Gut Wohnen, viele Hobbies und ein gesunder Schlaf definieren das Wohlbefinden der Österreicher!
Linz (market) - Wohlbefinden, ein kostbares Gut, nach dem getrachtet wird und das sich doch für
jeden individuell darstellt. Psychologen sprechen davon, dass psychisches und körperliches Wohlbefinden den
Kern der subjektiven Gesundheit bilden. Die zentrale Annahme lautet, dass jemand in dem Maße seelisch gesund
ist, wie es ihr/ihm gelingt, die verschiedenen externen Anforderungen (Rollenverpflichtungen, etc.) und die internen
Anforderungen (z.B. Bedürfnisse) zu bewältigen (vgl. u.a. P. Becker, 1982).
Die Ergebnisse der vorliegenden market-Studie zeigen: Das subjektive Wohlbefinden in der österreichischen
Bevölkerung ist insgesamt betrachtet durchaus hoch, im Detail zeigen sich aber zum Teil erhebliche Unterschiede.
Auch sorgen Herr und Frau Österreicher nicht mit einer Standardrezeptur für ihr Wohlbefinden, sondern
anhand eines breiten Maßnahmenmix, wo den eigenen vier Wänden als Rückzugsgebiet eine zentrale
Rolle zukommt.
Das subjektive Wohlbefinden wurde anhand einer 11-stufigen Skala (0 bis 10) erhoben, wo 0 den niedrigsten Wert
und 10 den Höchstwert darstellt; der Skalenwert 5 bildet somit den theoretischen Mittelpunkt. Der positive
Bereich beginnt ab Werten über 5. Mit einem durchschnittlichen Wohlfühlfaktor von 7,23 sind die Österreicher/innen
mehrheitlich durchaus zufrieden mit ihrem derzeitigen Wohlbefinden. Diese durchaus hohe Zufriedenheit darf aber
nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein gutes Fünftel (21 Prozent) mit ihrer derzeitigen Situation
nicht zufrieden sind und dies auch artikulieren.
Der statistische Test auf Mittelwertdifferenzen (t-Test) ergab einige signifikante Unterschiede in Bezug auf das
subjektive Wohlbefinden: So etwa ist der Durchschnittswert bei den Frauen signifikant unter dem der Männer.
Unterschiede zeigen sich auch beim Alter; hier weisen die Jungen (bis 29 Jahre) einen bedeutend höheren Wohlfühlfaktor
gegenüber Personen über 50 Jahre aus. Zwischen der jungen und der mittleren Generation sind die Unterschiede
statistisch nicht bedeutend. Auch in Bezug auf die Haushaltsgröße gibt es Unterschiede: Personen aus
Großhaushalten (4 und mehr Personen) weisen einen signifikant höheren Wohlfühlfaktor gegenüber
Personen aus Singlehaushalten aus, womit sich wieder einmal die alte These vom Menschen als soziales Wesen zu bestätigen
scheint. In einer alternden Gesellschaft könnte somit die Individualität vermehrt den Reibebaum für
das Wohlbefinden und die Zufriedenheit abgeben, denn Singlehaushalte werden zusehends stärker von der mittleren
und älteren Generation als von den flügge gewordenen Kids gestellt.
Die Geheimrezepte der Österreicher/innen zur Pflege des Wohlbefindens sehen durchaus unterschiedlich aus.
Zieht man die Topbox (sehr großen Beitrag) für die Interpretation heran, zeigt sich: Neben ihren Hobbys
legen die Österreicher vor allem auf ihre eigenen vier Wände als Rückzugsraum Wert, wo man es sich
gut gehen lässt. Gut gehen lassen bedeutet für Herrn und Frau Österreicher vor allem ausgiebig Schlafen
und Essen. Wobei beim Essen die „Lustesser“ vor den Ernährungsbewussten liegen. Auch Bewegung – sei es, indem
man kurze Strecken zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt oder Sport betreibt – leistet laut eigenem Bekunden
einen großen Beitrag, damit man sich wohl fühlt. Alles pomali, nur keine Hektik, dürfte vor allem
für die Männer die Devise lauten, denn der Stressvermeidung, sei es im beruflichen als auch im privaten
Bereich, kommt große Bedeutung zu. Die perfekte Umsetzung im Alltag scheint jedoch nicht ganz zu gelingen,
denn trotz des hohen Stellenwertes den die Stressvermeidung genießt, ließ sich kein direkter Zusammenhang
mit dem subjektiven Wohlbefinden nachweisen. Mit anderen Worten: Personen, die sehr auf Stressvermeidung achten,
fühlen sich auch nicht wohler. Besser sind da schon jene Personen dran, die eher auf das aktive Element setzen,
d.h. Sport betreiben, kurze Strecken zu Fuß gehen, shoppen oder soziale Kontakte pflegen, indem sie mit Freunden
und Bekannten ausgehen. Auch Sex zählt zu den untersuchten Ressourcen, die sich positiv auf das Wohlbefinden
auswirken. Der Glaube bzw. die Religion leistet für jeden Achten laut eigener Aussage einen sehr großen
Beitrag zum Wohlbefinden. Wenn zwar auf niedrigerem Niveau, werden auch fernöstliche Harmonielehren wie Meditation
und Feng Shui in Anspruch genommen oder die Kontemplation erfolgt einfach in Form von Tagträumen.
Jung und Alt unterscheiden sich doch in ihrer Lebensphilosophie in einigen Punkten. So etwa genießt das Hobby,
das Ausgehen mit den Freunden und die Entspannung beim TV bei den Jungen eine höhere Priorität. Auch
in punkto Ernährung sind sie unbekümmerter, soll heißen, sie essen gerne, worauf sie Lust haben.
Die mittlere und ältere Generation hingegen sieht einen stärkeren Beitrag zum Wohlbefinden in der Bewegung:
Bei Personen der mittleren Generation in Form von regelmäßigem Sport, bei den älteren Personen,
indem sie kurze Strecken zu Fuß gehen und mit dem Rad fahren. Große Unterschiede zeigen sich zwischen
Mann und Frau: So etwa legen die Frauen größeren Wert auf eine ausgewogene Ernährung und auf die
Wohnung als Rückzugsraum. Bei Wellness wurden keine Unterschiede zwischen Jung und Alt festgestellt, jedoch
zwischen den Geschlechtern: Dieses Service findet einen weitaus größeren Anklang bei den Frauen. Auch
so manches tradierte Klischee spiegelt sich in den Ergebnissen wider: Frauen zum Beispiel ist die Kommunikation,
konkret, das Telefonieren mit Freunden, ein größeres Anliegen, und auch das Shoppen trägt mehr
zu ihrem Wohlbefinden bei als dies bei den Männern der Fall ist. Sex hingegen genießt in diesem Kontext
bei den Männern einen höheren Stellenwert. |