Hohes Auftragspolster sorgt für starkes 2. Halbjahr – Wachstum auch in den nächsten
Monaten über 10 Prozent
Wien (ba-ca) - "Österreichs Industrie meldet auch im Oktober starkes Wachstum", fasst
Marianne Kager, Chefvolkswirtin der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), das Ergebnis des BA-CA EinkaufsManagerIndex
für Oktober zusammen. Mit 58,0 ging der BA-CA EMI zwar gegenüber dem September mit 58,2 leicht zurück,
blieb jedoch auf sehr hohem Niveau. "Das zweite Halbjahr dürfte für Österreichs Industrie eines
der dynamischsten der letzten Jahre werden", meint Stefan Bruckbauer von der BA-CA.
Hinsichtlich des Produktionswachstums meldeten die Einkaufsmanager für den Oktober nochmals eine leichte Beschleunigung
gegenüber dem September, der Wert stieg von 57,3 auf 58,2. Das starke Wachstum der Industrie folgt damit dem
starken Anstieg der Auftragseingänge in den letzten Monaten. Auch im Oktober lag das Auftragseingangs-wachstum
mit 58,1 sehr hoch, auch wenn der Wert gegenüber dem September (59,0) leicht zurückging. Dies gilt auch
für die Auslandsaufträge, die ebenfalls weiterhin sehr dynamisch wachsen, das sehr hohe Tempo vom September
jedoch nicht ganz beibehalten konnten. Entsprechend dem leichten Rückgang des Wachstums der Auftragseingänge
und dem starken Anstieg der Produktion kam es bei der Beurteilung des Auftragsbestandes zu einem leichten Rückgang,
der dem entsprechende Wert ging von 59,5 auf 57,9 zurück. "Auch bei leichter Abschwächung der Auftragsdynamik
ist Österreichs Industrie weiterhin gut mit Aufträgen ausgestattet", so Kager. Damit ist nach Meinung
der Ökonomen der BA-CA bis Jahresende mit keiner Abschwächung des Tempos der Industrieproduktion zu rechnen.
Für die letzten Monate des Jahres könnte das Wachstum sogar auf erkennbar über 10 Prozent steigen.
Diese starke Industriekonjunktur sorgt auch dafür, dass die Beschäftigung in der Industrie weiter zunimmt,
auch wenn das Beschäftigungswachstum etwas an Stärke nachlässt. Mit 55,2 liegt der entsprechende
Index jedoch weiterhin deutlich über der 50er Marke, wenn auch etwas niedriger als im September (57,5). Trotzdem
bedeutet dieser Wert den dritthöchsten seit Erhebung des BA-CA EMI 1998. "Die starke Nachfrage kann von
Österreichs Industrie auch im Herbst nicht mit den vorhandenen Ressourcen befriedigt werden, dem entsprechend
kommt es weiterhin zu einer Erhöhung der Beschäftigung", so Bruckbauer. Auch die Einkaufsmenge wächst
weiter stark, der Index stieg sogar von 57,7 auf 58,8. Kehrseite dieser Entwicklung ist der starke Anstieg der
Einkaufspreise, der Wert blieb mit 70,0 auch im Oktober sehr hoch. Die gute Nachfrage erlaubt es jedoch den österreichischen
Industriebetrieben zunehmend, auch ihre Verkaufspreise zu erhöhen. Mit 56,6 erreichte dieser Wert sogar seinen
bisherigen Höchststand. "Österreichs Industrie kann aufgrund der starken Nachfrage immer stärker
einen Teil seiner gestiegenen Kosten durch höhere Verkaufspreise weitergeben", so Bruckbauer. 2007 rechnen
die Ökonomen der BA-CA aufgrund der Entwicklung in den wichtigsten Absatzmärkten mit einem Nachlassen
des Tempos der Industrieproduktion, auch wenn derzeit Österreichs Industrie noch keine Anzeichen dafür
spürt.
Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen unter
50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer sind
die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage
unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter
der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird. |