Alpinspezialisten des Bundesheeres international top  

erstellt am
09. 11. 06

Erster Alleingang am Mount Everest durch Heeresbergführer
Wien (bmlv) - Seit 1999 lädt das Bundesheer Soldaten ausländischer Armeen zur Gebirgs- und Gebirgskampfausbildung nach Österreich ein. Die Alpinspezialisten des Bundesheeres bildeten bisher 900 Teilnehmer aus 28 verschiedenen Nationen aus, darunter auch Soldaten aus Pakistan, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die Ausbildung beim Bundesheer erfolgt in drei Stufen: Heereshochalpinist, Heeres- bergführergehilfe und Heeresbergführer. Die 26-wöchige Ausbildung zum Heeresbergführer dauert vier Jahre. Beim Bundesheer sind bis dato 324 Offiziere und Unteroffiziere als Heeresbergführer ausgebildet. 161 Spezialisten, davon 25 aus der Miliz, versehen derzeit Dienst als Heeresbergführergehilfe bzw. Heeresbergführer im Alpinausbilderkader des Bundesheeres.

Jährlich wird aus Heeresbergführergehilfen und Heeresbergführern des Bundesheeres eine Auswahl getroffen, wer für eine Ausbilderfunktion in Frage kommt. Dieses Personal wird dann regelmäßig einer Leistungs- und medizinischen Überprüfung unterzogen und wird verpflichtend fortgebildet.

Die bestehende Kooperation des Bundesheeres mit allen Gebirgs- und Winterkampfschulen in Europa und Übersee hat das Ziel im Bereich der militärischen Gebirgsausbildung einheitliche Richtlinien und auch Techniken zu schaffen. Dazu findet einmal jährlich eine einwöchige Versammlung von Vertretern dieser Schulen statt. Österreich ist Vorsitzender der technischen Kommission. Darin werden technische Möglichkeiten im Gebirgsdienst erarbeitet und einheitliche Systeme ausgewählt, die in allen Ländern umgesetzt werden sollen.

Gemeinsam mit der Schweiz und Deutschland wurde auch der Internationale Rettungsspezialist (IRS) geschaffen. Dieser IRS kann bei internationalen Missionen Flugrettereinsätze mit Hubschraubern durchführen.

Heeresbergführer sind in der Vergangenheit immer wieder durch außergewöhnliche Leistungen, wie Erstbesteigungen, aufgefallen. Aber auch im Auslandseinsatz sind die österreichischen Spezialisten unentbehrlich. Auf den teilweise über 2.800 Meter hohen Stützpunkten am Golan muss der Kommandant ein Heeresbergführer sein. Übrigens: Der erste Mensch, der den Mount Everest im Alleingang bezwungen hat, war ebenfalls Heeresbergführer.
 
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