Auftakt-Pressekonferenz zu den 6. Österreichischen Schmerzwochen - LR Schantl: Niemand muss
akute und chronische Schmerzen ertragen
Klagenfurt (lpd) - „Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden, als Freude zu gewinnen“, zitierte
Kärntens Gesundheitsreferent LR Wolfgang Schantl, den Begründer der Psychoanalyse, Siegmund Freud, bei
der Auftaktpressekonferenz zu den 6. Österreichischen Schmerzwochen am 23.10. in Klagenfurt. Sie dauern vom
23. Oktober bis zum 5. November 2006 und möchten mit Themen wie „Schmerzen durch Medienberichte“, durch Call-In
Sendungen und Experten-Chats auf sich aufmerksam machen.
Wer starke Schmerzen kennt, wisse, wie wahr Freud´s Einsicht sei. Schmerzen könnten die Lebensqualität
deutlich beeinträchtigen. Aber: „Jeder Schmerz, der nicht sein muss, ist ein Schmerz zuviel“, sagte Schantl.
Neben ihm nahmen auch Dozent. Dr. Rudolf Likar , Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft und
Leiter des Zentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin – (ZISOP) am
LKH Klagenfurt, Univ.-Prof. Dr. Alexander Giurea von der Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie
und orthopädische Chirurgie sowie Univ.-Prof. Tatjana Paternostro-Sluga von der Universitätsklinik für
Physikalische Medizin und Rehabilitation in Wien als Gesprächspartner an der Pressekonferenz teil.
Aus seiner Erfahrung als Arzt wisse er, dass Schmerzen sehr viele Erscheinungsformen haben können. Besonders
häufig seien chronische Kopfschmerzen, chronische Rückenbeschwerden, Schmerzen durch Tumorerkrankungen,
Rheuma und Schmerzen bedingt durch Unfälle oder Operationen. „Leiden kennt kein Alter und kann Kinder wie
auch ältere Menschen gleichermaßen betreffen“, sagte der Gesundheitsreferent, der aber auch betonte,
dass sich Schmerzen heute wirkungsvoll vermeiden lassen. „Kein Mensch müsse unnötige akute und chronische
Schmerzen ertragen.“ Es stünden modernste Behandlungsmethoden zur Verfügung, mit denen selbst stärkste
Schmerzen wirksam gelindert werden können. „Jede Schmerzlinderung kann ein großer Erfolg sein und die
Lebensqualität deutlich verbessern“, so Schantl. Wichtig sei, dass niemand Schmerzen einfach hinnehmen müsse,
weil der Gedanke aufkommt, „Das ist halt so, damit muss ich leben!“ Speziell ältere Menschen glauben Schmerzen
gehören zum Älterwerden dazu. Dem sei nicht so, so Schantl.
Als Gesundheitspolitiker sei es ihm ein großes Anliegen, dass die Fortschritte der modernen Medizin allen
Kärntnerinnen und Kärntnern flächendeckend zugute kommen, mit dem Ziel, ihnen ein höchstmögliches
Maß an Lebensqualität zu ermöglichen. Das gelte natürlich auch für die schmerzmedizinische
Versorgung, bei der neben modernen medikamentösen und nichtmedikamentösen Therapien vor allem auch die
psychische und die soziale Komponente des Schmerzes nicht vernachlässigt werden dürfe. Frei von Einsamkeit,
sozial möglichst gut aufgehoben, und psychisch in einer möglichst guten Verfassung zu sein. Das Erreichen
dieses Zustands sei ebenfalls Aufgabe einer umfassenden Betreuung.
„Mit dem ZISOP am LKH Klagenfurt nehmen wir hier eine Vorreiterrolle unter den Bundesländern ein, von der
tausende Patientinnen und Patienten jährlich profitieren“, so der Gesundheitsreferent. Das Besondere der Einrichtung
liegt auch in der Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachrichtungen, welche die Lebensqualität der Patienten
in den Mittelpunkt stellt. |