Aufregung über FP-Aussagen  

erstellt am
08. 11. 06

 Darabos: Zanger-Aussagen inakzeptabel
Eindeutige Distanzierungen gefordert
Wien (sk) - "Skandalös und völlig inakzeptabel" sind für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos die den Nationalsozialismus verharmlosenden Aussagen des FPÖ-Abgeordneten Zanger im gestrigen "Report". "Ein derartiges Verhalten ist nicht zu tolerieren und erfordert eindeutige Distanzierungen", so Darabos am 08.11. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Die gestrigen Aussagen von ÖVP-Lopatka und BZÖ-Grosz seien "an Scheinheiligkeit und Peinlichkeit" nicht zu überbieten und richten sich von selbst", so Darabos. Immerhin waren es Leute mit genau dieser Gesinnung, mit denen die ÖVP sechs Jahre lang eine Regierung gebildet hat und die lange Zeit gemeinsam mit dem BZÖ in einer Partei waren.

 

 Lopatka: SPÖ und Grüne mit Nazi-Verharmloser in parlamentarischer Zusammenarbeit
Skandalöser Auftritt des FPÖ-Abgeordneten Zanger im ORF-"Report"
Wien (övp-pk) - Nach dem "skandalösen Auftritt" von FPÖ-Nationalratsabgeordneten Wolfgnag Zanger im ORF-"Report" möchte ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka von den Parteichefs der parlamentarischen Dreier-Koalition folgende Fragen beantwortet haben:

  • Herr Klubobmann Heinz Christian Strache, ist ein Abgeordneter tragbar, der den Nationalsozialismus gut findet?
  • Herr Parteivorsitzender Alfred Gusenbauer, werden Sie weiterhin mit einem Freiheitlichen Klub, mit Abgeordneten, die der Auffassung sind, dass es im Nationalsozialismus "natürlich auch gute Seiten gegeben hat", parlamentarische Koalitionen schmieden?
  • Herr Klubobmann Alexander Van der Bellen, sehen Sie mittlerweile bei freiheitlichen Abgeordneten über alles hinweg, um Ihre Dreier-Koalition nur ja nicht zu gefährden?

"Antworten auf diese Fragen erwarten sich die Österreicherinnen und Österreicher", so Lopatka abschließend.


 

 Strache: Klare Verurteilung des Nationalsozialismus
Künstliche Aufregung verdreht einmal mehr Tatsachen
Wien (fpd) - "Die klare Verurteilung des Nationalsozialismus und die eindeutige Distanzierung von dieser Ideologie wie von jeder anderen verbrecherischen Weltanschauung steht für die FPÖ völlig außer Frage", stellte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache unmißverständlich klar. Er selbst habe in wiederholten öffentlichen Erklärungen klare und unzweideutige Worte der Verurteilung gefunden.

Die jetzigen Versuche, einem Mitglied des FPÖ-Parlamentsklubs die lupenreine demokratische Gesinnung abzusprechen, seien nichts anderes als die übliche und bekannte Mischung aus Heuchelei und Niedertracht, meinte Strache. Der Abgeordnete habe in seinen Worten lediglich die sehr persönliche Sicht einer Zeitzeugin wiedergegeben, ohne sich damit zu identifizieren oder ein historisches Gesamturteil abzugeben. Aber immer dann, wenn die FPÖ politisch erfolgreich agiere, würden politische Mitbewerber die üblichen Klischees und Feindbilder aus der Mottenkiste holen.

Für diese Grundintention spreche die Tatsache, daß jene, die jetzt laut schreien, vor ihren eigenen historischen Türen noch nicht wirklich gekehrt hätten. Die ÖVP verleihe nach wie vor alljährlich den Kunschak-Preis, benannt nach einem rabiaten Antisemiten, und habe ein mehr als schlampiges Verhältnis zu Dollfuß und der finsteren Phase des Austrofaschismus. Und für die Orangen sitze schließlich ein gewisser Veit Schalle im Parlament. Man solle also die Kirche im Dorf lassen und sich nicht in künstliche Hysterie hineinsteigern, für die es keinerlei Grund gebe.

 

 Grosz: BZÖ fordert sofortigen Rücktritt Zangers
Strache verteidigt Verharmlosung des NS-Regimes
Wien (bzö) - "Die gestrigen Äußerungen des Herrn Zanger sind durch nichts zu entschuldigen. Eine Verurteilung der Äußerungen Zangers sowie der sofortige Rücktritt dieses wildgewordenen FPÖ-Abgeordneten sollten eine Selbstverständlichkeit sein", stellte BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz fest. Hier gehe es nicht um parteipolitisches Hick-Hack oder politische Agitation gegen eine Partei, sondern ausschließlich darum wie man mit einem Regime umgehe, das Millionen Menschen die Zukunft geraubt habe. Eine solche Einstellung Zangers habe in einer Demokratie nichts verloren, so Grosz.

Strache sollte sich daher nicht mit den bekannten Sprüchen eine reflexartige Verteidigungsstrategie aufbauen, sondern klar und deutlich Konsequenzen ziehen. Einmal mehr werde klar, welche Gesinnungstruppe sich hinter dem Lächeln des Herrn Strache im Parlament verberge. "Ich bin betroffen, dass gerade ein Abgeordneter aus Knittelfeld, wo die Auswirkungen des Hitlerregimes besonders tragisch waren, eine solche Einstellung vertritt und der FPÖ-Obmann diese auch noch verteidigt. Wenn Strache und Zanger nur einen funken Anstand hätten, würden sie sofort die Konsequenzen ziehen", so Grosz.

Der BZÖ-Generalsekretär forderte die Vertreter der "Koalitionspartner" der "NS-FPÖ", Gusenbauer, Cap, Van der Bellen und Glawischnig auf, sofort Stellung zu beziehen. "Wer sich mit Hunden ins Bett legt, darf sich nicht wundern, wenn er mit Flöhen aufwacht", so Grosz abschließend.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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