Belastung der Nord-Süd-Verbindung steigt in Wintermonaten wieder dramatisch an
Wien (verbund) - „Der kommende Winter wird wieder zur echten Belastungsprobe für die Versorgungssicherheit.
Es wird sich zeigen, ob unsere umfangreichen Notmaßnahmen, die wir in den letzten Wochen und Monaten gesetzt
haben, ausreichen, um die Lücken im österreichischen Höchstspannungsnetz zu überbrücken“,
sagte Heinz Kaupa, technischer Vorstandsdirektor der Verbund-Austrian Power Grid AG (APG), angesichts der ersten
kalten Tage.
Am Wochenende gab es zudem durch die starken Stürme einen enormen Anstieg an Ökostrom aus Windenenergie.
Auch daraus resultierte eine erhebliche Zusatzbelastung für das Netz.
Engpassmanagement seit letzter Woche erforderlich
„In den Wintermonaten verschärft sich durch den erhöhten Energiebedarf die Situation entlang
der Nord-Süd-Verbindung dramatisch“, betonte Kaupa. „Seit vergangener Woche setzen wir wieder kostenintensive
Engpassmanagement-Maßnahmen, um das Netz zu schützen und die Versorgung des Südens Österreichs
mit elektrischer Energie sicherzustellen“, fuhr Kaupa fort.
Erster Phasenschiebertransformator in Betrieb
Ein zentraler Inhalt des umfangreichen Maßnahmenpakets, das die APG in den letzten Wochen und Monaten
geschnürt hatte, um für die Mehrbelastungen des Winters gerüstet zu sein, sind drei so genannten
Phasenschiebertransformatoren, die entlang der kapazitätsschwachen 220-kV-Verbindungen von Nord- nach Südösterreich
installiert werden. Heute ging der erste Transformator in Kaprun in Betrieb.
Diese speziellen Transformatoren regulieren wie Wasserhähne in einem Wasserleitungsnetz den maximalen Leitungsdurchfluss
und sind eine allerletzte Maßnahme, um die physikalische Überlastung der Leitungen zu verhindern. „Eine
echte und dauerhafte Lösung kann allerdings nur der Lückenschluss im 380-kV-Netz sein“, so Kaupa abschließend. |