Wien (bmi) - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit kennt keine Grenzen. Im Rahmen der engen Zusammenarbeit
bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität zwischen Österreich und dem Freistaat
Bayern besuchte Dr. Haidinger, Direktor des Bundeskriminalamtes, das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) in München.
Hintergrund dieses zweitägigen Arbeitsbesuches war unter anderem auch die Unterzeichnung der offiziellen Weitergabe
des "Dokumenteninformationssystems" (DOKIS) der Bayerischen Polizei an das BK.
2000 Dokumente mit 12.000 Bildern
DOKIS ist ein Fahndungshilfsmittel in Form einer Web-Anwendung mit einer detaillierten Beschreibung und bildlichen
Darstellung echter sowie ge- und verfälschter Dokumente nahezu aller Staaten und dient dem Erkennen von Fälschungen.
Aktuell sind dort über 2000 Dokumente mit ca. 12.000 Bildern eingestellt und beschrieben. DOKIS wurde vom
Bayerischen Landeskriminalamt entwickelt und wird dort laufend aktualisiert und gepflegt.
Dazu werden alle mitgeteilten Erkenntnisse zu Dokumenten wie Reisepässen, Personalausweisen, Führerscheinen
usw. gesammelt, ausgewertet, verglichen und beschrieben, anschließend in das System DOKIS eingestellt und
sind dann sofort "online" von allen Polizeidienststellen einsehbar.
Internationale, umfassende Erkenntnisse
Das Bayerische Landeskriminalamt hat das Dokumenteninformationssystem inzwischen auch anderen europäischen
Staaten (Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Italien, Luxemburg, Ungarn, Slowenien) zur Verfügung gestellt.
Auch dort hat sich DOKIS im polizeilichen Alltag bereits bewährt. Ein kontinuierlicher Austausch zwischen
den einzelnen Staaten bringt immer weitere und umfassendere Erkenntnisse für die Bekämpfung von Urkundendelikten.
Bayern - Österreich: Hervorragende Zusammenarbeit
"Die gemeinsame Nutzung des polizeilichen Informationssystems DOKIS dokumentiert die hervorragende
Zusammenarbeit zwischen der österreichischen und der bayerischen Polizei in der Kriminalitätsbekämpfung",
stellten der Präsident des Bayrischen Landeskriminalamtes (LKA), Johann Georg Koch, und der Direktor des Bundeskriminalamtes,
Dr. Herwig Haidinger, anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung erfreut fest.
ARGUS - ARGUS
Bereits im September 2006 wurde der Bayrische Polizei die Möglichkeit geschaffen, dass vom .BK und dem BMI-Abteilung
II/2/a entwickelte System ARGUS - ARGUS steht für "Ausgleichsmaßnahmen – Routen – Grenzkontroll-
und Urkundeninformations-System" zu verwenden. Es ist eine im Rechenzentrum des Innenministeriums gehostete
Webanwendung, die basierend auf ein eigens entwickeltes Redaktionssystem den Polizeibeamten und den mit fremdenpolizeilichen
Angelegenheiten betrauten Dienststellen Informationen liefert.
Dieses ARGUS-Urkundeninformationssystem liefert den Polizeibeamtinnen und -beamten in Österreich neben einer
aufwändigen Dokumentation authentischer Dokumente Fälschungsbeschreibungen diverser Reisepässe,
Identitätsdokumente, Visa, Aufenthaltstitel, Führerscheine mit mikroskopischen Details der relevanten
an Ort und Stelle untersuchbaren Sicherheitsmerkmale. Neben diesen Informationen, die für den Dienstgebrauch
wichtig und hilfreich sind, gibt es weitere Informationen. Diese Zusatzinformationen reichen über fremdenpolizeiliche
Rechtsnormen wie z. B. das Asylgesetz oder das Fremdengesetz, Auskünfte über Daten des Schengener Informationssystems,
Hinweise über Schlepperinformationen, Länderinformationen des Außenministeriums bis hin zu Informationen
über gefälschte Geldscheine. Die Dokumentenbeschreibung gliedert sich in Hauptbereiche wie Ausweisform,
Seriennummer, Personalisierungstechnik, Sicherheitsdruck, sonstige Sicherheitsmerkmale, UV-Licht-Reaktion und Wasserzeichen.
Dazu findet man brillante Bilder über zahlreiche Details von Sicherheitsmerkmalen in hoher Auflösung.
Im Zeitalter der wachsenden Reisefreiheit, die die Grenzkontrollbeamten mit einem Bündel neuer Dokumente (Biometriereisepässe,
Niederlassungsbewilligungen, Aufenthaltstitel usw.) konfrontiert, kommt das ARGUS-Urkundeninformationssystem zur
rechten Zeit. |