Konkretes Programm bis Ende 2007 - Ziele: Forschungsquote 4 %, 25 % mehr Forscher und Verdoppelung
der forschenden Unternehmen
Wien (rk) - "In einem Bündnis aus Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt Wien arbeiten wir
ab sofort an einem gemeinsamen konkreten Umsetzungsplan mit dem Vorhaben, den Wissenschafts- und Forschungsstandort
Wien zu stärken. Der Strategieplan "viennovation 2015" wird bis Ende 2007 erstellt und gilt für
diese und die nächste Legislaturperiode, also bis Ende 2015. Ziel ist es, Wien verstärkt als zentraleuropäische
Forschungs- und Wissenschaftshauptstadt zu etablieren", erklärte Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat
Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am 06.11. in einem Mediengespräch im Rahmen der Konferenz "Wien
denkt Zukunft - Wissen schafft Innovation" im Festsaal des Wiener Rathauses gemeinsam mit Herrn amtsführenden
Stadtrat Dr. Andreas Mailath- Pokorny und Vertretern des Proponenten-Komitees.
Sechs Ziele - Konkrete Maßnahmen
Im Laufe des nächsten Jahres werden in enger Kooperation zwischen ExpertInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft
und der Stadt Wien Maßnahmen festgelegt, die zur Erreichung der 6 Ziele der Initiative "viennovation
2015" führen. Erreicht werden soll dies durch einen Mix aus wissenschafts- und wirtschaftspolitischen
Maßnahmen.
Folgende 6 Ziele wurden für diesen Prozess festgeschrieben:
* Forschungsquote 4 Prozent (letzte Daten 2004: 3,13 Prozent)
* 22.000 Beschäftigte im F&E-Bereich ( = +25 Prozent)
* 800 F&E-Unternehmen ( = +100 Prozent)
* Akademikerquote 20 Prozent (2004: 16,4 Prozent)
* 200 Wiener KMU-Förderungen im 7. Rahmenforschungsprogramm
* Steigerung des Frauenanteils in betrieblicher Forschung um 100
Prozent (Österreichschnitt liegt bei 11 Prozent / Daten 2004)
Bei der neuen Eurostat-Zählmethode werden nur noch jene Ausgaben zur Forschungsquote gezählt, die direkt
am Standort getätigt werden. Ausgaben in zugeordneten Niederlassungen werden dem Standortbundesland zugerechnet.
Trotzdem stieg die Wiener Forschungsquote von 3,02 % (2002) auf 3,13 % (2004).
Vier Schwerpunkte: Wissenstransfer / Infrastruktur - Ausbildung / Internationalisierung
Wiens Performance als Forschungs-, Technologie- und Innovationsstandort und Wiens Engagement in der Wissenschafts-
und Innovationspolitik sind schon jetzt vorbildlich. Und dennoch, für die Zukunft geht es darum, Wiens Initiativen
zu verstärken, sie in ihrer Wirkung noch weiter zu fokussieren und Forschungseinrichtungen und Unternehmen
zu noch mehr Qualität und Dynamik zu befähigen. Die Wiener Forschungs-, Technologie- und Innovationsstrategie
wird sich daher auf vier Aufgabenfelder konzentrieren:
* Wissenstransfer intensivieren. Förderung des Wissenstransfers
zwischen Forschung und Unternehmen und von unternehmerischer
Innovation, um so Spitzen-Know-how für technologiebasiertes
Wachstum zu schaffen und um den betriebsinternen F&E-Anteil zu
steigern.
* Forschungsinfrastruktur modernisieren. Ausbau modernster
Forschungsinfrastruktur, schwerpunktmäßig in den Bereichen
avancierter Forschung und Innovationstransfer (für dieses Ziel
wurden in den letzten Jahren mehr als 67.000m2 hochwertiger
Immobilien zur Verfügung gestellt).
* Humanressourcen fördern. Vielfältige Unterstützung und Förderung
kluger Köpfe, um dem Nachholbedarf bei höchstqualifizierten
Kräften gerecht zu werden und ForscherInnen an den Standort Wien
zu binden.
* Internationalisierung betreiben. Internationalisierung der
Wiener Forschungs- und Technologieprojekte sowie Unterstützung
von transnationalen Forschungspartnerschaften und
Internationalisierungsmaßnahmen in den Wiener Unternehmen.
