das Thema Europa seinen festen Platz im politischen und gesellschaftlichen Diskurs haben, so Beyrer: „Gerade auch in Zeiten des Wahlkampfs und der aktuellen Regierungsbildung wollen wir die Jahrhundertchance der Europäischen Integration nicht aus den Augen verlieren.“ Die Industrie erwarte sich einen konstruktiven Ansatz in der Europapolitik – egal von welcher Bundesregierung. Beyrer: „Wir wollen einen Grundkonsens zur österreichischer Europapolitik gesichert wissen. Ein All-Parteienpapier unter Mitwirkung aller konstruktiven politischen Kräfte zu den Grundsätzen der österreichischen Europa-Politik ist daher nach Bildung der neuen Bundesregierung anzustreben. Die Industriellenvereinigung wird sich bei Formulierung einer diesbezüglichen Charta aktiv einbringen.“

Konkret forderte Beyrer von Österreich ein, sich in folgenden Politikfeldern weiter intensiv zu engagieren:

  • Österreich muss weiterhin die Lissabonstrategie mit Schwerpunktsetzung auf Wachstum und Beschäftigung und deren Umsetzung als Angelpunkt der politischen Gestaltung sehen.
  • Weiters braucht es eine konstruktive Teilnahme an den Bemühungen um den EU-Verfassungsvertrag. Nur starke EU-Institutionen mit effizienten Entscheidungsmechanismen können die Herausforderungen der Zukunft bewältigen. Die Industriellenvereinigung unterstützt hierbei die Idee eines EU-weiten Referendums zum Verfassungsvertrag zum gegebenen Zeitpunkt.
  • Notwendig sein wird auch ein zukunftsweisender EU-Finanzrahmen, wobei es im Rahmen der Review 2008/2009 unserer Meinung nach zu eine Erhöhung der Mittel für Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit, sowie weiteren Reformschritte bei der Gemeinsamen Agrarpolitik in Richtung ländliche Entwicklung kommen sollte.
  • Die Vollendung des Binnenmarktes – insbesondere im Dienstleistungsbereich – mit dem Hauptziel einer wettbewerbsfähigen, wieder kräftig wachsenden europäischen Wirtschaft ist rasch zu verwirklichen. Basis der Wirtschaftspolitik der österreichischen Bundesregierung muss das Bekenntnis sein, dass ein effizienter und wettbewerbsfördernder EU-Binnenmarkt wesentlicher Motor für mehr Wachstum, Innovation und Wohlstand ist. In Österreich brauchen wir dafür die konsequente Umsetzung der EU-Dienstleistungs-Richtlinie in nationales Recht.

Eine Identifizierung der Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union mit dem Friedens- und Wohlstandprojekt Europa ist für die Industrie enorm wichtig.

Die IV wünscht sich daher, dass die zukünftige Bundesregierung eine positive Stimmung gegenüber Europa und EU durch

  • eine offensive politische Kommunikation,
  • die Durchführung eigener Bewusstseins bildender Maßnahmen und
  • die Unterstützung von Bewusstsein bildenden Maßnahmen Dritter


Auch die Industriellenvereinigung hilft mit, den Menschen in Österreich zu vermitteln, dass aus den Vorteilen der Europäischen Integration, insbesondere der EU-Erweiterung, zusätzliches Wirtschaftswachstum und mehr Arbeitsplätze entstehen. Davon profitieren alle. Aktuell ist eine Ausgabe des Industrie-Mitarbeitermagazins „Kurz & klar“, in einer Auflage von 250.000 Stück an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der österreichischen Industrieunternehmen ausgeliefert worden, informierte Beyrer.

Forum Schwarzenbergplatz zum Thema
Die Industriellenvereinigung lädt heute im Rahmen des Forum Schwarzenbergplatz zur Podiumsdiskussion mit Spitzenvertretern von SPÖ, ÖVP, Grüne und BZÖ sowie Kabinettchef Strohmeier (Europäische Kommission) zum Thema „Welche Zukunft hat Europa? Visionen und Konzepte auf dem Prüfstand“ ein.

 
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