LH Durnwalder bei Neueröffnung des Volksgruppenzentrums in Wien  

erstellt am
09. 11. 06

Bozen (lpa) - Über die Bedeutung der Minderheiten in Europa und Lösungen zum Schutz von Minderheiten hat Landeshauptmann Luis Durnwalder am 08.11. anlässlich der Neueröffnung des Österreichischen Volksgruppenzentrums in Wien gesprochen. Der neue Sitz der Organisation für die anerkannten Minderheiten in Österreich wurde auch von Südtiroler Seite mitfinanziert. Durnwalder hat sich außerdem mit der österreichischen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer zu einem Gespräch getroffen.

Am neuen Sitz des Österreichischen Volksgruppenzentrum in der Teinfaltstraße 4, in Wien wurde heute auf die mehr als 20-jährige Tätigkeit der Minderheitenorganisation und die Neueröffnung des umgebauten Sitzes angestoßen. Landeshauptmann Durnwalder hat bei der Feier auf die wichtige Bedeutung der Minderheiten in Europa hingewiesen und unterstrichen, dass Minderheitenschutz auch mit Gerechtigkeit, Frieden und der Entwicklung von Kultur zusammenhängt. Nicht überall seinen Minderheiten in Europa gleich gut geschützt, deshalb sei es sinnvoll, dass sie untereinander Kontakt halten und sich gegenseitig unterstützen, sagte Durnwalder. Einrichtungen wie das Österreichische Volksgruppenzentrum seien besonders wichtig, da sie einen Bezugspunkt für die Minderheiten seien - ein Ort, wo man sich auszutauschen und Synergien nutzen könne, betonte der Landeshauptmann. Er beschrieb auch die Stadien, die die österreichische Minderheit in Italien durchlaufen hat, bevor man ohne Gewalt zu einer für sie annehmbaren Lösung gekommen war. Die Minderheiten bräuchten Geduld, dürften nicht vom rechten Weg abkommen und sich nicht entmutigen lassen, sagte Durnwalder. Wichtig sei es seiner Meinung auch, die Jugendlichen mehr für das Thema Minderheiten zu sensibilisieren, so der Landeshauptmann. Neben Landeshauptmann Durnwalder haben alle wichtigen Vertreter der Organisationen anerkannter Minderheiten in Österreich sowie die Präsidentin des Nationalrats Barbara Prammer und die Vertreter der Stadt Wien an der Feier im Volksgruppenzentrum teilgenommen. Sie wurden dort vom Gründer des Österreichischen Volksgruppenzentrums Karel Smolle und dem Präsident des Volksgruppenzentrums, Marjan Pipp begrüßt.

Das Österreichische Volksgruppenzentrum in Wien, das seit mehr als 20 Jahren besteht, vertritt die anerkannten österreichischen Volksgruppen. Es macht auf volksgruppenpolitische und -rechtliche Themen aufmerksam und informiert die Öffentlichkeit über die Anliegen der Volksgruppen. Das Volksgruppenzentrum vereint sämtliche autochthone österreichische Volksgruppen wie die Kärntner Slowenen, die Ungarn in Burgenland usw. Neben den neun Vertretungsorganisationen der österreichischen Volksgruppen ist seit 1997 auch Südtirol in der Volksgruppenorganisation vertreten. Für die Renovierungs- und Anpassungskosten für den Umbau des Österreichischen Volksgruppenzentrums wurde von Südtiroler Seite deshalb auch rund 80.000 Euro beigesteuert.

Nach der Feier im Volksgruppenzentrum ist Landeshauptmann Durnwalder mit der österreichischen Nationalratspräsidentin Prammer zu einem Gespräch zusammengetroffen. Durnwalder hat sich bei der neuen Präsidentin vorgestellt, ihr die Situation in Südtirol geschildert und sie auch eingeladen, nach Südtirol zu kommen. Südtirol wolle mit dem Vorsitz des Nationalrats weiterhin gute Kontakte pflegen, sagte Durnwalder gegenüber Prammer.
 
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