EZB hat mit prognostizierter Inflationsrate von 2 Prozent Ziel erreicht - Nun soll eine maßvolle
Zinspolitik das europäische Wirtschaftswachstum unterstützen
Wien (pwk) - Als „ausgesprochen erfreulich“ bezeichnete Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer
Österreich, die am 06.11. von der Europäischen Kommission veröffentlichte Konjunkturprognose für
die Europäische Union. Die Wirtschaft wird laut Prognose deutlich mehr als bisher erwartet wachsen: 2006 wird
das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der gesamten EU um 2,8 Prozent ansteigen, für 2007 erwartet die Kommission
nun ein Wachstum von 2,4 Prozent. 2008 soll die EU-Wirtschaft ebenfalls um 2,4 Prozent zulegen.
Leitl hebt besonders die Beschleunigung bei den Investitionen hervor: „Diese starken Zuwachsraten garantieren ein
nachhaltiges Wachstum und zusätzliche Arbeitsplätze“. Auch bei Arbeitslosenrate und Beschäftigtenzahlen
sei endlich Bewegung zu verspüren: Die Arbeitslosenquote dürfte 2006 auf etwa 8 Prozent sinken und wird
laut Prognose auch danach weiter zurückgehen.
Laut Herbstprognose wird die Inflationsrate in den kommenden zwei Jahren auf 2 Prozent sinken. „Damit hat die EZB
ihren Zielwert erreicht und soll nun das europäische Wirtschaftswachstum durch eine maßvolle Zinspolitik
unterstützen, das heißt, keine weitere Leitzinserhöhung vornehmen“, spricht sich Leitl für
einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Beitrag der Währungshüter zur Unterstützung der europäischen
Wirtschaftspolitik aus.
Auch wenn den Jahren der schwachen Wachstumsraten nun endlich stärkere Jahre folgen dürften, warnt der
WKÖ-Präsident vor einer Überschätzung der Stabilität des Wachstumspfades. Leitl: „Nur
durch ein Zusammenwirken aller fiskal- und geldpolitischen Institutionen in Europa kann die Konjunktur nachhaltig
abgesichert werden.“ |