Schlichtungsstelle für Versicherungsstreitigkeiten startet am 1. Februar 2007  

erstellt am
09. 11. 06

Versicherungsmakler: Schlichtungsstelle stärkt Rechtsicherheit – Rasche und unbürokratische Empfehlungen in Rechtsfragen
Wien (prime) - Der Fachverband der Versicherungsmakler Österreichs richtet die österreichische „Rechtsservice- und Schlichtungsstelle für Versicherungssachen“ ein: Eine unabhängige Schlichtungskommission unter dem Vorsitz des bisherigen OGH-Richters Ekkehard Schalich prüft Rechtsstreitigkeiten aus dem Dreiecksverhältnis Versicherungen, Kunden und Makler. Ziel der Einrichtung ist eine Stärkung der Rechtssicherheit. Die raschen und unbürokratischen Erkenntnisse der Schlichtungsstelle sind rechtlich nicht bindend, stellen aber eine starke, moralische Vorentscheidung dar. Spätestens am 1. Februar 2007 wird die Schlichtungsstelle die Arbeit aufnehmen.

Der in der Wirtschaftskammer Österreich angesiedelte Fachverband der Versicherungsmakler richtet die österreichische „Rechtsservice- und Schlichtungsstelle für Versicherungssachen“ ein. Eine unabhängige Schlichtungskommission entscheidet rasch und unbürokratisch über Rechtsstreitigkeiten zwischen Maklern, Versicherungskunden und Versicherungen. Den Vorsitz in der Kommission wird der bisherige Senatspräsident des OGH und Vorsitzender des versicherungsrechtlichen Senates Ekkehard Schalich übernehmen. „Statt die Ergebnisse jahrelanger Gerichtsprozesse abzuwarten, können sich Makler im Interesse ihrer Kunden künftig an die Schlichtungsstelle wenden, um schneller zu ihrem Recht zu kommen. Das fördert den Verbraucherschutz und spart für alle Beteiligten Zeit und Geld“, informiert Gunter Riedlsperger, Bundesobmann des Fachverbands. „Wir möchten mit dieser Einrichtung daher die Rechtssicherheit unserer Kunden stärken.“

Für die Umsetzung der Schlichtungsstelle hat sich der Fachverband die Unterstützung österreichischer Versicherungsunternehmen wie etwa ARAG, D.A.S., GENERALI, ROLAND, UNIQA und VAV gesichert. In den Rechtsfragen entscheidet die Schlichtungskommission, die sich neben Schalich aus Experten der Versicherungsbranche zusammensetzt. „Deren Empfehlungen sind zwar nicht bindend, stellen aber eine starke, moralische Vorentscheidung dar. Der Gerichtsweg steht weiterhin für alle Beteiligten offen“, so Riedlsperger weiter.

Als Beispiel einer ähnlichen Einrichtung dient die deutsche Schlichtungsstelle Berlin, die im Herbst 2001 auf Betreiben der deutschen Versicherungswirtschaft eingerichtet und bisher von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde. Derzeit werden in der Berliner Schlichtungsstelle mit 30 Mitarbeitern - davon elf Juristen - über 10.000 Beschwerden pro Jahr bearbeitet. Trotz der großen Anzahl der Fälle dauert es im Durchschnitt nur zwei bis drei Monate von der Beschwerde eines Konsumenten bis zur Entscheidung, die auf einer gründlichen juristischen Prüfung beruht. An der Spitze der Schlichtungsstelle Berlin steht Versicherungsombudsmann Wolfgang Römer, der zuvor als Richter am deutschen Bundesgerichtshof in Karlsruhe tätig war.

Die österreichische „Schlichtungsstelle für Versicherungsfragen“ als Initiative der heimischen Versicherungsmakler kann bei Streitigkeiten um Versicherungsverträge angerufen werden, die bei einem Makler abgeschlossen wurden. Nur unabhängige Versicherungsmakler sind gesetzlich dazu verpflichtet, stets die Interessen ihrer Kunden zu vertreten. Über 95 Prozent der heimischen Industrie, 65 Prozent des Gewerbes und rund 25 Prozent aller heimischen Haushalte beauftragen Makler bei der Abwicklung von Versicherungsangelegenheiten.

Über den Fachverband der Versicherungsmakler
Der Fachverband der Versicherungsmakler ist die Standesvertretung der Berufsgruppe. Versicherungsmakler agieren unabhängig von einzelnen Versicherungen und sind bestrebt, den optimalen Versicherungsschutz ihrer Klienten am unüberschaubaren Versicherungsmarkt herauszufiltern. Versicherungsmakler sehen sich als persönliche Berater und gewährleisten individuelle Versicherungsleistungen zu den besten Preisen.
 
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