Internationaler Bund Freier Gewerkschaften beschließt
Selbstauflösung ÖGB-Csörgits: Mit globalem Sozialdialog zu besseren Lebensbedingungen
Wien (ögb) - "Wir brauchen einen globalen Sozialdialog, um die Lebensbedingungen der Armen
und Unterprivilegierten dieser Welt verbessern zu können", forderte ÖGB-Vizepräsidentin und
Vorstandsmitglied des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (IBFG), Renate Csörgits, bei ihrer Rede
beim 19. Weltkongress des IBFG in Wien. Der IBFG-Weltkongress beschloss Dienstag so wie der Weltverband der Arbeitnehmer
(WVA) seine Selbstauflösung. Am 1. November wird im Wiener Messezentrum der erste unabhängige und überparteiliche
Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) gegründet.
Der neue weltweite Gewerkschaftsbund biete die Chance, die Ziele der internationalen Gewerkschaftsbewegung und
der ArbeitnehmerInnen "unabhängig von transnationalen Konzernen, internationalen Finanzinstituten und
politischen Parteien nachdrücklicher als bisher zu vertreten", so die ÖGB-Vizepräsidentin.
Das sich IBFG und WVA nun zum IGB zusammenschließen, sieht sie als Stärke der internationalen Gewerkschaftsbewegung.
Als besonderen Erfolg in der 57jährigen Geschichte des IBFG sieht Csörgits die Aufwertung der Frauen
innerhalb der Gewerkschaftsorganisation. Dies sei vor allem auch durch die zahlreichen frauenspezifischen Programme
und Aktivitäten zustande gekommen.
Angesichts von mehr als einer Milliarde Menschen weltweit, die täglich mit weniger als einem US-Dollar ihr
Auskommen fristen müssen, forderte Csörgits einen globalen Sozialdialog der die Lebensbedingungen der
Armen und Unterprivilegierten dieser Welt verbessern soll. Wie wichtig dies sei, so die ÖGB-Vizepräsidentin,
gehe daraus hervor, dass "die soziale Verelendung in vielen Regionen zur Quelle sozialer Konflikte geworden
ist, in der Gewalt fälschlich als Lösungsmittel erscheint und von den Mächtigen dieser Welt mit
militärischen Mitteln beantwortet wird."
Die ÖGB-Vizepräsidentin wandte sich auch gegen Hunger und Ausbeutung, sowie gegen eine Umverteilungspolitik
zu Gunsten der Reichen. Csörgits: "Wir brauchen eine Weltwirtschaftsordnung, die soziale Gerechtigkeit
zwischen den Ländern und Kontinenten, sowie innerhalb von Ländern und Kontinenten möglich macht".
Dies sei auch ein wesentlicher Beitrag für den Frieden, denn "nur durch soziale Gerechtigkeit kann Frieden
auf Dauer gesichert werden."
Abschließend sprach sich die ÖGB-Vizepräsidentin für Abrüstung und Entspannung sowie
für die Stärkung der friedenserhaltenden Rolle der Vereinten Nationen auf Basis der anerkannten Grundsätze
des Völkerrechtes aus. |