Delegation aus Rumänien auf Studienreise in den Hohen Tauern
Salzburg (lk) - Die Einbeziehung der unterschiedlichsten Interessen am und im Nationalpark Hohe Tauern
ist einzigartig. Dies stellte vor einigen Monaten schon die Kommission der IUCN bei der Begutachtung zur internationalen
Anerkennung fest. Und als sich vor wenigen Wochen eine rumänische Delegation bei Europarc – jener Organisation,
welche in ganz Europa die Schutzgebiete koordiniert – meldete, um Vorzeigebeispiele hinsichtlich der Einbeziehung
regionaler Interessen ins Schutzgebietsmanagement kennen zu lernen, wurde prompt der Nationalpark Hohe Tauern für
einen Besuch ausgewählt.
Rund 30 Delegationsteilnehmer/innen aus drei unterschiedlichen Regionen Rumäniens, Experten aus den Bereichen
Nationalparks und Regionale Entwicklung, aber auch politische Vertreter von Gemeinden und Regionsparlamenten bezogen
vom 5. bis 7. November Quartier im Nationalpark Hohe Tauern, um Näheres über die Einbindung der Gemeinden,
der Grundeigentümer sowie der Interessenvertretungen in die Entscheidungen im Nationalparkmanagement zu erfahren.
Die Erwartungen der Gäste aus den künftigen EU-Erweiterungsstaaten wurden weit übertroffen. Im Nationalpark
Hohe Tauern herrschen nicht nur Partizipation an den wichtigen strategischen Entscheidungen, sondern auch beeindruckende
Effekte in einer nachhaltig angelegten regionalen Entwicklung, so der Leiter des Büros für Europäische
Integration und Regionale Entwicklung in Rumänien nach einer Exkursion in Mittersill, Bramberg und Krimml.
Der Nationalpark Hohe Tauern sei für alle europäischen Schutzgebiete ein Vorbild, was die regionale Verankerung
des Schutzgebietes betrifft.
So war es auch selbstverständlich, dass die hochrangige Delegation nicht nur durch die Nationalparkverwaltung
betreut wurde. Die Bürgermeister Dr. Wolfgang Viertler (Mittersill), Walter Freiberger (Bramberg) und Erich
Czerny (Krimml) standen gemeinsam mit Nationalparkdirektor Dipl.-Ing. Wolfgang Urban einen ganzen Tag lang Rede
und Antwort. Bei der weiteren Entwicklung ihrer Schutzgebiete wollen die rumänischen Experten das europäische
Modell Nationalpark Hohe Tauern jedenfalls im Auge behalten. Schutzgebietsmanagement vom "grünen Tisch"
ohne Rücksicht auf die regionalen Bedürfnisse ist natürlich auch im ehemals planwirtschaftlich geführten
Rumänien "out". |