Salzburg: Förderprogramm "Kreatives Handwerk"  

erstellt am
03. 11. 06

Haslauer: Maßnahmenpaket unterstützt kleine Handwerks- und Gewerbebetriebe bei der Umsetzung innovativer Projektideen – Start am 1. Jänner 2007
Salzburg (lk) - Kleine Handwerks- und Gewerbebetriebe werden ab 1. Jänner 2007 bei der Umsetzung von unternehmerischen Innovationen durch ein neues Förderprogramm des Wirtschaftsressorts des Landes Salzburg massiv unterstützt. "Die Handwerksbetriebe sind ein wesentliches Standbein der Salzburger Wirtschaft. Sie sichern Arbeit und schaffen Wohlstand. Mit dieser Initiative stärken wir den Standort Salzburg als Wirtschaftsraum mit Entwicklungspotenzial. Das Programm verbindet das handwerkliche Können, das in Salzburgs Unternehmen vorhanden ist, mit innovativen Ideen, von denen die Firmen direkt profitieren können", sagte Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer in einem Informationsgespräch am 03.11.

Mit der Initiative "Kreatives Handwerk", die gemeinsam mit der Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH (ITG) und der Wirtschaftskammer Salzburg ins Leben gerufen wurde und von der austria wirtschaftsservice GmbH (aws) kofinanziert wird, sollen das Innovationspotenzial und die Wettbewerbsfähigkeit von Salzburger Klein- und Kleinstunternehmen gestärkt und die Zusammenarbeit von Handwerkern und Dienstleistern aus der Kreativwirtschaft gefördert werden, betonte Hauslauer.

Salzburger Klein- und Kleinstunternehmen profitieren
Hohe Anforderungen im Alltagsgeschäft und Ressourcenmangel sind für Klein- und Kleinstunternehmen oft Hemmschuhe dafür, Projekte zu verwirklichen. Auch fehlen nicht selten der finanzielle Spielraum und die Erfahrungen. Dadurch gehen wichtige Innovationen verloren. "Ziel des Salzburger Förderprogramms, für das 450.000 Euro – 300.000 vom Land Salzburg und 150.000 von der aws – zur Verfügung stehen, ist, diese Betriebe bei der Weiterentwicklung und Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen und dabei die Kooperation zwischen Handwerkern und Kreativ-Schaffenden anzuregen. Kleine Salzburger Gewerbe- und Handwerksunternehmen sollen von Nischenbildung, Entwicklung neuer und innovativer Produktideen, aber auch durch Ansprechen neuer Kunden und Märkte nachhaltig profitieren können und wettbewerbsfähiger werden", so der Wirtschaftsreferent.

Gefördert werden neben der Vernetzung von Gewerbe- und Handwerksunternehmen und Kreativwirtschaftsbetrieben in Salzburg die Entwicklung und ökonomische Verwertung von innovativen Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen, die Erarbeitung verkaufs- und produktionsfördernder Maßnahmen sowie Verfahren oder Dienstleistungen im Vorfeld einer Serienproduktion.

Förderbare Projektkosten
Gefördert werden können Personal- und Sachkosten und weitere projektbezogene Aufwendungen. Konkret sind das u. a. externe Beratungen, Kosten für betriebliche Kooperationen (etwa zusätzlicher Personalaufwand, Konzeptentwicklungen), Software, Entwicklungskosten (Prototypen etc.), Kosten rund um eine angestrebte Einräumung von Schutzrechten sowie immaterielle Investitionen (Schulungsmaßnahmen, erste Marketingaktivitäten zur Innovation etc.). Die Höhe der Förderung ist von der Erfüllung der Beurteilungskriterien abhängig. Für Projekte können Zuschüsse bis zu 50 Prozent der förderbaren Projektkosten gewährt werden.

An dem Förderprogramm können Salzburger Klein- und Kleinstunternehmen, die der Sparte Gewerbe und Handwerk der Salzburger Wirtschaftskammer angehören, aber auch Betriebe, deren Leistungserstellung dem traditionellen Gewerbe und Handwerk ähnlich ist, teilnehmen. Als kleines Unternehmen gelten derzeit Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten und maximal zehn Millionen Euro Umsatz oder maximal zehn Millionen Euro Bilanzsumme, wobei Projekte von Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten und jeweils maximal zwei Millionen Euro Umsatz oder Bilanzsumme bevorzugt gefördert werden.

Förderanträge sind ab 1. Jänner 2007 direkt bei der Wirtschaftsabteilung des Landes Salzburg, Südtiroler Platz 11, 5020 Salzburg, einzureichen. Unterstützung und Beratung leisten neben der Förderstelle auch die Wirtschaftskammer Salzburg und die bei der ITG eingerichtete Koordinierungsstelle für den Bereich "Kreatives Handwerk".

