Versicherungsmakler: Schlichtungsstelle stärkt Rechtsicherheit – Rasche und unbürokratische
Empfehlungen in Rechtsfragen
Wien (prime) - Der Fachverband der Versicherungsmakler Österreichs richtet die österreichische
„Rechtsservice- und Schlichtungsstelle für Versicherungssachen“ ein: Eine unabhängige Schlichtungskommission
unter dem Vorsitz des bisherigen OGH-Richters Ekkehard Schalich prüft Rechtsstreitigkeiten aus dem Dreiecksverhältnis
Versicherungen, Kunden und Makler. Ziel der Einrichtung ist eine Stärkung der Rechtssicherheit. Die raschen
und unbürokratischen Erkenntnisse der Schlichtungsstelle sind rechtlich nicht bindend, stellen aber eine starke,
moralische Vorentscheidung dar. Spätestens am 1. Februar 2007 wird die Schlichtungsstelle die Arbeit aufnehmen.
Der in der Wirtschaftskammer Österreich angesiedelte Fachverband der Versicherungsmakler richtet die österreichische
„Rechtsservice- und Schlichtungsstelle für Versicherungssachen“ ein. Eine unabhängige Schlichtungskommission
entscheidet rasch und unbürokratisch über Rechtsstreitigkeiten zwischen Maklern, Versicherungskunden
und Versicherungen. Den Vorsitz in der Kommission wird der bisherige Senatspräsident des OGH und Vorsitzender
des versicherungsrechtlichen Senates Ekkehard Schalich übernehmen. „Statt die Ergebnisse jahrelanger Gerichtsprozesse
abzuwarten, können sich Makler im Interesse ihrer Kunden künftig an die Schlichtungsstelle wenden, um
schneller zu ihrem Recht zu kommen. Das fördert den Verbraucherschutz und spart für alle Beteiligten
Zeit und Geld“, informiert Gunter Riedlsperger, Bundesobmann des Fachverbands. „Wir möchten mit dieser Einrichtung
daher die Rechtssicherheit unserer Kunden stärken.“
Für die Umsetzung der Schlichtungsstelle hat sich der Fachverband die Unterstützung österreichischer
Versicherungsunternehmen wie etwa ARAG, D.A.S., GENERALI, ROLAND, UNIQA und VAV gesichert. In den Rechtsfragen
entscheidet die Schlichtungskommission, die sich neben Schalich aus Experten der Versicherungsbranche zusammensetzt.
„Deren Empfehlungen sind zwar nicht bindend, stellen aber eine starke, moralische Vorentscheidung dar. Der Gerichtsweg
steht weiterhin für alle Beteiligten offen“, so Riedlsperger weiter.
Als Beispiel einer ähnlichen Einrichtung dient die deutsche Schlichtungsstelle Berlin, die im Herbst 2001
auf Betreiben der deutschen Versicherungswirtschaft eingerichtet und bisher von der Bevölkerung sehr gut angenommen
wurde. Derzeit werden in der Berliner Schlichtungsstelle mit 30 Mitarbeitern - davon elf Juristen - über 10.000
Beschwerden pro Jahr bearbeitet. Trotz der großen Anzahl der Fälle dauert es im Durchschnitt nur zwei
bis drei Monate von der Beschwerde eines Konsumenten bis zur Entscheidung, die auf einer gründlichen juristischen
Prüfung beruht. An der Spitze der Schlichtungsstelle Berlin steht Versicherungsombudsmann Wolfgang Römer,
der zuvor als Richter am deutschen Bundesgerichtshof in Karlsruhe tätig war.
Die österreichische „Schlichtungsstelle für Versicherungsfragen“ als Initiative der heimischen Versicherungsmakler
kann bei Streitigkeiten um Versicherungsverträge angerufen werden, die bei einem Makler abgeschlossen wurden.
Nur unabhängige Versicherungsmakler sind gesetzlich dazu verpflichtet, stets die Interessen ihrer Kunden zu
vertreten. Über 95 Prozent der heimischen Industrie, 65 Prozent des Gewerbes und rund 25 Prozent aller heimischen
Haushalte beauftragen Makler bei der Abwicklung von Versicherungsangelegenheiten.
Über den Fachverband der Versicherungsmakler
Der Fachverband der Versicherungsmakler ist die Standesvertretung der Berufsgruppe. Versicherungsmakler
agieren unabhängig von einzelnen Versicherungen und sind bestrebt, den optimalen Versicherungsschutz ihrer
Klienten am unüberschaubaren Versicherungsmarkt herauszufiltern. Versicherungsmakler sehen sich als persönliche
Berater und gewährleisten individuelle Versicherungsleistungen zu den besten Preisen. |