Schwerpunkte sind Infrastruktur, Betriebsansiedlungen, Bildung, Tourismus und erneuerbare Energie
St. Pölten (nlk) - Die neuen Perspektiven hätten auch neue Chancen und neue Möglichkeiten
für das Weinviertel gebracht, zeigte sich Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll bei einer Pressekonferenz
am 06.11. über die Zukunftsperspektiven dieses Landesviertels überzeugt. Ziel sei es, „die vorhandene
Dynamik zu steuern, wo es notwendig ist, und eine neue Dynamik zu entwickeln, wo es möglich ist“, so Pröll.
Das soll vor allem durch die bessere Erreichbarkeit des Weinviertels im Dreiländereck Wien – Pressburg – Brünn
und die Anbindung der Region an die Zentren erreicht werden; auch angesichts der unterschiedlichen Entwicklung
des Weinviertels. Etwa durch den Bau der Nordautobahn A 5 Wien – Mistelbach – Drasenhofen (laut Landeshauptmann
Pröll findet am 9. November die nächste entscheidende Beratung in Sachen Bieterkonsortium statt), den
Bau der Weinviertel-Schnellstraße und den Bau der Marchfeld-Schnellstraße. Die Strecke Mistelbach –
Wien soll künftig in 30 Minuten statt wie bisher in 45 Minuten bewältigbar sein, Laa an der Thaya – St.
Pölten in 70 Minuten (derzeit 90 Minuten). Durch den Bau des Ringes um Wien werde der Flughafen vom Marchfeld
aus dann sogar in 15 Minuten (derzeit eine Stunde) erreichbar sein, hielt Pröll fest.
Die Strecke Laa an der Thaya – Wien-Leopoldau (Endstation der U 1) soll künftig in einer Stunde statt wie
bisher in 1 Stunde und 20 Minuten für Bahnpendler bewältigbar sein. Auch die Elektrifizierung der Strecke
Wien – Laa an der Thaya wird heuer noch fertig, weitere Verbesserungen wird es mit der kürzlich in Angriff
genommenen Elektrifizierung der Strecke Retz – Znaim und dem Marchegger Ast mit Anbindung an die östlichen
Nachbarn geben.
Gleichzeitig werden in die Leitbetriebe der Region im Zeitraum 2007 bis 2013 70 bis 80 Millionen Euro investiert.
Neben Standortkooperationen für Betriebsansiedlungen entlang der Hauptachsen werden außerdem die bestehenden
Regionalen Innovationszentren weiter ausgebaut, um Jungunternehmer in die Region zu bringen bzw. in der Region
zu halten.
Auch die Verbesserung der Ausbildungsangebote im Weinviertel ist dem Landeshauptmann ein besonderes Anliegen. Als
Beispiele nannte Pröll die neue AHS in Korneuburg, die HTL für Gesundheitstechnik in Mistelbach, das
Sprachkompetenzzentrum in Deutsch-Wagram und den Fachhochschulstudiengang „Betriebswirtschaft“ in Hollabrunn.
Weiters soll der Tourismus in der Region, die sich zwischen den beiden Nationalparks Thayatal und Donau-Auen befindet,
weiter angekurbelt werden, und zwar in den Bereichen Wein-, Rad-, Gesundheits- und Wellnesstourismus sowie Kulturtourismus,
etwa durch gezieltes Kooperationsmarketing (Marchfeldschlösser, Weinstraßen, Nationalparks etc.) und
durch Unterstützung bestehender Impulsprojekte in Bad Pirawarth, Laa an der Thaya und Heldenberg. Zudem werden
in das Museumszentrum Mistelbach insgesamt 5 Millionen Euro investiert. Der erste Teil dieses Projektes wird bereits
im Frühjahr 2007 fertig, die komplette Fertigstellung ist bis zum Frühjahr 2008 vorgesehen.
Als letzten Punkt nannte der Landeshauptmann die energiepolitischen Perspektiven des Weinviertels, das als bedeutende
Agrarregion über enorme Ressourcen in Sachen erneuerbarer Energie verfüge. So werden in den nächsten
zwei Jahren zehn zusätzliche Biomasseanlagen gebaut (Gesamtinvestitionen 2,5 Millionen Euro), in jedem Bezirk
soll zudem eine Erdgas- bzw. Biogas-Tankstelle errichtet werden. Das entspreche auch der energiepolitischen Zielsetzung
des Landes, bis 2020 den Anteil an erneuerbarer Energie am Gesamtenergiebedarf von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent
zu erhöhen, so der Landeshauptmann abschließend. |