Wien (bgf) - "Der heutige Dialog soll dazu beitragen, die Anerkennung der Homöopathie im Rahmen
der medizinischen Verfahren in Österreich zu gewährleisten", sagte Gesundheits- und Frauenministerin
Maria Rauch-Kallat am 08.11. beim Gesundheitsdialog zum Thema "Wert und Stellenwert der Homöopathie in
Medizin und Gesellschaft heute", an dem u.a. Dr. Gerhard Resch, Facharzt für interne Medizin und Dr.
Michael Frass, Leiter der Spezialambulanz Homöopathie bei malignen Erkrankungen d. klinischen Abt. f. Onkologie
am AKH teilnahmen.
Rauch-Kallat plädierte für die Aufnahme von qualitätsgesicherten homöopathischen Arzneimittelspezialitäten
in den Erstattungskodex und damit für die Refundierung der Kosten durch die Sozialversicherungen. "Jede
und jeder in Österreich, der Homöopathie in Anspruch nehmen will, soll diese auch bekommen", so
die Ministerin.
In Österreich dürfe Homöopathie ausschließlich von ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten
ausgeübt werden, wobei zusätzlich eine mehrjährige Spezialausbildung zu absolvieren sei. Dennoch
führe Homöopathie nach wie vor zu kontroversiellen Diskussionen mit der Schulmedizin. Der von Rauch-Kallat
initiierte Dialog soll den ernsthaften Dialog zwischen Schulmedizin und Homöopathie ankurbeln und vertiefen.
Für Dr. Gerhard Resch ist die wissenschaftliche Arzneimittelprüfung das Um und Auf der Homöopathie.
Hier werde am gesunden Menschen geprüft, welche Substanz an welchem Ort und in welcher Weise wirke. Das Heilsystem
der Homöopathie beruhe auf dem Grundsatz: des "Similae-Prinzips", wonach Ähnliches durch Ähnliches
geheilt werde. Wie diese Methoden in der Intensiv-Medizin angewendet werden können, erläuterte Dr. Michael
Frass. Als unbedingte Voraussetzung jeder homöopathischen Anwendung bezeichnete Frass die Kenntnis der konventionellen
Medizin. Wie bei jeder Behandlung und Medikation sei das Abschätzen von Nutzen und Risiko von größter
Bedeutung, so Frass.
Ebenso an der Diskussion beteiligt waren Allgemeinmediziner/innen, Apotheker/innen und Vertreter/innen der Sozialversicherung.
Grundtenor war, dass Homöopathie und deren Behandlungsweisen durchaus effizient und zudem kostengünstig
seien. "Die stärkere Verankerung einer qualitätsgesicherten Komplementärmedizin im österreichischen
Gesundheitswesen wäre ein Gewinn für die individuelle und ganzheitliche Behandlung der Patientinnen und
Patienten", schloss die Gesundheitsministerin. |