Optimal gereifte Trauben bringen 2,3 Mio hl Wein  

erstellt am
02. 11. 06

Wien (statistik austria) - In ihrer aktuellen Prognose rechnet die Statistik Austria mit einer Weinernte von 2,3 Mio. hl, womit in etwa das Ergebnis des Vorjahres erreicht werden würde. Der Ernteschnitt der letzten 5 Jahre kann jedoch nicht erzielt werden (-10%). Die ungewöhnlich lange herbstliche Schönwetterperiode ohne nennenswerter Niederschläge brachte gegenüber der Ernteschätzung des Vormonats zwar verringerte Ertragsaussichten, gleichzeitig wird jedoch eine sehr hohe Qualität erwartet. Ertragsmindernd wirkte sich auch die vielerorts ungewöhnlich starke Verrieselung (Blütenfall ohne Befruchtung) beim Grünen Veltliner aus, die durch zu hohe Temperaturen zur Blütezeit ausgelöst wurde. Der Grüne Veltliner ist mengenmäßig Österreichs bedeutendste Weinsorte und wird auf einer Fläche von rund 17.500 ha kultiviert, wovon 83% (14.500 ha) auf Niederösterreich entfallen. Andere Sorten waren kaum von Verrieselungen betroffen und lassen durchwegs gute Erträge erwarten. Während die Ernte des Vorjahres von Fäulnisproblemen bedroht war, gelangt heuer – dank des herbstlichen Schönwetters - ungewöhnlich gesundes Traubenmaterial zur Reife.

Das „Veltlinerland“ Niederösterreich dürfte mit 1,3 Mio. hl (-6% zu 2005) mengenmäßig sogar hinter dem schwachen Vorjahr zurückbleiben, und damit 17% unter dem Ernteschnitt der letzten 5 Jahre abschließen. In den zwei größten niederösterreichischen Weinbaugebieten Weinviertel (725.700 hl; -7% zu 2005) und Kamptal (145.400 hl; -14% zu 2005) wären neben dem Kremstal (92.100 hl; -17% zu 2005) die bedeutendsten Ernterückgänge zu verzeichnen.

Für das Burgenland werden Zuwächse auf 790.600 hl (+15% zu 2005) prognostiziert, was auch 2% über dem Fünfjahresschnitt läge. Leicht unterdurchschnittliche Produktionen werden in der Steiermark mit 168.800 hl (-4% zu 2005) und in Wien mit 18.500 hl (-5% zu 2005) erwartet.

Weißweine dürften mit 1,4 Mio. hl gerade das magere Vorjahresergebnis erreichen, was ein Minus von 15% gegenüber dem Fünfjahresschnitt bedeuten würde. Während in Niederösterreich mit 926.600 hl Weißwein Verluste von 21% gegenüber dem Fünfjahresschnitt gemeldet wurden, könnte das Burgenland die Vorjahreseinbußen mit 382.900 hl (+2% zum Fünfjahresschnitt) wettmachen. Bei Rotweinen wird mit 828.900 hl (+2% zu 2005) ein gegenüber 2005 leicht positives Ernteergebnis prognostiziert, das nur unwesentlich unter dem Fünfjahresschnitt (-1%) zu liegen käme.
 
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