Außenministerin trifft marokkanischen Außenminister Benaïssa
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik traf am 10.11. mit ihrem Amtskollegen aus Marokko,
Mohamed Benaïssa, zu einem Arbeitsgespräch zusammen. Im Zentrum des Gesprächs standen die bilateralen
Beziehungen und die Bemühungen der UNO um eine Lösung der Westsahara-Frage. Darüber hinaus erörterten
die Außenminister auch regionale Themen, die österreichische Kandidatur für den UNO-Sicherheitsrat
in den Jahren 2009-2010 und den Dialog der Religionen und Kulturen, in dem Marokko eine wichtige Mittlerrolle einnimmt.
"Die Beziehungen zwischen Marokko und Österreich sind herzlich und eng. Dies zeigt schon die Häufigkeit
der bilateralen Treffen, war Außenminister Benaïssa doch bereits im April zu einem Arbeitsgespräch
in Wien. Die Zusammenarbeit mit der Diplomatischen Akademie in Wien bei der Ausbildung marokkanischer Diplomaten
ist eine weitere erfreuliche Entwicklung“, meinte Plassnik, die gleichzeitig darauf hinwies, dass die Beziehungen
in manchen Bereichen noch ausbaufähig sind: „Gerade im wirtschaftlichen Bereich gibt es noch ungenütztes
Potential. Wir hoffen, dass das nächste Woche in Kraft tretende Doppelbesteuerungsabkommen hier einen Energieschub
gibt.“
Plassnik betonte das Interesse Österreichs an einer baldigen Lösung des Westsahara-Konflikts. „Auch hinsichtlich
der regionalen Zusammenarbeit im Maghreb ist die ungelöste Westsahara-Frage nach wie vor das zentrale Hindernis.
Flexibilität und Realismus der Streitparteien sind Voraussetzung für eine gerechte, dauerhafte und für
alle Seiten akzeptable Lösung, die die Selbstbestimmung des sahaurischen Volkes ermöglicht. Österreich
und die EU unterstützen hier die langjährigen Bemühungen der UNO.“
Außenministerin Plassnik betonte ermutigende Entwicklungen in Marokko im Zusammenhang mit Menschenrechtsfragen
und strich im Besonderen die Abhaltung der ersten Sitzung eines Unterausschusses für Menschenrechte EU-Marokko
am 16. November in Rabat hervor: „Damit bestätigt Marokko einmal mehr, dass es auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle
in der Region einnehmen will“, fuhr die Außenministerin fort und verwies als Beispiel der besonders engen
Beziehungen der EU mit Marokko auch auf die marokkanische Beteiligung an der EU-Friedensmission in Bosnien-Herzegowina.
„Marokko ist für Österreich auch ein zentraler Partner bei den Bemühungen um einen nachhaltigen
Dialog der Kulturen und Religionen. Die Kulturarbeit der österreichischen Botschaft und des Österreich-Informationszentrums
in Rabat leistet dazu ebenfalls einen wichtigen Beitrag", so Plassnik abschließend. |