Steigende Beschäftigung und Verkaufspreise bestätigen gute Industriekonjunktur  

erstellt am
31. 10. 06

Hohes Auftragspolster sorgt für starkes 2. Halbjahr – Wachstum auch in den nächsten Monaten über 10 Prozent
Wien (ba-ca) - "Österreichs Industrie meldet auch im Oktober starkes Wachstum", fasst Marianne Kager, Chefvolkswirtin der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), das Ergebnis des BA-CA EinkaufsManagerIndex für Oktober zusammen. Mit 58,0 ging der BA-CA EMI zwar gegenüber dem September mit 58,2 leicht zurück, blieb jedoch auf sehr hohem Niveau. "Das zweite Halbjahr dürfte für Österreichs Industrie eines der dynamischsten der letzten Jahre werden", meint Stefan Bruckbauer von der BA-CA.

Hinsichtlich des Produktionswachstums meldeten die Einkaufsmanager für den Oktober nochmals eine leichte Beschleunigung gegenüber dem September, der Wert stieg von 57,3 auf 58,2. Das starke Wachstum der Industrie folgt damit dem starken Anstieg der Auftragseingänge in den letzten Monaten. Auch im Oktober lag das Auftragseingangs-wachstum mit 58,1 sehr hoch, auch wenn der Wert gegenüber dem September (59,0) leicht zurückging. Dies gilt auch für die Auslandsaufträge, die ebenfalls weiterhin sehr dynamisch wachsen, das sehr hohe Tempo vom September jedoch nicht ganz beibehalten konnten. Entsprechend dem leichten Rückgang des Wachstums der Auftragseingänge und dem starken Anstieg der Produktion kam es bei der Beurteilung des Auftragsbestandes zu einem leichten Rückgang, der dem entsprechende Wert ging von 59,5 auf 57,9 zurück. "Auch bei leichter Abschwächung der Auftragsdynamik ist Österreichs Industrie weiterhin gut mit Aufträgen ausgestattet", so Kager. Damit ist nach Meinung der Ökonomen der BA-CA bis Jahresende mit keiner Abschwächung des Tempos der Industrieproduktion zu rechnen. Für die letzten Monate des Jahres könnte das Wachstum sogar auf erkennbar über 10 Prozent steigen.

Diese starke Industriekonjunktur sorgt auch dafür, dass die Beschäftigung in der Industrie weiter zunimmt, auch wenn das Beschäftigungswachstum etwas an Stärke nachlässt. Mit 55,2 liegt der entsprechende Index jedoch weiterhin deutlich über der 50er Marke, wenn auch etwas niedriger als im September (57,5). Trotzdem bedeutet dieser Wert den dritthöchsten seit Erhebung des BA-CA EMI 1998. "Die starke Nachfrage kann von Österreichs Industrie auch im Herbst nicht mit den vorhandenen Ressourcen befriedigt werden, dem entsprechend kommt es weiterhin zu einer Erhöhung der Beschäftigung", so Bruckbauer. Auch die Einkaufsmenge wächst weiter stark, der Index stieg sogar von 57,7 auf 58,8. Kehrseite dieser Entwicklung ist der starke Anstieg der Einkaufspreise, der Wert blieb mit 70,0 auch im Oktober sehr hoch. Die gute Nachfrage erlaubt es jedoch den österreichischen Industriebetrieben zunehmend, auch ihre Verkaufspreise zu erhöhen. Mit 56,6 erreichte dieser Wert sogar seinen bisherigen Höchststand. "Österreichs Industrie kann aufgrund der starken Nachfrage immer stärker einen Teil seiner gestiegenen Kosten durch höhere Verkaufspreise weitergeben", so Bruckbauer. 2007 rechnen die Ökonomen der BA-CA aufgrund der Entwicklung in den wichtigsten Absatzmärkten mit einem Nachlassen des Tempos der Industrieproduktion, auch wenn derzeit Österreichs Industrie noch keine Anzeichen dafür spürt.

Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen unter 50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer sind die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird.
 
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