Bündnis zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt Wien
Über 60 hochrangige ExpertInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Einrichtungen der Stadt Wien übernehmen
gemeinsam und mit Unterstützung von Politik und Proponenten die Verantwortung für das Gelingen des Strategieprozesses.
Mit der Konferenz "Wien denkt Zukunft - Wissen schafft Innovation" wird jetzt der offizielle Startschuss
für diesen Prozess gegeben, im Herbst 2007 wird dann die "Wiener FTI-Strategie" präsentiert
werden. Über www.wiendenktzukunft.at/ wird die Öffentlichkeit über Veranstaltungen sowie über
den Fortschritt im Strategieprozess laufend informiert.
Namhafte Proponenten unterstützen diesen Prozess
Welch große Bedeutung und Wichtigkeit dieser Wiener Initiative für die dynamische Entwicklung
des Forschungs- und Wirtschaftsstandortes beigemessen wird, zeigt sich in der breiten Unterstützung durch
hochrangige Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Christoph Badelt, Vorsitzender der österreichischen
Rektorenkonferenz, Brigitte Ederer, Siemens- Generaldirektorin, Knut Consemüller, Vorsitzender des Rates für
Forschung und Technologie, Johannes Bardach, Geschäftsführer der Frequentis GmbH, Albert Hochleitner,
Präsident der Industriellenvereinigung Wien, Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Peter
Schuster, Präsident der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Alexander von Gabain, Vorstand
der Intercell AG, Georg Kapsch, Vorstandsvorsitzender der Kapsch Gruppe, und Helga Nowotny, Vizepräsidentin
des Wissenschaftsrates des Europäischen Forschungsrates sind unter anderem Proponenten dieser Initiative.
International gute Position Wiens weiter verbessern
Wien ist Österreichs wichtigster Forschungs- und Innovationsstandort: 31% (1003 Einheiten) der österreichischen
Forschungseinheiten sind in Wien beheimatet und knapp 43% (17.400) aller in der Forschung Beschäftigten arbeiten
hier. Wien hat das Lissabon-Ziel mit seiner Forschungsquote von 3,1% bereits überschritten und liegt mit 43%
der in Österreich getätigten F&E- Aufwendungen (2,2 Milliarden Euro) weit über dem österreichischen
Durchschnitt.
Die Wiener Wirtschaft boomt in vier forschungs- und innovationsintensiven Stärkefeldern: Mit 140 Unternehmen
und 3.800 ForscherInnen hat sich Wien zu einem der wichtigsten europäischen Standorte für Life Sciences
entwickelt. Mit über 8.000 Firmen und mehr als 70.000 Beschäftigten ist Wien im IKT-Bereich einer der
bedeutendsten Standorte mit ausgewiesener "Zentraleuropakompetenz". Mit einem Netzwerk von 120 Firmen
aus dem Automotive-Bereich (Fahrzeugindustrie und Logistik) in der Vienna Region spielt Wien eine zentrale Rolle
in der Europa Region Mitte (CENTROPE), die sich im weltweiten Wettbewerb bereits zur fünftwichtigsten Region
in der Autoproduktion entwickelt hat. Bei über 18.000 Firmen und 100.000 Beschäftigten zeichnen sich
die Wiener Creative Industries mit einem überdurchschnittlichen Beschäftigungswachstum von 6% als ein
weiterer Wirtschaftsdynamo und zukunftsträchtiges Stärkefeld aus.
Zwtl.: Was tat Wien bisher?
Seit 1997 hat Wien in einer einzigartigen "Technologieoffensive" rund 400 Mio. Euro in Technologieprojekte
investiert. 2006 stehen insgesamt rund 110 Mio. Euro für Technologiemaßnahmen in Wien bereit. 20 Mio.
Euro davon werden im Rahmen von Förderwettbewerben, Kompetenzzentren und Spezialprogrammen durch das ZIT -
Zentrum für Innovation und Technologie - umgesetzt. Der WWTF, Wiener Wissen-schafts-, Forschungs- und Technologiefonds,
fördert mit rund 7 Mio. Euro die Grundlagenforschung mit Wirtschaftsrelevanz. Und die weitere Wiener Wissenschaftsförderung
beläuft sich auf rund 13 Mio. Euro. |