Wien (statistik austria) - Nach Berechnungen der Statistik Austria konnten die österreichischen Industrieunternehmen1)
im Berichtszeitraum Jänner bis Juni 2006 fast durchwegs ein kräftiges Wachstum gegenüber dem Vorjahr
erreichen. Dies spiegelt sich auch in der Betrachtung der Jahresveränderungsraten ausgewählter Indexzahlen
wider.
Der Index der Auftragseingänge (+13,5%) und der Umsatzindex (+10%) verzeichneten im 1. Halbjahr 2006 zweistellige
Wachstumsraten gegenüber dem ersten Vorjahreshalbjahr 2005. Weiters zogen der Produktionsindex (+6,7%) und
die Produktivitätsindizes (+7,3% bzw. +6,1%) kräftig an. Im Bereich der Arbeitsindikatoren entwickelte
sich der Index der Bruttoverdienste leicht steigend (+2,3%), während der Index der Beschäftigten mit
-1,1% und der Index des Arbeitsvolumens mit -0,1% leicht rückgängig waren.
Im 1. Halbjahr 2006 erwirtschaftete die österreichische Industrie (ÖNACE C bis E) mit 577.350 unselbständig
Beschäftigten einen Produktionswert von rund 66,2 Mrd. Euro und einen Gesamtumsatz von etwa 77,4 Mrd. Euro.
Gleichzeitig konnten Auftragseingänge im Wert von knapp 43,3 Mrd. Euro verzeichnet werden, der Wert der Auftragsbestände
betrug rund 30,9 Mrd. Euro. Die unselbständig Beschäftigten leisteten ein Arbeitsvolumen von insgesamt
etwa 486 Mio. Stunden und die Summe der Bruttoverdienste betrug in Summe knapp 10,3 Mrd. Euro. Die Zahl der Unternehmen
in der Stichprobe lag im Berichtszeitraum bei 6.586.
Europavergleich: Österreichische Produktion eindeutig über dem Durchschnitt
Betrachtet man die österreichische Produktion im 1. Halbjahr 2006 gegenüber dem 1. Halbjahr 2005 im europäischen
Vergleich, so liegt Österreich hinsichtlich des Anstieges des Produktionsindex mit +6,7% deutlich über
dem Durchschnitt der EU-25 (+3,5%) und überflügelte auch den größten Nachbarn Deutschland
(+5,4%).
Auftragseingangsindex in der Eurozone: Österreich unter den Top-3
Österreich liegt innerhalb der Eurozone gemäß Grafik 2 hinsichtlich des Anstieges des Auftragseingangsindex
im 1. Halbjahr 2006 mit +13,5% gegenüber dem Vorjahreshalbjahr 2005 auf dem guten dritten Platz hinter Luxemburg
(+21,5%) und den Niederlanden (+15,3%). Für die Eurozone insgesamt beträgt die Steigerung der Auftragseingänge
gegenüber dem 1. Halbjahr 2005 10%.
Produktionsindex nach Bundesländern: Steiermark führend
Beim arbeitstägig bereinigten Produktionsindex konnte in der Steiermark der höchste Anstieg – nämlich
von 121,1 Indexpunkten im 1. Halbjahr 2005 auf 137,7 Punkte im heurigen Halbjahr – und somit eine Steigerung von
13,7% erreicht werden. Weiters konnten Salzburg im 1. Halbjahr 2006 mit 11,9% sowie Tirol mit einem Anstieg von
10,5% gegenüber demselben Vorjahreshalbjahr ein kräftiges Wachstum erzielen. Auch in den übrigen
Bundesländern stieg der Produktionsindex gegenüber dem 1. Halbjahr 2005, mit Ausnahme von Kärnten,
wo das Wachstum stagnierte.
Ausgewählte Merkmale im Regionalvergleich:
Der größte Anteil des Produktionswertes in Österreich (insgesamt knapp 66,2 Mrd. Euro) konnte mit
etwa 14,9 Mrd. Euro in Oberösterreich (22,6%), der Steiermark (18%) mit rund 11,9 Mrd. Euro und Niederösterreich
(17,1%) sowie Wien (17,1%) mit je etwa 11,3 Mrd. Euro erwirtschaftet werden. Oberösterreich beschäftigte
im 1. Halbjahr 2006 mit 140.744 unselbständig Beschäftigten fast ¼ (24,6%) der österreichischen
Industriebeschäftigten, gefolgt von der Steiermark mit 98.676 unselbständig Beschäftigten (17,3%)
und Niederösterreich mit 94.407 unselbständig Beschäftigten (16,5%). Hinsichtlich der Summe der
Bruttoverdienste ergibt sich ein ähnliches Bild: an erster Stelle liegt mit rund 2,5 Mrd. Euro Oberösterreich
(24,4%), gefolgt von der Steiermark (16,8%) mit etwa 1,7 Mrd. Euro und Niederösterreich (16,4%) mit knapp
1,7 Mrd. Euro.
Wien liegt hinsichtlich der Kennzahlen durchschnittlicher monatlicher Produktionswert pro unselbständig Beschäftigtem
sowie durchschnittliche monatliche Bruttoverdienste pro unselbständig Beschäftigtem, die für Gesamtösterreich
im Beobachtungszeitraum 1. Halbjahr 2006 19.323 Euro bzw. 2.998 Euro betragen, mit 25.800 Euro bzw. 3.565 Euro
sehr stark über den Werten der restlichen Bundesländer. Schlusslicht ist das Burgenland mit einem durchschnittlichen
monatlichen Produktionswert pro unselbständig Beschäftigtem von 15.561 Euro und einem durchschnittlichen
monatlichen Bruttoverdienst pro unselbständig Beschäftigtem von 2.441 Euro.
Industrie: Der Begriff Industrie entspricht hier dem Produzierenden Bereich ohne Bau (ÖNACE-Abschnitte
C bis E) und beinhaltet auch Gewerbebetriebe. Somit ist dieser Begriff nicht ident mit dem Begriff Industrie lt.
Kammersystematik der Wirtschaftskammer Österreich. |