Nachhaltige Siedlungsentwicklung in der EuRegio  

erstellt am
03. 11. 06

Schwerpunktprogramm mit Broschüre, Ausstellungen und Vorträgen im November
Salzburg (lk) - Eine kleine Bildungsreise zu richtungsweisenden Wohnprojekten in der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein bildete kürzlich den Auftakt für den grenzüberschreitenden Dialog zum Zukunftsthema "Siedlungsentwicklung". Mit einer Broschüre, Ausstellungen und Vorträgen wird im November ein EuRegionales Schwerpunktprogramm geboten.

Zurzeit seien viele Gemeinden und Planer in der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein mit Fragen der Siedlungsentwicklung konfrontiert. Der Bedarf an Wohnstandorten, Wohneinheiten und neuen Wohnformen verändere sich vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung sehr deutlich und stelle eine städtebauliche Herausforderung im städtischen und im ländlichen Raum dar, erklärte heute, Freitag, 3. November, Mag. Walter Haas vom EuRegio-Regionalmanagement. Fragen der Verdichtung und Nachverdichtung oder der Um- sowie Nachnutzung, der Lebens- und Wohnqualität erfordern nachhaltige und neue Lösungen, die sich durch eine Flächen- und Energieeffizienz, eine gute Integration in unseren Landschafts- und Lebensraum, einen innovativen technologischen Baustandard und eine gute soziale Verträglichkeit auszeichnen. Das INTERREG III A-Projekt "Nachhaltige Siedlungsentwicklung" hat sich zum Ziel gesetzt, den grenzüberschreitenden Austausch von Erfahrungen im Siedlungsbau und der Ortsentwicklung sowie das Lernen voneinander für den Umgang mit den künftigen Herausforderungen in diesem Bereich zwischen Salzburg und Südostoberbayern anzuregen und Entscheidungshilfen für künftige Strategien zu bieten.

Als Auftakt für das Projekt "Nachhaltige Siedlungsentwicklung in der EuRegio" fand kürzlich eine ganztägige Exkursion zu Modellen für nachhaltige Siedlungsentwicklung in der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein statt. Das weite Spektrum der mehr als 40 Mitreisenden aus Bayern und Salzburg war programmatisch für den breit angelegten Ansatz dieses Projektes: Es beteiligten sich Bürgermeister und Bauamtsleiter ebenso wie Fachbeamte, Sozialwissenschafter, Fachleute für Raumplanung beziehungsweise Umwelt sowie Architekten. Die Exkursion bot Gelegenheit für einen Wissensaustausch über Planung, Nutzung und Erhaltung von Wohnanlagen. Vertreter der Kommunen berichteten ebenso von ihren Erfahrungen wie Bewohner, Hausverwalter oder planende Architekten.

Projekte aus Bayern und Salzburg besichtigt
Das Wohngebiet Hunklingerwiese in Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) und das Wohngebiet Hüttenthaler Feld in Tittmoning (Landkreis Traunstein) veranschaulichten, wie Kommunen Wohnprojekte im eher ländlich geprägten Raum verwirklicht haben. Die drei Beispiele aus der Stadt Salzburg zeigten etwa, wie ein ehemaliges Industrieareal für Wohnungen umgewidmet wurde (Wohnbebauung Julius-Welser-Straße). Die Wohnanlage Glantreppelweg wurde als Beispiel für einen innovativen und kostengünstigen Holzbau herangezogen.

Der abschließend präsentierte Modellwohnbau Stieglgründe zeichnet sich nicht bloß durch besonders günstige Energieverbrauchswerte aus, sondern auch durch die sozialplanerische Begleitung während der Bauphase und ein gezieltes Bewohnerservice. Dr. Raimund Gutmann von der Agentur wohnbund consult, der dieses Projekt begleitete, hielt im Bewohnerpavillon einen resümierenden Vortrag über die Rolle der Sozialplanung in der Siedlungsentwicklung: "Eine lebenswerte Infrastruktur ist für die soziale Ausgewogenheit ebenso wichtig wie die vorausschauende Schaffung von Wohnungstypen, die neuen Haushaltsformen gerecht werden."

Broschüre und Ausstellungen als Anregungen zum Dialog
Insgesamt sieben Beispiele für nachhaltige Siedlungsentwicklung werden in einer neuen Broschüre und einer Ausstellung zum Projekt präsentiert. Diese dienen als ein Anstoß, sich in einem grenzüberschreitenden Dialog darüber auszutauschen, was sich in der Praxis des Siedlungswohnbaus bewährt hat und welche Konzepte verbesserungswürdig sind. Der Bezug zur Landschaft wird als Teil der Planung ebenso berücksichtigt wie die Verkehrsinfrastruktur, die Wohnformen und die Eigentumsverhältnisse. Gemeinschaftliche Grünflächen spielen dabei ebenso eine Rolle wie Baustoffe oder Energieverbrauch. Zusätzlich wird auf bayerischer und Salzburger Seite die Ausstellung "Wie wohnen? Wo leben?" gezeigt, die vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz für das Bündnis zum Flächensparen initiiert wurde.

Projektträger und Ansprechpartner für das Projekt "Siedlungsentwicklung" ist die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Oberösterreich und Salzburg, Geschäftsstelle Salzburg, Gebirgsjägerplatz 10, 5020 Salzburg, Telefon: 0043 (0) 662/872383, Fax: 0043 (0) 662/872383-4, E-Mail: office@salzburg.aikammeros.org. Projektpartner sind die EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein, das Land Salzburg (Ressorts Raumplanung und Wohnbauförderung), die Stadt Salzburg, der Landkreis Berchtesgadener Land und der Landkreis Traunstein, in Kooperation mit der Initiative Architektur und dem TraunSteinKreis. Das Projekt wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE (INTERREG III A) gefördert.

Das Programm "Siedlungsentwicklung" enthält im November folgende Schwerpunkte:
Donnerstag, 9. November, 19.30 Uhr: Ausstellungseröffnung im Gemeindeamt Grabenstätt: "Wie wohnen? Wo leben?" und "Nachhaltige Siedlungsmodelle in der EuRegio", Ausstellung bis 20. November im Gemeindeamt Grabenstätt (am Chiemsee), Schlossstraße 15.

Donnerstag, 16. November, 19.30 Uhr: Podiumsdiskussion im Gemeindeamt Grabenstätt: "Wie wohnen? Wo leben?"

Mittwoch, 22. November, 19.30 Uhr: Ausstellungseröffnung in der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, Salzburg: "Wie wohnen? Wo leben?" und "Nachhaltige Siedlungsmodelle in der EuRegio", Ausstellung bis 30. November in der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, Salzburg, Gebirgsjägerplatz 10.

Donnerstag, 23. November, 15.00 Uhr: Präsentation des Projekts "Nachhaltige Siedlungsentwicklung in der EuRegio" beim Symposium "Zukunftsweisendes Planen und Bauen", Wirtschaftskammer Salzburg, Salzburg, Julius-Raab-Platz 1.

Dienstag, 28. November, 19.30 Uhr: Vortrag von Arch. Hannelore Deubzer in der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, Salzburg, Gebirgsjägerplatz 10.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos.
 
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