Kommission legt Ergebnisse einer Eurobarometer- Befragung zu Gesundheit und Ernährung vor  

erstellt am
09. 11. 06

Brüssel (eu-int) - Die meisten Europäer fühlen sich gesund, aber 38 % finden, dass sie übergewichtig sind. Dies geht aus der jüngsten Eurobarometer-Umfrage zu Gesundheit und Ernährung hervor, die am 09.11. von der Kommission in Brüssel vorgestellt wurde. In der Erhebung, der auch zu entnehmen ist, dass 95 % der EU-Bürger Fettleibigkeit für gesundheitsschädlich halten, geht es um die gesundheitliche und körperliche Verfassung der Europäerinnen und Europäer, ihre Ernährungs- und Essgewohnheiten, Übergewicht und körperliche Betätigung. Mehr Gemüse und weniger Fett – dies sind die häufigsten Veränderungen, die die Europäer angeblich auf ihren Speiseplänen vornehmen. Die meisten Umfrageteilnehmer gaben jedoch an, dass sie zu viel sitzen und dadurch ihre Bemühungen, ein gesundes Leben zu führen, beeinträchtigt werden. Weniger als 30 % der Europäer gehen regelmäßig einer „intensiven“ körperlichen Betätigung nach. Mehrheitlich (85 %) meinen die Europäer, dass staatliche Stellen im Kampf gegen Übergewichtigkeit aktiver werden sollten. Neun von zehn Befragten sind der Ansicht, dass Werbung das Ess- und Trinkverhalten von Kindern beeinflusst.

Hierzu erklärte Markos Kyprianou, der für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige Kommissar: „Die Umfrage verschafft uns wertvolle Einblicke in das Gesundheitsempfinden und Essverhalten der EU-Bürgerinnen und -Bürger. Die EU-Bürger erkennen an, dass Fettleibigkeit und Übergewicht in Europa ein Problem sind, und sie sehen ein, dass die Lösung sehr stark von ihrer Bereitschaft abhängt, dieses Problem anzupacken und ihre Lebensweise zu ändern; gleichzeitig befürworten sie eine größere Mitwirkung staatlicher Stellen – auch der EU-Institutionen – bei der Ausarbeitung einer europaweiten Strategie gegen Übergewichtigkeit. Die Kommission möchte darauf im kommenden Jahr mit der Vorlage von Vorschlägen für eine entsprechende europäische Politik reagieren.”

Ein gewichtiges Thema
55 % der Europäer sind mit ihrem Gewicht halbwegs zufrieden. 38 % halten es allerdings für übermäßig hoch, darunter mehr Frauen (44 %) als Männer (32 %). Für die meisten Europäer bedeutet „gesunde Ernährung“, ausgewogen und abwechslungsreich, aber auch mehr Obst und Gemüse zu essen. Die Lebensgewohnheiten der EU-Bürger, insbesondere der Zeitmangel, sind offensichtlich das Haupthindernis für eine gesunde Ernährungsweise.

Europaweit hat jeder fünfte Umfrageteilnehmer angegeben, in den zurückliegenden 12 Monaten mindestens einmal eine Diät gemacht zu haben. Diäten oder Änderungen der Essgewohnheiten sind bei Frauen häufiger als bei Männern. Hauptgrund für eine Diät ist der Wunsch, abzunehmen und gesund zu bleiben. 83 % der Befragten bestätigen, dass Fettleibigkeit bei Kindern in den letzten Jahren zugenommen hat, und neun von zehn sind der Überzeugung, dass Werbung die Kinder bei ihrer Lebensmittel- und Getränkewahl beeinflusst.

Raus aus den Pantoffeln, rein in die Sportschuhe
Die Umfrageteilnehmer erklären, dass sie an einem normalen Tag gut sechs Stunden im Sitzen verbringen. 51 % betätigen sich während der Arbeit in der einen oder anderen Weise körperlich. Letzteres gilt naturgemäß insbesondere für Arbeiter. Während fast 90 % der Befragten angeben, sich in den zurückliegenden sieben Tagen für Ortswechsel körperlich ein wenig betätigt zu haben, haben sich lediglich 22 % körperlich stark betätigt. Ebenso erklären fast 90 % der EU-Bürger, dass sie sich in den zurückliegenden sieben Tagen draußen körperlich betätigt haben, doch nur 27 % beschreiben diese Betätigung als intensiv. Wenige Europäerinnen und Europäer gehen intensiv einer Sportart oder einer körperlich anstrengenden Freizeitbeschäftigung nach.
 
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