LH Pröll zu Entwicklungsperspektiven des Weinviertels  

erstellt am
06. 11. 06

Schwerpunkte sind Infrastruktur, Betriebsansiedlungen, Bildung, Tourismus und erneuerbare Energie
St. Pölten (nlk) - Die neuen Perspektiven hätten auch neue Chancen und neue Möglichkeiten für das Weinviertel gebracht, zeigte sich Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll bei einer Pressekonferenz am 06.11. über die Zukunftsperspektiven dieses Landesviertels überzeugt. Ziel sei es, „die vorhandene Dynamik zu steuern, wo es notwendig ist, und eine neue Dynamik zu entwickeln, wo es möglich ist“, so Pröll.

Das soll vor allem durch die bessere Erreichbarkeit des Weinviertels im Dreiländereck Wien – Pressburg – Brünn und die Anbindung der Region an die Zentren erreicht werden; auch angesichts der unterschiedlichen Entwicklung des Weinviertels. Etwa durch den Bau der Nordautobahn A 5 Wien – Mistelbach – Drasenhofen (laut Landeshauptmann Pröll findet am 9. November die nächste entscheidende Beratung in Sachen Bieterkonsortium statt), den Bau der Weinviertel-Schnellstraße und den Bau der Marchfeld-Schnellstraße. Die Strecke Mistelbach – Wien soll künftig in 30 Minuten statt wie bisher in 45 Minuten bewältigbar sein, Laa an der Thaya – St. Pölten in 70 Minuten (derzeit 90 Minuten). Durch den Bau des Ringes um Wien werde der Flughafen vom Marchfeld aus dann sogar in 15 Minuten (derzeit eine Stunde) erreichbar sein, hielt Pröll fest.

Die Strecke Laa an der Thaya – Wien-Leopoldau (Endstation der U 1) soll künftig in einer Stunde statt wie bisher in 1 Stunde und 20 Minuten für Bahnpendler bewältigbar sein. Auch die Elektrifizierung der Strecke Wien – Laa an der Thaya wird heuer noch fertig, weitere Verbesserungen wird es mit der kürzlich in Angriff genommenen Elektrifizierung der Strecke Retz – Znaim und dem Marchegger Ast mit Anbindung an die östlichen Nachbarn geben.

Gleichzeitig werden in die Leitbetriebe der Region im Zeitraum 2007 bis 2013 70 bis 80 Millionen Euro investiert. Neben Standortkooperationen für Betriebsansiedlungen entlang der Hauptachsen werden außerdem die bestehenden Regionalen Innovationszentren weiter ausgebaut, um Jungunternehmer in die Region zu bringen bzw. in der Region zu halten.

Auch die Verbesserung der Ausbildungsangebote im Weinviertel ist dem Landeshauptmann ein besonderes Anliegen. Als Beispiele nannte Pröll die neue AHS in Korneuburg, die HTL für Gesundheitstechnik in Mistelbach, das Sprachkompetenzzentrum in Deutsch-Wagram und den Fachhochschulstudiengang „Betriebswirtschaft“ in Hollabrunn.

Weiters soll der Tourismus in der Region, die sich zwischen den beiden Nationalparks Thayatal und Donau-Auen befindet, weiter angekurbelt werden, und zwar in den Bereichen Wein-, Rad-, Gesundheits- und Wellnesstourismus sowie Kulturtourismus, etwa durch gezieltes Kooperationsmarketing (Marchfeldschlösser, Weinstraßen, Nationalparks etc.) und durch Unterstützung bestehender Impulsprojekte in Bad Pirawarth, Laa an der Thaya und Heldenberg. Zudem werden in das Museumszentrum Mistelbach insgesamt 5 Millionen Euro investiert. Der erste Teil dieses Projektes wird bereits im Frühjahr 2007 fertig, die komplette Fertigstellung ist bis zum Frühjahr 2008 vorgesehen.

Als letzten Punkt nannte der Landeshauptmann die energiepolitischen Perspektiven des Weinviertels, das als bedeutende Agrarregion über enorme Ressourcen in Sachen erneuerbarer Energie verfüge. So werden in den nächsten zwei Jahren zehn zusätzliche Biomasseanlagen gebaut (Gesamtinvestitionen 2,5 Millionen Euro), in jedem Bezirk soll zudem eine Erdgas- bzw. Biogas-Tankstelle errichtet werden. Das entspreche auch der energiepolitischen Zielsetzung des Landes, bis 2020 den Anteil an erneuerbarer Energie am Gesamtenergiebedarf von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen, so der Landeshauptmann abschließend.
 
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