Innovative Traditionsbewahrung und erfolgreiche Zeitschrift ausgezeichnet
Graz (lk) - Im Jahr 2002 wurde von der Steiermärkischen Landesregierung einstimmig die Schaffung
des mit 11.000 Euro dotierten Volkskulturpreises des Landes Steiermark beschlossen. Heuer bewarben sich 51 Teilnehmer
an der von der Abteilung 9 (Kultur) der Steiermärkischen Landesregierung durchgeführten Ausschreibung.
Nach intensiven Beratungen beschloss die Jury, den Preis heuer auf zwei Sparten aufzuteilen.
Auf den Antrag von LH-Stv. Hermann Schützenhöfer in der letzten Regierungssitzung wurde der Preis an
folgende Teilnehmer vergeben: Der "Verein Schloß Trautenfels" wurde in der Sparte „Innovative Projekte“
für sein seit 2005 durchgeführtes Projekt „Vom verschwundenen Alltag“ und in der Sparte „Schriftgut“
für das 2005 erschienene Buch „JagdGründe. Eine Spurensuche in obersteirischen Revieren“ ausgezeichnet.
Beide Projekte erfassen in Form einer „Erinnerungsarbeit“ in besonders anschaulicher Weise die Volkskultur und
Naturgeschichte des gesamten Ennstales. Sie beinhalten sowohl die Dokumentation mündlicher Überlieferungen
als auch zahlreiche regionalspezifische Veranstaltungen. Traditionspflege vereint sich dabei mit neuen kulturellen
Ansätzen und Fragestellungen.
Zweiter Preisträger ist Dr. Alois Leitner aus Hohentauern in der Sparte „Schriftgut“ mit seinem Zeitungsprojekt
„Der Tauern“. Diese derzeit 47 Ausgaben aufweisende Zeitschrift erscheint seit dem Jahr 1987. Ursprünglich
vom Herausgeber selbst finanziert, bietet sie seit Jahren vielen Autoren und Forschern eine wichtige Plattform
für ihre Beschäftigung mit der Volkskunde und Geschichte von Hohentauern. Dabei hat sich auch so etwas,
wie ein „historisches Gewissen“ herausgebildet, das bäuerliche und bergmännische Gegensätze miteinander
verbindet. Beide Preisträger erhielten je 5.500 Euro. |