Plassnik: "Enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Marokko"  

erstellt am
13. 11. 06

Außenministerin trifft marokkanischen Außenminister Benaïssa
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik traf am 10.11. mit ihrem Amtskollegen aus Marokko, Mohamed Benaïssa, zu einem Arbeitsgespräch zusammen. Im Zentrum des Gesprächs standen die bilateralen Beziehungen und die Bemühungen der UNO um eine Lösung der Westsahara-Frage. Darüber hinaus erörterten die Außenminister auch regionale Themen, die österreichische Kandidatur für den UNO-Sicherheitsrat in den Jahren 2009-2010 und den Dialog der Religionen und Kulturen, in dem Marokko eine wichtige Mittlerrolle einnimmt.

"Die Beziehungen zwischen Marokko und Österreich sind herzlich und eng. Dies zeigt schon die Häufigkeit der bilateralen Treffen, war Außenminister Benaïssa doch bereits im April zu einem Arbeitsgespräch in Wien. Die Zusammenarbeit mit der Diplomatischen Akademie in Wien bei der Ausbildung marokkanischer Diplomaten ist eine weitere erfreuliche Entwicklung“, meinte Plassnik, die gleichzeitig darauf hinwies, dass die Beziehungen in manchen Bereichen noch ausbaufähig sind: „Gerade im wirtschaftlichen Bereich gibt es noch ungenütztes Potential. Wir hoffen, dass das nächste Woche in Kraft tretende Doppelbesteuerungsabkommen hier einen Energieschub gibt.“

Plassnik betonte das Interesse Österreichs an einer baldigen Lösung des Westsahara-Konflikts. „Auch hinsichtlich der regionalen Zusammenarbeit im Maghreb ist die ungelöste Westsahara-Frage nach wie vor das zentrale Hindernis. Flexibilität und Realismus der Streitparteien sind Voraussetzung für eine gerechte, dauerhafte und für alle Seiten akzeptable Lösung, die die Selbstbestimmung des sahaurischen Volkes ermöglicht. Österreich und die EU unterstützen hier die langjährigen Bemühungen der UNO.“

Außenministerin Plassnik betonte ermutigende Entwicklungen in Marokko im Zusammenhang mit Menschenrechtsfragen und strich im Besonderen die Abhaltung der ersten Sitzung eines Unterausschusses für Menschenrechte EU-Marokko am 16. November in Rabat hervor: „Damit bestätigt Marokko einmal mehr, dass es auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle in der Region einnehmen will“, fuhr die Außenministerin fort und verwies als Beispiel der besonders engen Beziehungen der EU mit Marokko auch auf die marokkanische Beteiligung an der EU-Friedensmission in Bosnien-Herzegowina.

„Marokko ist für Österreich auch ein zentraler Partner bei den Bemühungen um einen nachhaltigen Dialog der Kulturen und Religionen. Die Kulturarbeit der österreichischen Botschaft und des Österreich-Informationszentrums in Rabat leistet dazu ebenfalls einen wichtigen Beitrag", so Plassnik abschließend.
 
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