Begleitendes Maßnahmenpaket der ITG Salzburg und WK Salzburg
"Als Ergänzung zum Förderprogramm des Landes wurde von der ITG Salzburg in Kooperation mit der Sparte Handwerk und Gewerbe der Wirtschaftskammer Salzburg ein umfassendes Maßnahmenpaket für die Klein- und Kleinstunternehmen entwickelt. Dieses reicht von so genannten Kreativ-Checks und so genannten Designer-Ralleys über Kamingespräche und einer Homepage, die auch als Marktplatz für innovative Designideen dienen soll, bis hin zu einer stärkeren Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Handwerk. Die begleitenden Maßnahmen sollen helfen, den Unternehmen die Umsetzung ihrer betrieblichen Innovationen zu ermöglichen", teilte Hofrat DDr. Sebastian Huber, Geschäftsführer der Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH und Leiter der Wirtschafts-Abteilung, mit.

Huber wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Initiative "Kreatives Handwerk" auch einen Schwerpunkt in der Kooperation mit dem Land Oberösterreich bildet. Bekanntlich arbeitet die ITG Salzburg seit fast einem Jahr mit dem Clusterland OÖ GmbH auf dem Gebiet Design & Medien noch enger zusammen. Bei dieser Kooperation wird auf gemeinsame Projekte beim "Kreativen Handwerk" besonderes Augenmerk gelegt, da auch das Land Oberösterreich in diesem Bereich einen wirtschaftspolitischen Schwerpunkt setzen möchte.

Potenziale und Chancen erkennen, Ideen umsetzen
Die "Kreativ-Checks" zielen darauf ab, die brachliegenden Potenziale und Chancen für das jeweilige Unternehmen herauszufinden, Ideen zu bewerten und die Betriebe bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Klein- und Kleinstunternehmen haben so die Möglichkeit, ihre bereits vorhandenen kreativen Ansätze einer Analyse zu unterziehen. Durchgeführt werden die Checks von individuell ausgewählten Experten (z.B. Designer). Im Mittelpunkt stehen dabei Verbesserungsmaßnahmen, um Produkte sowohl technisch zweckmäßig als auch gestalterisch und wirtschaftlich überzeugend zu entwickeln und herzustellen. Ein weiterer Punkt der Analyse betrifft die Positionierung des Betriebes auf dem Markt und kreative sowie innovative Ansätze, um sich von den Mitbewerbern differenzieren zu können. Die Kosten für die Durchführung solcher Kreativ-Checks werden zu 75 Prozent von der ITG getragen.

"Vor allem für Klein- und Kleinstunternehmen ist es von Bedeutung, ihr kreatives Potenzial auszuschöpfen, um sich mit professionellem Produktdesign auf dem Markt behaupten zu können. Die Initiative "Kreatives Handwerk" trägt dazu bei, dass innovative Projektideen, die sonst oftmals zugunsten des Kerngeschäfts in Betrieben ungenützt bleiben würden, umgesetzt werden können", so Nationalrats-Abgeordneter Konrad Steindl, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Salzburg.

Ziel sei, innovative Projekte in den Handwerks- und Gewerbeunternehmen, wovon es in Salzburg rund 9.200 gibt, zu forcieren und zu mobilisieren. "Die Konzentration auf das Alltagsgeschäft, das Fehlen von Ressourcen sowie der Mangel an Zeit und Erfahrung erschweren oder verhindern oft betriebliche Innovationen. Deshalb sind neben der Direktförderung bei der Initiative 'Kreatives Handwerk' vor allem begleitende Maßnahmen besonders wichtig", stellte Konrad Steindl fest.

Bei den so genannten "Designer-Ralleys" arbeiten Klein- und Kleinstunternehmen mit Designern zusammen, um kreative und innovative Produkte zu initiieren und umzusetzen. Der Designer fungiert dabei als strategischer Partner in Gestaltungsfragen und steht dem Unternehmen nicht nur für die Projektbetreuung, sondern als langfristiger Coach über einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung.

F&E-Projektanbahnung für Handwerksbetriebe
Die Anbahnung von Forschungs- und Entwicklungs-Projekten für Handwerksbetriebe stellt für die ITG Salzburg eine besondere Herausforderung dar. Vor allem in Gewerbe- und Handwerksbetrieben bestehen spezielle Anforderungen an Technologie und Material. Nun gilt es, den vorhandenen Technologiebedarf und auch die Problemstellungen bestimmter Sparten zu erkennen und dafür F&E-Projekte zu deren Lösung zu initiieren. Im Mittelpunkt dabei steht die Kooperation der Handwerksbetriebe mit der Industrie und den Forschungseinrichtungen.
 
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