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Die Grönholm Methode von Jordi Galceran |
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Österreichische Erstaufführung – Premiere: 25.November 2006
um 19 Uhr in den Kammerspielen Salzburg Salzburg (landestheater) - Ein Bewerbungsgespräch der besonderen Art: Drei Männer und eine Frau, allein im Konferenzraum eines großen Konzerns. Jeder will den Topjob. Aber nur einer kann ihn haben. Und einer von ihnen ist inkognito dabei - als Mitglied der Personalabteilung. Oder doch nicht? Es ist ein Härtetext: Sie bekommen per Brief Aufgaben gestellt, werden aufeinander gehetzt wie wilde Tiere. Wer geht, ist draußen. Wer am Schluss übrig bleibt, hat den Job. Heimtückisch und erbarmungslos wirft einer um den anderen die Schlinge, zieht sie zu, wähnt sich schon als Sieger, bis er auf einmal selber drinnen steckt. Aber wer zieht hier die Fäden? Wer führt wen auf falsche Fährten? Wer ist Jäger, wer Gejagter? Was ist Spiel, was ist Ernst? Misstrauen ist angesagt bei scheinbar läppischen Spielchen, die eher an einen Kindergeburtstag erinnern als an eine Falle, in die jeder der Protagonisten auf dem Weg in die Chefetage hineinstürzen könnte. Doch hier geht es um mehr als um ein Was-bin-ich?-Quiz als Psychokrimi. Mit viel Spannung, Sarkasmus und psychologischem Gespür entlarvt Galceran die Mechanismen im "rat race", im "Rattenrennen", dem brutalen Wettkampf um hoch dotierte Wirtschaftsjobs. Und es sind grundlegende Fragen, die der katalanische Dramatiker stellt: Wie viel Menschlichkeit muss ein Manager mitbringen? Braucht es Werte wie Moral, Respekt und Würde in einer Ellenbogengesellschaft? Ist Mitleid eine Schwäche? Führt Härte zum Erfolg? Was ist die Grönholm-Methode? Die Behauptung des Schauspiels ist: Ein schwedischer Psychologe namens Grönholm habe ein spezielles Auswahlverfahren zur Besetzung von Führungskräften in multinationalen Konzernen entwickelt. Als Grundlage dient das so genannte Assessment-Center (kurz: AC, to assess: bewerten, beurteilen, einschätzen). Das Verfahren wurde erstmals in den 20er Jahren von der Deutschen Reichswehr zur Auswahl von Offiziersanwärtern angewendet und wird seit den 60er Jahren zur Beurteilung und Auswahl von Personal und Führungskräften weltweit genutzt. Dabei werden Kandidaten über zwei bis drei Tage hinweg bei der Lösung von Aufgaben und Übungen von einem Auswahlgremium (Assessoren) beobachtet, wobei die Umgangs- und Verhaltensweisen festgehalten werden. Nimmt ein Assessor bzw. eine beurteilende Person anonym teil, handelt es sich um ein Panell-Assessment. Die Bewerber können in einer Konkurrenzsituation direkt miteinander verglichen werden. Was kennzeichnet dieses AC nun als (behauptete) Grönholm-Methode? Das Verfahren läuft auf ein Spiel hinaus, das sich über die moralischen und ethischen Grundlagen zwischenmenschlicher Kommunikation hinwegsetzt… Jordi Galceran wurde 1964 in Barcelona geboren. Seit 1982 schreibt und inszeniert der Katalane Theaterstücke und Essays und steht auch als Schauspieler in seinen eigenen Stücken auf der Bühne. 1996 erhielt er den Kritikerpreis "Serra d'Or" für "Paraules encadenades" als das beste katalanische Schauspiel des Jahres. Seine Stücke werden regelmäßig in Barcelona, Madrid, Buenos Aires, Caracas und Medellin aufgeführt und wurden teilweise bereits verfilmt. In Deutschland gehört "Die Grönholm-Methode", 2003 das Erfolgsstück des Jahres in Spanien, zu den am häufigsten gespielten Stücken. Das Schauspiel beruht auf einer wahren Begebenheit: Ein Journalist enthüllte das AC-Verfahren einer spanischen Supermarktkette, indem er die teils menschenverachtenden Beurteilungen der abgelehnten Kandidaten einsah. Galceran, der auch als Bearbeiter und Übersetzer tätig ist und für Film und Fernsehen arbeitet, nahm die Recherche zum Anlass für eine kritische und zugleich spannende Abrechnung mit den Auswüchsen des Kapitalismus. Als Gast am Salzburger Landestheater Nik Neureiter (Fernando Porta) geboren 1959 in Bad Ischl/OÖ; Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst - Max Reinhardt-Seminar Wien, bei Robert Lepage und Uta Hagen, Engagements an bedeutenden Bühnen wie Stadttheater Ingolstadt (König Ödipus von Sophokles; Der starke Stamm von Marieluise Fleißer), Schauspielhaus Essen, Bayerisches Staatsschauspiel (Nathans Tod, Regie: George Tabori; Romeo und Julia, Regie: Leander Haussmann; Sommernachtstraum, Regie: R. Lepage), Deutsches Nationaltheater Weimar, Tiroler Landestheater, Volkstheater Wien oder bei den Wiener Festwochen (Weiningers Nacht, Regie: Karl Welunschek), spielte an diesen Häusern Demetrius (Sommernachtstraum), Benedict (Viel Lärm um Nichts), Banquo (Macbeth), Petrucchio (Der Widerspenstigen Zähmung), Shu Fu (Der gute Mensch von Sezuan), Bassa Selim (Die Entführung aus dem Serail), Rappelkopf (Alpenkönig und Menschenfeind), arbeitete dabei mit Regisseuren wie Hans Hollmann, August Everding, Andras Fricsay zusammen. Seit 1991 ist er auch in Film- und Fernsehnrollen zu sehen, wie z.B. in Derrick (ZDF), Der Fahnder (ARD), Die Wache (RTL), Polizeiruf 110 (ARD), Unser Charly (ZDF), Wolffs Revier, Hinter Gittern. Zur Zeit arbeitet Nik Neureiter als freischaffender Schauspieler. Seine Schwester Barbara Neureiter inszenierte im Vorjahr am Salzburger Landestheater Werner Schwabs REIZENDEN REIGEN, diese Saison erarbeitet sie die Deutschsprachige Erstaufführung von Jean-Michel Ribes Stück REMBRANDT B12 (Premiere am 3. Februar 2007). Fernando Porta: Nik Neureiter Enrique Font: Gerhard Hermann Mercedes Degás: Claudia Dölker Carlos Bueno: Hartmut Scheyhing Inszenierung: Frank Hellmund Bühnenbild + Kostüme: Martina Mahlknecht Premiere: 25.November 2006 um 19 Uhr in den Kammerspielen Weitere Vorstellungen: 27./28./29. November 2006 1./4./6./12./14./16./20./28. Dezember 2006 5.Januar 2007 Informationen: http://www.salzburger-landestheater.at |
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